E-Autos sind jetzt fast so günstig wie Verbrenner

Der Preisvorteil klassischer Verbrenner schmilzt: Neue Zahlen zeigen, dass E-Autos in Deutschland teils nur noch wenige Tausend Euro teurer sind als vergleichbare Benziner. Hersteller setzen auf Rabatte, strengere EU-Vorgaben befeuern den Preiskampf.
Der Kostenvorteil klassischer Verbrenner gegenüber Elektroautos hat sich weitgehend aufgelöst. Laut Berechnungen des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer liegt der Abstand beim Vergleich der 20 beliebtesten Modelle inzwischen unter 3.000 Euro – inklusive Rabatte. Vor einem Jahr war die Summe noch mehr als doppelt so hoch.
Der Preisrückgang ist das Ergebnis einer doppelten Bewegung: Während die Listenpreise für Verbrenner steigen und Rabatte sinken, gehen die Listenpreise für Elektroautos zurück. Gleichzeitig bieten Hersteller für ihre E-Modelle höhere Nachlässe. Inzwischen liegen die durchschnittlichen Rabattniveaus bei beiden Antriebsarten gleichauf bei rund 17 Prozent. Anfang des Jahres hatten Stromer noch einen Rabattnachteil von über drei Prozentpunkten.
Mehr E-Auto-Zulassungen dank Preisdruck
Der schwindende Preisabstand befeuerte bereits die Verkaufszahlen von Autos mit elektrifizierten Antrieben und wirkte sich somit direkt auf die Zulassungszahlen aus. Im Juli verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit 48.614 neu zugelassenen BEVs einen Zuwachs von 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Plug-in-Hybride legten sogar um 84 Prozent zu.
Von der Entwicklung profitieren besonders die deutschen Hersteller. VW führt mit 61.600 reinen E-Auto-Neuzulassungen (Marktanteil: 21 Prozent) klar die Rangliste an. Zählt man die Konzernmarken Skoda, Audi, Seat und Porsche hinzu, erreichen die Wolfsburger fast 46 Prozent Marktanteil. BMW folgt mit 35.500 Fahrzeugen auf Platz zwei, vor Mercedes (17.400), Hyundai (15.700) und Opel (10.000).
EU-Vorgaben als zusätzlicher Kauftreiber
Tesla rutschte mit 10.000 Neuzulassungen seit Jahresbeginn auf Rang neun ab. Im Juli reichte es für die Marke von Elon Musk sogar nur noch für Platz 14 – ein deutlicher Hinweis auf den wachsenden Konkurrenzdruck.
Ein weiterer Treiber: Seit Januar gelten strengere EU-CO₂-Flottengrenzwerte. Hersteller müssen mehr E-Autos verkaufen, um Strafzahlungen zu vermeiden. Laut Dudenhöffer wird der Preiskampf dadurch weiter angeheizt – und der Marktanteil der Stromer dürfte in den kommenden Monaten erneut steigen.