Hyundai Ioniq 1.6 GDI Hybrid im Test
Der kleine Bruder des Toyota Prius? Mitnichten. Der Hyundai Ioniq fußt auf einer neuen Plattform, die er sich mit dem Konzernbruder Kia Niro teilt. Was die kann, zeigt der Test.
Endlich starten die Koreaner mit ihrer groß angelegten Öko-Offensive. Den Anfang macht die Hybridvariante des Hyundai Ionic, die wie die Plug-in- (ab Ende 2017) und die Elektroversion (ab November) auf ein gefälliges und windschlüpfiges Design setzt.
Trotz flacher Frontscheibe bietet der Hyundai eine gute Übersicht – zumindest nach vorn. Doch schon beim Blick in den Rückspiegel offenbart sich der Preis für den niedrigen cw-Wert von 0,24. Die zweigeteilte Heckscheibe erschwert die Sicht ebenso wie die schmal zusammenlaufende Karosserie und die flach abfallende Dachkante.
Letztere sorgt vor allem auf der Rückbank für eingeschränkte Kopffreiheit. Ganz anders geht’s den Beinen. Die finden in der 4,47 Meter langen Limousine ausreichend Platz – wie auch das Gepäck im Kofferraum (550/1.505 Liter). Störend sind allerdings die Ladekante und der runde Ausschnitt unten.
Kultivierter und leiser Antrieb
Hyundai-typisch kommt der Ioniq schon in der Basisvariante Trend (ab 23.900 Euro) üppig ausgestattet und bringt elektronische Helfer wie einen Adaptivtempomat, Bremsassistent, Rückfahrkamera, Berganfahrhilfe und Lichtautomatik mit. Angetrieben wird der Hybrid wie der Plattformbruder Kia Niro von einem kultivierten 1,6 Liter großen Vierzylinder-Benziner und einem ins sanft schaltende Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe integrierten Elektromotor, sodass der Ioniq bei ausreichendem Akkuzustand geräuschlos anfährt. Der Verbrenner allein kommt auf 105 PS, im Verbund schaffen sie es auf 141 PS und 265 Nm, die die 1,4-Tonnen-Limousine in 10,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h bringen.
Der Ioniq kann auch sportlich
Ein Sportler ist der Ioniq damit nicht, selbst wenn die straffe Abstimmung des Testwagens die Vermutung zulässt, dass sich die Ingenieure mal mehr Power erhofft hatten. So poltert er teils unkomfortabel über Querfugen und gibt Unebenheiten durch die dünn gepolsterten, aber bequemen Sitze weiter.
Die Autobahn ist zwar nicht sein Metier, durch die Stadt und über die Landstraße lässt sich der Hybrid aber flott bewegen – vor allem wenn der Wählhebel von „D“ nach „S“ und der Fahrmodus von „ Eco“ auf „Sport“ wechselt. Das geht natürlich zulasten des Verbrauchs, der mit 5,5 Litern gar nicht mal so niedrig ausfällt. Beim Bremsen muss man dagegen keine Abstriche machen. Aus 100 km/h kommt der Hybrid schon nach 35,1 Metern sicher zum Stehen.
Mit dem Ioniq, immerhin ihrem ersten Hybrid, haben die Koreaner ein echtes Statement abgeliefert. Bleibt abzuwarten, wie sich die Elektro- und Plug-in-Varianten schlagen.