Autonomes Fahren mit dem Kia Soul EV

Bei Kia wird bis 2020 teilautonomes Fahren serienmäßig möglich. Ab 2030 soll man dann ganz ohne Fahrer sicher unterwegs sein. Wir waren es jetzt schon - mit überraschenden Erkenntnissen.
Auch wenn Kia vollautomatisches Fahren in Serie erst für 2030 ankündigt, einen vielversprechenden Versuchsträger haben sie jetzt schon. Fast schüchtern in Gestalt eines Kia Soul EV summt er heran. Natürlich automatisch per Smartwatch ausgeparkt. Vollelektrisch kann der ja sowieso, dank einer Armada von Sensoren fährt er auch noch autonom.
Auf den Straßen Nevadas darf er das sogar, der Gouverneur des Staates hat Kia die Lizenz fürs autonome Fahren auf öffentlichen Straßen erteilt.
Autonomes Fahren in der Stadt ab 2018 technisch möglich
Erscheint das automatische Fahren auf Autobahnen (seit 2014) sowie Staufolgefahren ab 2016 und selbstständiges Parken per Smartwatch noch vergleichsweise problemlos, verlangt vollautonomes Fahren in der Stadt (ab 2018) den Autos allerhand ab. Neben Radar und Lidar-Laser sowie Kameras an der Front hilft Radar hinten bei der Orientierung.
Wie bei allen vergleichbaren Systemen ist die Sensorfusion der Schlüssel zur Autonomie des Wagens. Limitierte Sensorleistung etwa unter schwierigen äußeren Bedingungen will Kia zukünftig durch genauere Karten und feinere Ortung kompensieren. Um autonomes Fahren auch in preissensiblen Klassen zu etablieren, planen die Koreaner zudem eine Zusammenfassung von Sensoren sowie weitere Integration von Komponenten.
Car-to-x-Kommunikation als Ziel
Überdies kommuniziert das Auto zukünftig mit seiner Umgebung (car-to-infrastructure) sowie anderen Autos (car-to-car), erhöht damit die Sicherheit beim autonomen Fahren. Im manuellen Status erkennt eine Kamera mögliche Ablenkung oder gesundheitliche Probleme des Piloten, und stoppt den Wage an einer sicheren Stelle.
Kaum beugt sich der Fahrer kurz zur Seite bremst der Versuchsträger ab und hält am Rand der Piste. Ebenfalls möglich: der Abschleppmodus, in dem der Wagen mithilfe von Radar und Lidar wie an einem imaginären Seil dem Vorausfahrenden folgt.
Kia Soul EV hält automatisch am Stoppschild
Autonom auf der Autobahn fahrend erkennt der Kia Fahrbahnmarkierungen und andere Verkehrsteilnehmer, hält die Spur oder überholt, falls per Blinker gewünscht. Er orientiert sich gekonnt an den anderen Autos, hält sauber Abstand und beschleunigt zügig auf das voreingestellte Tempo von 120 km/h, pendelt aber stets leicht auf der eigenen Fahrspur von links nach rechts, fährt nicht hundertprozentig sauber geradeaus.
In der Stadt greift der Kia auf GPS und eigene Sensoren sowie Echtzeit-Verkehrsinformationen zurück, um selbstständig eine effiziente Route zu finden. An Stoppzeichen hält er drei Sekunden, sondiert den Verkehr und fährt dann weiter. Ampeln erkennt er per Kamera oder car-to-i. Beim Folgefahren, etwa im Stau orientiert sich unser Soul akkurat am Vorausfahrenden und hält den passenden Abstand.
Kommunikation per Gestensteuerung
Ebenfalls Teil von Drive Wise: die verbesserte Kommunikation zwischen Fahrer und Auto. Drehen und Drücken? Von gestern. Die Zukunft beim HMI (Mensch-Maschine-Schnittstelle) gehört den Gesten oder der Erkennung der Fahrervorlieben per Fingertipp sowie Smartwatch. Damit passt sich der Wagen ohne langes Herumregeln den Vorlieben des jeweiligen Nutzers an und schafft ihm das passende Ambiente.