Hyundai i20 1,0 T-GDI im Test
Die 100-PS-Version von Hyundais neuem Dreizylinder bekommt jetzt einen stärkeren, aber auch trinkfreudigeren Bruder. Hier der neue i20 1.0 T-GDI Style mit 120 Turbo-PS im Test.
Aufgeladene Dreizylindermotoren liegen bei vielen Herstellern schwer im Trend, versprechen sie doch deutlich weniger Verbrauch bei besseren Fahrleistungen. Dabei lässt sich so ein Drilling sehr unterschiedlich auslegen. BMW etwa hat bei seinen Motoren den typischen, etwas kernigen Charakter so weich gespült, dass der Dreizylinder kaum noch als solcher zu erkennen ist und sich somit auch für höhere Klassen eignet. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Hyundai dagegen hat einen ganz anderen Weg gewählt, hier macht das neue Einliter-Triebwerk keinen Hehl daraus, dass es "nur" drei Kolben gibt.
Hyundai i20 1.0 T-GDI: Überzeugende Leistungsentfaltung
Besonders viel Spaß macht der turbobeatmete Motor in seinem Wohlfühlbereich zwischen 2.000 und 3.000 Umdrehungen. Hier hat er richtig Druck, der sich gleichmäßig und fast ohne Turboloch ab 1.500/min aufbaut. Unter Last entwickelt er einen präsenten, knurrigen und bassigen Sound. Das klingt nach Emotionen, die man dem eher kühl und sachlich gezeichneten Hyundai kaum zugetraut hätte.
Bei leichtem Gasfuß drängt sich der starke Motor nie in den Vordergrund, läuft leise und vibrationsarm und hat mit dem 1.134 Kilo schweren Testwagen zumeist leichtes Spiel. Der Unterschied zu der 100-PS-Version ist dennoch gering. Erst jenseits von 4.500 Touren drückt die stärkere Variante noch etwas mehr. Das maximale Drehmoment ist mit 172 Nm ohnehin identisch.
Hyundai i20 1.0 T-GDI: Verbrauchsfreudig
Wenig überzeugend ist allerdings der Benzinkonsum: Der durchschnittliche Testverbrauch von 6,8 l/100 km liegt, wie bei der schwächeren Version (6,6 l/100 km), deutlich jenseits des Normwerts - so weit keine Überraschung. Aber selbst bei moderaten Geschwindigkeiten auf der Autobahn genehmigt sich der Drilling zu viel, bei Tempo 125 zum Beispiel rund 6,3 l/100 km. Dabei reduziert Hyundai die Drehzahl mittels lang übersetztem und präzise schaltbarem Sechsganggetriebe (100 PS: Fünfgang), bei Tempo 130 dreht der Motor kaum 3.000-mal pro Minute. Aber ob sich wegen 20 Mehr-PS und dem sechsten Gang die 600 Euro Aufpreis lohnen?
