Mehr Reichweite und schnelleres Laden

Den VW Golf gibt es als Plug-in-Hybrid in zwei Leistungsstufen mit einer Systemleistung von 204 (eHybrid) oder 245 PS (GTE, im Bild).
VW hat eine Weiterentwicklung der Plug-in-Hybride von Golf, Tiguan und Passat angekündigt. Ziel: Schnellladen, Doppelte Batteriekapazität und mehr Reichweite.
In Wolfsburg sind die Segel gesetzt, der Kurs in Richtung Elektroantrieb ist eingeschlagen. Die ersten ID-Modelle auf Basis der MEB-Architektur sind auf der Straße. Mit dem ID.Life wurde auf der IAA in München die Studie eines neuen E-Kleinwagens gezeigt. Außerdem arbeiten die Designer und Ingenieure unter dem Projektnamen Trinity bereits an einem komplett neuen Elektro-Projekt.
Parallel wird aber auch der Plug-in-Hybrid weiterentwickelt. Das Paket aus Benzinmotor und E-Maschine kommt, neben vielen weiteren Konzernmodellen, aktuell in Golf, Tiguan, Passat, Arteon und Touareg zum Einsatz. Beim großen VW Touareg steckt ein V6-TSI unter der Motorhaube. Plattform und Antrieb teilt sich der SUV mit seinen Konzernbrüdern Audi Q7, Bentley Bentayga und Porsche Cayenne.
Die MQB-Modellreihen setzen auf Einheitsware. Der 1.4 TSI-Vierzylinder leistet, je nach Modell, zwischen 110 kW (150 PS) und 115 kW (156 PS). Dazu kommt ein im Gehäuse des Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebes untergebrachter Elektromotor mit maximal 85 kW (115 PS). Die Systemleistung liegt zwischen 204 (Golf eHybrid) und 245 PS (Golf GTE, Tiguan eHybrid). Die Lithium-Ionen-Batterie hat eine Speicherkapazität von 13 kWh. Nach der traditionellen NEFZ-Norm gemessen, sollen damit bis zu 80 Kilometer elektrische Reichweite im Golf eHybrid möglich sein.
Der 1.4 TSI darf in Rente gehen
Jetzt hat VW angekündigt, den Hybrid-Antriebsstrang für die MQB-basierten Modellreihen zu überarbeiten. Der 1.4 TSI darf endlich in Rente gehen, statt ihm zieht der bekannte 1.5 TSI-Benziner ein. Er leistet ebenfalls 110 kW (150 PS). In den kommenden Plug-in-Hybriden verzichtet das Aggregat auf die spritsparende Zylinderabschaltung. Statt ihr sorgt dann der unveränderte Elektromotor für effizienteres Vorankommen. Er findet seine Heimat weiterhin im 6-Gang-DSG. Der zusätzliche Gang des bei den reinen Verbrennern und Mildhybriden eingesetzten Getriebes mit sieben Vorwärtsgängen ist bei den Plugin-Hybriden nicht nötig, da hier das zusätzliche Drehmoment der E-Maschine mitspielt.
Im Alltag der Kunden dürfte sich die geplante Erweiterung der Batteriekapazität stärker bemerkbar machen als der neue Verbrenner. VW hat angekündigt, die Speicherkapazität des Lithium-Ionen-Akkus zu verdoppeln. Dementsprechend soll sich auch die elektrische Reichweite der Fahrzeuge erhöhen. Über 100 Kilometer dürften dann also, auch nach der realitätsnäheren WLTP-Norm, in den Datenblättern stehen. Fortschritte in der Batteriezelltechnologie und im Packaging machen es möglich, dass die größere Batterie im gleichen Gehäuse wie bisher untergebracht wird.
Schnelles Laden mit CCS-Anschluss
Beim Laden von Wechselstrom sieht VW leider keinen Bedarf, die Leistung von aktuell 3,6 kW zu erhöhen. Wer seinen Plugin-Hybriden unterwegs, beispielsweise auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums, laden will, kann zukünftig aber auch Gleichstrom über einen wahrscheinlich aufpreispflichtigen CCS-Anschluss ins Auto fließen lassen. Die genaue Ladeleistung verraten die Wolfsburger noch nicht. Ein Sprecher der Marke stellt aber einen Zeitraum von "30 Minuten Laden für 80 Kilometer Reichweite" in Aussicht. Wenn ab 2023 die Nachfolger von VW Passat und Tiguan auf den Markt kommen, dürften sie die ersten Modelle mit dem neuen Antriebsstrang werden. Bei VW Golf eHybrid und GTE kommen der 1.5 TSI sowie die größere Batterie mit Schnellladefunktion ungefähr zum gleichen Zeitpunkt ins Programm.