SuperVan-Rekord erinnert an Sabine Schmitz

Ein Transporter schlägt die Sportwagen-Elite: Mit dem SuperVan 4.2 brennt Ford eine 6:48-Minuten-Runde in die Nordschleife. Und weckt Erinnerungen an Sabine Schmitz.
Ein Transporter mit 2.000 PS, schneller als ein Porsche 911 GT3 RS – das klingt nach Wunschdenken. Doch der Ford Transit SuperVan 4.2 hat auf der Nordschleife genau das geschafft. Hinter der Bestzeit steckt nicht nur Technik, sondern auch Erinnerung: 2005 lenkte Sabine Schmitz einen Serien-Transit über die Nordschleife.
Unter der kantigen Karosserie steckt kein Lieferwagen, sondern ein radikal umgebauter Rennprototyp. Vier Elektromotoren liefern zusammen 2.000 PS, Allradantrieb sorgt für maximalen Vortrieb, und das Aero-Paket gleicht einem rollenden Windkanal. Am Steuer saß Romain Dumas, der die Nordschleife in 6:48,393 Minuten umrundete. Damit war der Van schneller als ein 911 GT3 RS oder eine Corvette ZR1X, Rang neun in der ewigen Bestenliste.
Historischer Bezug
Wer den SuperVan sieht, erinnert sich unweigerlich an Sabine Schmitz. 2005 jagte sie für eine TV-Challenge von TopGear einen seriennahen 136-PS-Transit in etwas mehr als zehn Minuten um die Nordschleife – eine Fahrt, die längst Kultstatus erreicht hat. Eigentlich wollte die Königin der Nordschleife damals unter die 10 Minuten kommen, doch das klappte auch beim zweiten Versuch leider nicht. Offiziell spricht Ford beim SuperVan nicht von einer Hommage. Doch die Parallele ist zu stark, um sie zu übersehen: Wo einst Schmitz das scheinbar Unmögliche wagte, zeigt nun ein elektrischer Prototyp die extreme Spitze der Technik.
Für Ford ist der SuperVan mehr als ein Showcar. Er dient als rollendes Labor, in dem E-Antrieb, Kühlung und Aerodynamik an die Grenzen gebracht werden. Die Erfahrungen könnten später auch in Serienmodellen auftauchen. Und für die Fans bleibt die Erkenntnis: Auch ein Transporter kann Motorsportgeschichte schreiben – damals mit Sabine, heute mit 2.000 Elektro-PS.