Neue Lieblingsmarken der Autodiebe
Deutsche Premium-SUV verlieren an Reiz, zumindest bei Autodieben. Die aktuelle GDV-Statistik zeigt: Gefragt sind jetzt hauptsächlich Modelle aus Asien.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) liefert mit seiner aktuellen Statistik zum Kfz-Diebstahl ein ungewohntes Bild: Die Zeiten, in denen BMW X5, Porsche Cayenne oder Range Rover ganz oben auf der Wunschliste der Diebe standen, scheinen vorbei. Stattdessen landen Modelle aus dem Toyota-Konzern ganz vorn – und das mit deutlichem Abstand.
130 gestohlene Fahrzeuge je 10.000 kaskoversicherte Autos – diese Quote macht den Lexus NX zum klaren "Spitzenreiter" der Statistik. Dicht gefolgt vom Kompakt-SUV Lexus UX (99/10.000) und dem Toyota Land Cruiser. Der einstige Seriensieger Audi Q7 schafft es nur noch auf Platz acht, der BMW X6 verpasst die Top Ten sogar knapp. Auch die früher dominierenden Land-Rover-Modelle verlieren an "Attraktivität" bei Kriminellen. Nur der Range Rover Sport schafft es noch unter die ersten 15.
Hyundai, Kia und der teure Porsche-Fall
Die koreanischen Marken Hyundai und Kia tauchen gleich mit fünf Modellen in den oberen Rängen auf – darunter der vollelektrische Kia EV6 und der Hyundai Ioniq 5. Das Problem: Die Fahrzeuge gelten als anfällig für moderne Diebstahlmethoden, wie sie zuletzt in den USA mit dem "Flipper Zero"-Hackingtool medienwirksam demonstriert wurden.
Nicht in der Topliste nach Häufigkeit, aber besonders teuer im Schaden: Der Porsche 911. Durchschnittlich verursachen gestohlene Elfer über 100.000 Euro Verlust – mehr als doppelt so viel wie ein Lexus NX oder Range Rover Sport.
Fast jeder vierte Diebstahl passiert laut GDV in Berlin. Doch auch Baden-Württemberg meldet einen Anstieg um elf Prozent. Insgesamt wurden 2024 in Deutschland 14.162 Fahrzeuge gestohlen – ein leichter Rückgang gegenüber 2023. Der Gesamtschaden: 293 Millionen Euro. Das sind täglich rund 40 geklaute Autos und über 800.000 Euro Entschädigung – jeden Tag.
