Hybrid-Modell wird sportlicher

Honda verpasst dem Kompaktmodell Civic ein Facelift. Der neue Look verleiht dem Hybridmodell einen sportlicheren Auftritt.
Honda verpasst dem Kompaktmodell Civic ein Facelift. Der neue Look verleiht dem Hybridmodell einen sportlicheren Auftritt. Wir sind den überarbeiteten Japaner bereits gefahren.
Die elfte Generation des Honda Civic wurde 2022 vorgestellt. Zum neuen Modelljahr frischen die Japaner das Hybridmodell zur Mitte des Lebenszyklus optisch und technisch auf.
Neue Frontgestaltung
Geprägt wird der neue Auftritt durch eine neu gezeichnete Front. Die Schürze erhält einen sportlicheren Zuschnitt. Die Grillgitter oben und unten setzen nun auf eine Wabenstruktur und sind beide glänzend schwarz lackiert. Zudem wird das untere Kühlermaul jetzt von einer ebenfalls schwarz gehaltenen Spange eingefasst. An den Flanken läuft die in kleine Spoilerelemente aus. Darüber sitzt jeweils ein neuer Lufteinlass, der die bisher dort platzierten Nebelscheinwerfer verdrängt. Eine neue Spange in Wagenfarbe fasst die Scheinwerfer unten ein. Den Entfall der Nebelscheinwerfer sollen verbesserte LED-Scheinwerfer ausgleichen. Ebenfalls neu sind die nun komplett schwarz eingefassten Seitenfenster.
Zum Upgrade-Paket zählen auch neu gezeichnete Leichtmetallfelgen im 18-Zoll-Format sowie ein neuer Blauton bei den Außenlackierungen.
Den Innenraum wertet Honda zum Facelift mit einem schwarzen Dachhimmel, matten Chromdetails an den Lüftungsschlitzen und der oberen Armaturenbrettverkleidung sowie einer neuen Ambientebeleuchtung auf. Neu ins Optionsangebot kommt ein beheizbares Lenkrad. Der 10,2-Zoll-Touchscreen wartet mit verbesserten Grafiken auf.
Unveränderte Antriebstechnik
Keine Veränderungen gibt es beim Hybridantrieb. Hier setzt der Civic e:HEV weiter auf einen Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit 143 PS und 186 Nm, der von einem 135 kW und 315 Nm starken E-Motor unterstützt wird. Die Kraftübertragung auf die Vorderräder übernimmt ein CVT-Getriebe. An der Feinabstimmung der Antriebseinheit hat Honda aber sehr wohl nachjustiert. So erfolgt der Wechsel zwischen den Fahrmodi nun schneller und die Akku-Kapazität lässt sich durch eine optimierte Rekuperationsstrategie besser ausnutzen, sodass längeres Fahren im vollelektrischen Modus möglich wird. Durch eine bessere Isolierung zwischen Motor und Innenraum soll das Ganze zudem leiser geworden sein.
In der Praxis gilt das allerdings nur, wenn wir entspannt durch die Gegend cruisen, denn unter Last klingt der Civic ziemlich gequält. Wir waren in der mittleren Sport-Linie unterwegs, und dazu passend hat Honda auch einen entsprechenden Fahrmodus integriert – in allen anderen Ausstattungen übrigens auch. Dieser schärft zwar das Ansprechverhalten des e:HEV ein wenig nach, ein wirklicher Sport-Kompakter wird der Civic dadurch aber nicht.
Fahrwerk und Lenkung begeistern
Wobei: Das Talent wäre fahrwerksseitig durchaus vorhanden, denn über landsträßliche Unebenheiten pflügt der Civic straff gefedert, aber insgesamt sehr manierlich. Dadurch, dass Hondas System die Schläge wachsam ausdämpft, verfällt der Civic auch auf schlechten Wegen nicht in eine nervöse Hopsigkeit und das schroffe, fast schon holzige Gefühl vieler übertrieben sportlich abgestimmter Mitbewerber stellt sich hier nicht ein. Alles in allem eine sehr harmonisch gewählte Konfiguration, die astrein auf die hiesigen Marktanforderungen zugeschnitten wurde. Das gilt auch für die Lenkung, die mit geringem Nullpunkt und strammem Handmoment eine sehr gute Rückmeldung liefert.
Ein paar unschöne Details sind uns auf den ersten Metern jedoch trotzdem aufgefallen: So leidet der Civic ab etwa 140 km/h unter merklichen Windgeräuschen und die zwar gesetzlich vorgeschriebene, aber dadurch nicht minder nervige Tempolimit-Petze lässt sich nicht über einen Shortcut am Lenkrad ausschalten. Das bedeutet, dass der Fahrer nach jedem Neustart wieder ins Untermenü des nicht immer intuitiven Infotainment-Displays abtauchen muss. Dafür fällt der Warnton aber deutlich dezenter als bei vielen anderen Marken aus.
Marktstart und Preise
Der Starttermin für den deutschen Markt ist der 1. Oktober. Die Preise hat Honda entgegen aller Trends nach unten korrigiert. War der nicht facegeliftete Civic in Deutschland bislang ab 39.500 Euro zu haben, liegt der neue Einstiegspreis für die Basisausstattung Elegance bei 37.900 Euro. Auch die Variante Sport liegt mit 38.900 Euro noch unter dem einstigen Startpreis. Die Top-Linie Advance beginnt bei 41.400 Euro.