Klaut Ferrari jetzt bei den Chinesen?

Ferrari beschäftigt sich offenbar intensiv mit dem Xiaomi SU7 Ultra. Die ungewöhnliche Fahrzeugkombination deutet auf strategische Vorbereitungen für den ersten Elektro-Ferrari hin.
Ferrari hat sich wohl einen der aktuell leistungsstärksten Serien-Elektrosportler zugelegt. Am Werkstor in Maranello wurde ein Xiaomi SU7 Ultra gesichtet – deutlich erkennbar an seiner auffälligen gelben Lackierung mit silbernen Doppelstreifen. Beobachter und Branchenkenner vermuten: Ferrari analysiert das chinesische Fahrzeug im Rahmen seiner Entwicklungsarbeiten für das erste vollelektrische Serienmodell.
Das chinesische Fahrzeug, das seit seinem Nürburgring-Rekord mit einer Zeit von 7:04,957 Minuten für Aufmerksamkeit sorgt, verfügt über eine Dreimotor-Konfiguration mit 1.526 PS. Damit beschleunigt es in unter zwei Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 359 km/h.
Ferrari entwickelt aktuell das erste vollelektrische Modell der Markengeschichte. Die Serienvorstellung ist für Frühjahr 2026 geplant, eine Vorabpräsentation des Antriebskonzepts soll noch Ende dieses Jahres erfolgen. In diesem Kontext ist es naheliegend, dass Ferrari leistungsstarke E-Fahrzeuge anderer Hersteller genau analysiert – unter anderem hinsichtlich Plattformarchitektur, Batteriekühlung und Leistungsabgabe im Grenzbereich.
Branchentypisches Vorgehen bei Neuentwicklungen
Es gehört zum Standardprozess in der Automobilindustrie, Wettbewerbsfahrzeuge zur internen Bewertung heranzuziehen. Dabei geht es weniger um Nachahmung, sondern um technische Referenzwerte und den Abgleich eigener Entwicklungsziele. Dass Ferrari bei einem chinesischen Modell genauer hinsieht, zeigt jedoch auch, wie stark sich die Leistungsfähigkeit asiatischer E-Autos in den letzten Jahren entwickelt hat.
Nach internen Informationen soll Ferraris erstes Elektrofahrzeug in begrenzter Stückzahl angeboten werden. Ziel ist es, Kunden und Markt an das neue Antriebskonzept heranzuführen. Ein zweites Modell mit SUV-artiger Karosserieform befindet sich ebenfalls in Planung, wurde laut Reuters jedoch auf 2028 verschoben – offenbar aufgrund der aktuell verhaltenen Nachfrage im Premium-EV-Segment.