Hondas Hybrid-Plattform soll leicht und steif sein
"Next-Generation Mid-Size Platform": Hondas neue Hybrid-Architektur zeichnet sich durch einen modularen Aufbau aus.
Honda will seine Modellpalette technisch konsequent modernisieren und setzt dabei verstärkt auf Hybridantriebe. Die Basis stellt eine komplett neue Plattform dar.
Honda hat im Zuge des "Automotive Technology Workshop" am Rande der Japan Mobility Show seine nahe technische Zukunft skizziert. Und dabei klargemacht, dass der Hersteller verstärkt auf Hybridantriebe setzen wird. Dafür entwickeln die Japaner nicht nur frische Verbrennungs- und Elektromotoren, sondern sogar eine völlig neue Plattform. Sie trägt die Bezeichnung "Next-Generation Mid-Size Platform" und soll bereits ab 2027 den ersten Serienautos als technischer Unterbau dienen.
Neue Plattform, verstärkte Gleichteile-Strategie
Hondas neue Hybrid-Architektur zeichnet sich durch einen modularen Aufbau aus. Sie soll also für Modelle unterschiedlicher Größen und Konzepte geeignet sein, beispielsweise für Limousinen, aber auch für SUV oder Pick-up. Und die soll dafür sorgen, dass eine größere Einheitlichkeit bei den verwendeten Teilen herrscht. Honda strebt eine Gleichteile-Quote von mehr als 60 Prozent für alle Modelle an, die diese neue Plattform verwenden werden, denn das spart Kosten sowohl in der Entwicklung als auch in der Produktion.
Einen besonders großen Fokus legen die Entwickler auf den Aspekt der Karosseriesteifigkeit. Gleichzeitig behauptet Honda, dank neuer Konstruktionsmethoden das Gewicht gegenüber einer vergleichbaren aktuellen Plattform um 90 Kilogramm reduziert zu haben. Eine bessere Karosseriesteifigkeit in Kombination mit einem geringeren Gewicht: Das klingt nach mehr Fahrspaß sowie -stabilität; beides wird von den Entwicklern auch versprochen. Damit die Person am Steuer das Fahrverhalten exakt auf die eigenen Vorlieben abstimmen kann, führt Honda neue Systeme wie das "Motion Management" und die "Pitch-Control-Technologie" ein. Was genau sich dahinter verbirgt, verraten die Japaner allerdings noch nicht.
Seine neue Plattform kombiniert Honda mit dem "Next Generation Large-Size Hybrid-System". Dessen Verbrenner-Herz ist ein völlig neu entwickelter V6-Benziner, der mit bis zu drei E-Motoren kombiniert werden kann (wobei der dritte an der Hinterachse sitzt und einen Allradantrieb ermöglicht). Mittig im Chassis befindet sich eine kleine Batterie, die als Pufferspeicher für elektrische Energie dient. Hinzu kommt eine "Energie-Management-Steuerung der nächsten Generation".
Schneller und sparsamer
Honda strebt im Vergleich zu den aktuellen, in Größe und Konzept vergleichbaren Verbrenner-Modellen eine um etwa 30 Prozent optimierte Kraftstoffeffizienz und ein um zehn Prozent verbessertes Beschleunigungsvermögen an. Zudem sollen sich die Modelle durch eine hohe Anhängelast auszeichnen.
Honda zielt mit seiner neuen Plattform samt Hybridantrieb und V6-Verbrenner insbesondere auf den nordamerikanischen Markt. Was nach dortigem Verständnis über ein "Mid Size"-Format (mittlere Größe) verfügt, ist nach unserer Lesart ziemlich groß. Entsprechend geht es um Baureihen wie Pilot und Passport (jeweils SUV, siehe Video), Odyssey (Van) und Ridgeline (Pick-up), die in Europa nicht angeboten werden. Obendrein hat Honda bereits anklingen lassen, dass ebenfalls Autos der eigenen, nur in Nordamerika vertriebenen Nobelmarke Acura mit dem neuen V6-Hybridantrieb ausgerüstet werden könnten.
E-Autos profitieren ebenso
Honda setzt allerdings nicht nur auf die Hybrid-Karte. Die Japaner kündigen bereits an, Teile der im Verbund mit der neuen Plattform und den neuen Hybridantrieben vorgestellten Technologien auch bei ihren künftigen E-Autos anzuwenden.
