Sieh an, was aus dem Logan geworden ist!
Analog zu den Modellgeschwistern Sandero und Jogger erhält auch der Logan die neue Dacia-Front, deren zentrales Element die neue Kühlergrill-/Scheinwerfereinheit bildet.
Aus dem einstigen Billigheimer hat sich inzwischen eine seriöse Kompaktlimousine entwickelt. Nun erhält der Dacia Logan ein umfassendes Facelift.
Als sich Dacia 2005 auf die westeuropäischen Märkte und damit auch nach Deutschland wagte, war der Logan das erste Modell, das die inzwischen unter Renault-Regie agierenden Rumänen hierzulande anboten. Die ab nur 7.200 Euro erhältliche Stufenheck-Limousine war anfangs so einfach gestrickt, wie es der günstige Preis vermuten ließ. Gut ein Jahr später folgte die Kombiversion Logan MCV; sie grub der Limousine nach und nach das Wasser ab, sodass diese bereits 2010 vom deutschen Markt verschwand. Den Kombi ereilte mit Auslaufen der zweiten Logan-Generation 2021 dasselbe Schicksal; Sandero, Duster und Co. hatten den Logan zuvor immer weiter in den Schatten geschoben.
Auf anderen Märkten, vorrangig in Ost- und Südosteuropa, gibt es den Dacia Logan aber nach wie vor. Hier erfreut sich das nunmehr nur noch mit Stufenheck-Karosserie angebotene Modell weiterhin großer Beliebtheit, sodass ihm die Rumänen ein umfassendes Facelift bescheren. Dabei orientiert er sich an den auch in Deutschland erhältlichen Modellgeschwistern Sandero und Jogger, die ebenfalls die CMF-B-Plattform aus dem Renault-Konzern nutzen.
Design
Entsprechend erhält auch der Logan die neue Dacia-Front, deren zentrales Element die neue Kühlergrill-/Scheinwerfereinheit bildet. Der Grill mit seinen pixelartigen weißen Punkten und dem neuen Markenemblem geht nahtlos in die Leuchten über, deren auffälligstes Merkmal die unterbrochene Tagfahrlicht-Signatur mit dem kurzen Vertikalstrich ist; Dacia nennt dies ein "umgekehrtes T". Im Gegensatz zum Sandero und Jogger ändert sich am Logan-Heck nichts. Dafür erhält die Limousine ebenfalls neue Designs für die Radkappen und Leichtmetallfelgen sowie die Haifischflossenantenne an der hinteren Dachkante. Zudem ergänzen die Lackierungen "Amber Yellow" und "Sandstone" die Farbpalette.
Innenraum
Das "umgekehrte T" begegnet der Logan-Besatzung auch im Innenraum, und zwar in Gestalt von Styling-Elementen an den Lüftungsdüsen. Zudem zieht etwas Farbe ein: Ab der Expression-Ausstattung gibt es blaue Segmente an Armaturenbrett und den vorderen Türen; im Journey-Finish kommt hier Jeansstoff zum Einsatz. Doch auch die niedrigeren Ausstattungslinien Essential und Expression erhalten neue – dann allerdings schwarze – Stoffe. Hinzu kommt ein neues Lenkrad, das in einigen Automatikvarianten sogar über Schaltwippen verfügt. Bei diesen kommt ein Wählhebel im neuen Design hinzu. Obendrein gibt es die "YouClip"-Halterungen am Armaturenbrett und an der Rückseite der Mittelkonsole, an denen zum Beispiel Regenschirme aufgehängt werden können.
In Sachen Multimedia rüstet Dacia beim Logan ebenfalls auf. Das Sieben-Zoll-Fahrer-Informations-Display präsentiert ein frisches Grafikdesign. Der zentrale, ab der zweitniedrigsten Ausstattungslinie Expression serienmäßige Infotainment-Touchscreen im Zehn-Zoll-Format (zuvor acht) arbeitet mit einer komplett neuen Technik und bindet Smartphones kabellos über Android Auto oder Apple Carplay ein. Neu sind eine vernetzte Navigation mit Echtzeit-Verkehrsdaten und eine Schale in der Mittelkonsole, in der Smartphones induktiv geladen werden können. Im Zuge dessen frischt Dacia seine "Media Control"-App auf, über die auf zahlreiche Infotainment-Funktionen zugegriffen werden kann.
Antriebe
Den neuen, mit dem Bigster eingeführten und bald auch im Jogger erhältlichen Hybridantrieb mit 155 PS erhält der Logan leider nicht. Dafür gibt es eine neue LPG-Variante namens Eco-G 120. Der bivalente, sowohl mit Autogas als auch Benzin fütterbare 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbomotor leistet fortan 120 statt 100 PS. Neu ins Angebot rutscht ein sechsstufiges Doppelkupplungsgetriebe als Alternative zur weiterhin erhältlichen manuellen Sechsgang-Schaltung. Indem Dacia den LPG-Tank von 40 auf 49,6 Liter erweitert, vergrößert sich die maximal mögliche Reichweite laut Hersteller auf 1.590 Kilometer.
Daneben verbleiben weiterhin klassische Benziner im Angebot. Der 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo leistet jetzt 100 statt 90 PS und ist wie gehabt an eine Sechsgang-Handschaltung gekoppelt. Als Einstiegsmodell fungiert nach wie vor der Dacia Logan SCe 65 mit gleichstarkem Benziner und Fünfgang-Getriebe.
Sicherheitssysteme
Für den Logan bietet Dacia künftig drei neue Sicherheits- und Komfort-Features an. Optional gibt es Scheinwerfer mit Abblend-Automatik, eine Multi-View-Kamera, die das Rangieren erleichtert, und elektrisch anklappbare Außenspiegel. Zudem ziehen als neue elektronische Assistenzsysteme (ADAS) eine automatische Notbremsfunktion, die neben Fahrzeugen auch Fußgänger und Zweiräder erkennt, sowie ein Aufmerksamkeitsassistent neu ein. Eine clevere Idee ist die "My Safety”-Taste, über die der Fahrer oder die Fahrerin ganz einfach die bevorzugten ADAS-Einstellungen einstellen können.
Marktstart und Preise
Dacia hat noch nicht verlauten lassen, wann der aufgefrischte Logan auf den ost- und südosteuropäischen Märkten zu den Händlern gelangen wird. Auch die Preise sind noch unbekannt. In Rumänien startet der Vor-Facelift-Logan aktuell zu Preisen ab 14.450 Euro. Nach dem Facelift dürfte sich der Tarif ein wenig anheben. Auch in dieser Hinsicht hat sich der Logan in seiner dritten Generation also weit vom Urmodell entfernt.
