Diese Sportlimo soll mit Handschaltung kommen
Medienberichten zufolge plant Infiniti, die Q50-Baureihe wieder aufleben zu lassen. Fahrspaß-Enthusiasten dürfen sich auf ein spezielles Detail freuen.
Bereits zum Jahresbeginn 2020 verabschiedete sich Infiniti von den westeuropäischen Märkten. Wirklich vermisst hat Nissans Nobelmarke seitdem wohl kaum jemand, schließlich hatten die Japaner ihre diversen Modelle hierzulande zuvor nur in homöopathischen Dosen verkauft. Für Modelle wie den Q50 (siehe Fotoshow über dem Artikel), als sportlich ambitionierte Mittelklasse-Limousine gegen Modelle wie den BMW 3er oder Audi A4 positioniert, hatten sich höchstens Enthusiasten und Individualisten interessiert.
Neuer Q50 soll mit Handschaltung kommen
Weshalb sollte dann die Nachricht relevant sein, dass der Infiniti Q50 offenbar vor einem Comeback steht und in der zweiten Jahreshälfte 2027 eine neue Generation kommen soll? Ganz einfach: wegen eines technischen Details. Genauer: Wegen des Getriebes, denn bei diesem Bauteil soll es sich um eine waschechte Handschaltung handeln. Und so etwas ist inzwischen eine Rarität bei neu eingeführten Modellen in der Mittelklasse, deren Vertreter heutzutage sonst fast ausschließlich mit Automatik-, Doppelkupplungs- oder CVT-Getrieben auf den Markt geworfen werden.
Das Fachblatt "Automotive News" ist den Infiniti-Plänen zuerst auf die Spur gekommen. Demnach habe es kürzlich eine Tagung der US-amerikanischen Nissan-Händler in Las Vegas gegeben, in deren Rahmen der neue Q50 gezeigt worden sein soll. In einem Video soll ein elegantes Fahrzeug mit runden Rückleuchten gezeigt worden sein, das optisch Erinnerungen an die klassischen Skyline-Modelle weckt.
Mit dem Antrieb des Nissan Z
"Car and Driver" wollte sich die Pläne von offizieller Seite bestätigen lassen und erhielt zumindest kein Dementi. Demnach haben die Redakteure des US-Automagazins erfahren, dass innerhalb der kommenden fünf Jahre eine "High-Performance-Sportlimousine" geplant sei. Deren Name wurde nicht verraten; sie soll in Las Vegas aber als "Q50S" angekündigt worden sein.
Auf technischer Seite heißt es, dass der Infiniti Q50 weiterhin die Plattform des in Japan nach wie vor angebotenen Nissan Skyline nutzt, wobei der Motor seine Kraft über die Hinterräder auf den Untergrund überträgt. Apropos Motor: Den soll sich die Limousine vom Nissan Z (siehe Video nach dem dritten Absatz) leihen, der in den USA und Japan mit einem Dreiliter-Twin-Turbo-V6 (interne Kennung: VR30DDTT) angeboten wird. Im Sportwagen liefert der Sechszylinder je nach Modellversion 405 PS und maximal 475 Newtonmeter (Sport und Performance) oder 426 PS und höchstens 520 Nm (Nismo).
Elektropläne zur Seite geschoben
Das könnte passen, denn auch die vorherige, in den USA bis Jahresende 2024 angebotene Q50-Generation hatte sich den Antrieb mit dem Nissan Z geteilt, dabei allerdings auf die Handschalter-Version verzichtet. Die Daten des Sportcoupés aus der engeren Verwandtschaft kommen ebenfalls für den Infiniti infrage, wobei die Marke ihren Händlern laut "Automotive News" sogar eine Variante mit mehr als 456 PS in Aussicht gestellt haben soll. Das erwähnte manuelle Getriebe soll es optional geben; der Nissan Z ist in den USA allerdings nur in den 405 PS starken Varianten mit Handschaltung erhältlich.
Dass überhaupt ein Comeback eines Infiniti Q50 mit Verbrennungsmotor vor der Tür steht, hat mit einem großen Strategieschwenk des Mutterkonzerns Nissan zu tun. Wie viele andere Autohersteller haben die Japaner ihre (über-)ambitionierten Elektropläne zu einem großen Teil einkassiert und setzen stattdessen kurz- und mittelfristig verstärkt auf Benziner- und Hybridantriebe. Insofern steht auch die Zukunft der 2023 in Form der schicken Konzeptstudie Infiniti Vision Qe angekündigten Elektro-Limousine in den Sternen, die den Verbrenner-Q50 hätte beerben können.
