Stärkt er den Ford-Standort Köln?
Ford hat einen neuen Europa-Chef: Jim Baumbick wechselt aus den USA nach Köln. Die Personalie gilt als starkes Signal für den deutschen Standort.
Jim Baumbick wird zum 1. November 2025 Präsident von Ford Europa. Das gab der Autokonzern offiziell bekannt. Nach mehreren Jahren mit einer mehrköpfigen Führungsspitze erhält der europäische Arm des amerikanischen Autokonzerns damit wieder einen alleinigen Chef. Baumbick wechselt aus den USA nach Europa und wird direkt an John Lawler, Vice Chairman (stellvertretender Vorstandsvorsitzender) von Ford, berichten. Zudem bezieht er sein Büro in Köln – nicht der einzige Hinweis darauf, dass der neue Europa-Chef den deutschen Standort stärken könnte.
Ford mit neuer Strategie in Europa
Baumbick werde "mit den wichtigsten Stakeholdern in der Region die Entwicklung relevanter Produkte für europäische Kunden sowie eine schnellere und effizientere Umsetzung vorantreiben", heißt es in einer von Ford versendeten Mitteilung. Bedeutet konkret: Er soll die strategische Ausrichtung von Ford in Europa neu ausrichten, die passenden Produkte für die europäischen Märkte entwickeln lassen und die Schnelligkeit in den Entscheidungs- und Entwicklungsprozessen erhöhen.
Damit hat Ford Europa seit 2022, als Stuart Rowley diesen Posten abgab und das Unternehmen verließ, erstmals wieder einen alleinigen Chef. Nachdem es zuletzt wirkte, als behandle Ford seine Europa-Tochter eher stiefmütterlich, sehen Branchenbeobachter in der Personalie Baumbick ein starkes Signal, dass Ford doch an seine Geschäfte in der alten Welt glaubt und diese Division wieder stärken möchte. Die Ernennung gilt als Hinweis darauf, dass Ford Europa wieder eigenständiger und nicht – wie befürchtet – aus dem US-Hauptquartier ferngesteuert wird.
Jim Baumbick gilt als Schwergewicht in der Führungsspitze der Ford Motor Company. Zuletzt war er als "Vice President Advanced Product Development, Cycle Planning and Programs" tätig. In dieser Rolle war er weltweit für die Entwicklung aller Ford-Produkte mit Verbrennungsmotor (zusammengefasst in der Produktlinie "Ford Blue"), die Qualitätssicherung sowie die Produktplanung verantwortlich.
Seit mehr als 30 Jahren im Konzern
Baumbick kam 1993 als College-Absolvent zu Ford. Er besitzt einen Bachelor- sowie Master-Abschluss in Maschinenbau. Seit seinem Einstieg beim Autokonzern hat er einen steilen Aufstieg bis in den obersten Führungszirkel hingelegt. Seit seinem Einstieg vor mehr als 30 Jahren hatte er verschiedene Positionen inne, die für den Produktentwicklungsprozess von zentraler Bedeutung waren, darunter in der Finanz- und Gewinnanalyse, Technik- und Produktplanung sowie im Programm-Management und Betrieb.
Baumbicks Ernennung zum neuen Ford-Europa-Chef geht mit einigen Führungswechseln im Management des US-Autokonzerns einher. Sein Nachfolger als "Vice President Advanced Product Development, Cycle Planning and Programs" wird Sam Basile, der vom Rivalen General Motors zu Ford wechselt. Hinzu kommen Führungswechsel in weiteren Bereichen. "Diese Ernennungen in Führungspositionen weltweit unterstreichen unser unermüdliches Engagement für den Aufbau eines wirklich erstklassigen Teams bei Ford, das ein gemeinsames Ziel verfolgt: unseren Kunden weltweit hervorragende Produkte und höchste Qualität zu bieten", sagte Jim Farley, Präsident und CEO von Ford.
Hinweis: In der Fotoshow über dem Artikel stellen wir Ihnen das neue Ford-Hauptquartier "The Hub" vor und zeigen den Abriss der alten Konzernzentrale "The Glass House".
