Porsche 911 G-Modell
Mit dem G-Modell von 1974 begann beim Porsche 911 die Faltenbalg-Ära. Bis 1989 blieb der Kult-Youngtimer äußerlich fast unverändert, nur im Heck wurde heftig aufgerüstet - drei Elfer-Generationen im Vergleich.
Die erste Entscheidung ist am schwersten und folgenreichsten zugleich. Denn wessen Wahl auf einen Elfer fällt, hat zuallererst eine Frage zu klären: Coupé oder Targa. Wer sich jetzt für einen Targa entscheidet, sollte vor allem eines wissen: Der Porsche mit dem Überrollbügel und dem herausnehmbaren Dachteil ist nur sehr vordergründig ein Elfer. In erster Linie ist er ein Targa.
Fast mehr noch als der brillante Sechszylinder im Heck prägt der eigenwillige Aufbau mit Bügel und zusammenfaltbarem Dachteil den Charakter des offensten Elfers, den es bis 1982 zu kaufen gab. Jedenfalls trennt ihn mehr vom fast baugleichen Coupé, als man auf Anhieb annehmen könnte. Immerhin ist die Technik identisch. Denn bis auf wenige Ausnahmen gab es den Targa mit den gleichen Motorisierungen und Ausstattungen wie das Coupé.
Von Beginn hatte der Targa einen Anteil von 40 Prozent an der 911-Produktion, das änderte sich erstaunlicherweise auch kaum, als das 911 Cabriolet ab 1982 viel offenherzigeren Offenfahrspaß bot. Erst in der Baureihen 964 verkümmerte der Targa.Anteil. Die Produktion des Bügel-Elfers wurde mit Ende des 964 eingestellt. Der Name immerhin überlebte. Doch in den Modellreihen 993 und 996 stand er nur für ein Coupé mit
überdimensionalem Glasschiebedach.
Pure Sportwagenfaszination
Das darf man ruhig bedauern. Schließlich gibt es einiges, das für den Targa spricht. Die ausgereiftesten Versionen begeistern auch mehr als 20 Jahre nach ihrem Debüt mit purer Sportwagenfaszination und einer ausgeprägten Alltagstauglichkeit. Diese macht ihnen kein anderer Sportwagen dieser Leistungsklasse auch nur annäherend nach.
Dabei sind die Unterschiede zwischen SC und Carrera im Grunde nur marginal. Zumindest in den Kat-Versionen mit 207 und 217 PS gehen die Carrera nicht besser. Ebenso sind Verarbeitungsqualität und Rostresistenz gleichwertig.
Doch auch für die letzten G-Modell-Generationen gilt: Je älter der Elfer, desto ursprünglicher und wilder der Fahreindruck. Was freilich wenig daran ändert, dass der spätere Carrera 3,2 der beste Youngtimer-911 ist. Er ist alltagstauglich wie ein neuer Golf, zuverlässig wie ein heckgetriebener Opel und so wertbeständig wie ein südafrikanischer Krüger-Rand.