Die schönsten Wandertouren im Oktober

Der Herbst ist eine unterschätzte Jahreszeit: Was gibt es Schöneres, als die Landschaft in herbstlichen Tönen zu erleben? Die schönsten Wanderungen mit den passenden Campingplätzen als Hilfe gegen den Herbstblues.
Wer denkt, dass der Sommer die perfekte Jahreszeit zum Wandern ist, war noch nie im Herbst unterwegs: Die Natur erstrahlt in atemberaubenden, bunten Farben, die Temperaturen sind angenehm frisch und der Besucherandrang ist deutlich schwächer als in den vergangenen Monaten.
Das sind genug Gründe, um auch im Herbst alles Notwendige in den Wohnwagen zu packen, in die schönsten Regionen Deutschlands zu fahren und die wieder eingekehrte Ruhe auf den Campingplätzen zu genießen. Wir haben lohnende Reiseziele in Deutschland und in Europa, bei denen es passende Campingplätze für Camperinnen und Camper gibt.
Allgäu: Über die Nagelfluhkette
Für einen aktiven Urlaub im Allgäu liegt der Alpsee Camping ideal: Wer einen Tag rund um den Wohnwagen verbringen möchte, hüpft in den Großen (oder den Kleinen) Alpsee – oder in den platzeigenen Dach-Pool. Von dort genießt man die Aussicht auf die Allgäuer Berge rund um Immenstadt. Und die kredenzen Wanderern und Wandererinnen das ein oder andere Schmankerl. Lieblingstour: Eine Gratwanderung mit Drahtseilakten (nur zum Festhalten) zwischendurch.
Wer die Nagelfluhkette vom Mittagberg hinüber zum Hochgrat (oder natürlich andersrum) überschreitet, ist sieben bis acht Stunden über sieben Gipfel unterwegs – ohne den Transfer mit Bus und Zug zwischen Oberstaufen und Immenstadt. Fernsicht und Wegverlauf sind atemberaubend und für sportliche Kinder machbar. Empfehlenswert ist die Nutzung der Bergbahnen an Hochgrat und Mittagberg.
Campingplatz-Tipp: Alpsee Camping
Bayern: Fichtelgebirge
Der Campingplatz Fichtelsee liegt auf 800 Meter Höhe mitten im Fichtelgebirge und ist Nordbayerns höchstgelegener Campingplatz. Seine ruhige Lage macht ihn zu einem idealen Ausgangspunkt für Wanderer, die Wert auf viel Naturgenuss und wenig Trubel legen.
Vom Platz aus lassen sich die höchsten Erhebungen des Fichtelgebirges erwandern, zum Beispiel der Schneeberg (1.051 m), auf dessen Gipfel ein ehemaliger Fernmeldeturm der Bundeswehr und ein Aussichtstürmchen aus Holz mit dem schönen Namen Backöfele thronen. Oder der Ochsenkopf (1.024 m), der entweder komplett zu Fuß oder mithilfe einer Seilbahn erklommen werden kann. Als Belohnung wartet nach der Wanderung ein Sprung in den Fichtelsee in unmittelbarer Nähe zum Campingplatz.
Campingplatz-Tipp: Campingplatz Fichtelsee
Luxemburg: Im Müllerthal
Herzlich willkommen in der Kleinen Luxemburger Schweiz, jener bezaubernden Felsenlandschaft in der Region Müllerthal südwestlich von Echternach. Der naturnahe Platz La Pinede in Consdorf ist das perfekte Basislager für alle Natur- und Outdoorliebhaber. Bestens ausgebaute Fahrradwege, eine mittelschwere Mountainbikeroute und ein optimal ausgeschildertes Wanderwegenetz starten direkt am Platz.
Eine der schönsten Touren ist der zertifizierte Müllerthal Trail. Auf ihm tauchen Wanderer ein in eine wildromantische Felsenlandschaft mit ihren in Millionen von Jahren entstandenen facettenreichen Verwitterungsmerkmalen wie enge Felsspalten, tiefe Schluchten, rauschende Wasserfälle und riesige, stockfinstere, begehbare Höhlen. Abenteuer pur – Taschenlampe nicht vergessen!
Campingplatz-Tipp: La Pinede
Südtirol: Dorf Tirol
Das Basislager in Dorf Tirol ist kein klassischer Camping-, sondern ein Wohnmobilstellplatz. Die Lage im Grünen ist aber ebenso schön wie die Aussicht auf Meran und das Etschtal. Dazu kommt eine komfortable Ausstattung. Es gibt Duschen, einen Pool und auch ein Restaurant mit Terrasse und Südtiroler Spezialitäten.
Perfekt, wenn man abends – müde vom Wandern – keine Lust mehr hat, selber zu kochen. Auf die Mutspitze und drum herum locken viele Wege. Wer seinen Beinen die ersten 750 Höhenmeter ersparen will, nimmt die Hochmuth-Seilbahn, von deren Bergstation mehrere Routen starten. Stärkung gibt’s z.B. am Mutkopf.
Ein weiterer toller Campingplatz im Meraner Umland ist das Luxury Camping Schlosshof. Der beliebte Campingplatz ist ein toller Ausgangspunkt für Wanderungen und Fahrradtouren. Vom Platz aus fahren Busse regelmäßig nach Meran.
Campingplatz-Tipp: Luxury Camping Schlosshof
Kleinwalsertal: Gottesacker Plateau
Ein guter Ort, um zur inneren Einkehr zu kommen. Baad liegt am Ende eines Tals – und entsprechend weitab vom Schuss. Aber im Kleinwalsertal kann man mit der Walser-Card, die jeder kriegt, der übernachtet, den Bus nehmen. Ab Oberstdorf braucht’s kein Auto mehr. Wandern kann man da überall. Vom Feinsten. Eine außergewöhnliche Tour ist die über das Gottesackerplateau. Steine, Felsen, Felsspalten, Auswaschungen, Vegetation, und das in Kombination, wie man es selten sieht. Halt nur hier am Hohen Ifen. Die Karstlandschaft steht unter Naturschutz. Wasser hat sie geformt und ihre Ausmaße sind beeindruckend.
Das Feld zieht sich weit und breit über eine riesige Fläche. Die Wanderung erfordert keine besonderen Fähigkeiten, aber trittfest und einigermaßen in Form sollte man sein. Am Ende sind es schon viele kleine Schritte, die es braucht, um hier seinen Weg zu gehen. Und wenn dann abends in Baad nur noch die paar Campinggäste sind und ein paar im Ort, dann kehrt auch die innere Ruhe zurück.
Campingplatz-Tipp: Camping in Baad
Bayern: Nationalpark Berchtesgaden
Als einziges deutsches Schutzgebiet in den Alpen bietet der Nationalpark Berchtesgaden das ganze Jahr über eine Vielzahl von Wandermöglichkeiten. Der Herbst verspricht dabei perfekte Bedingungen: Das Wetter ist stabil, die Aussicht weiter als im Sommer und die Route weniger überlaufen als zur Hochsaison. Die 250 Kilometer an Wanderwegen und Steigen zwischen Watzmann und Königssee können dann in aller Ruhe erkundet werden. Zwar sind im Herbst manche der Almen schon geschlossen, jedoch gibt es rund um die Seen oder auf den Bergspitzen genügend Möglichkeiten zum Einkehren. Eine besonders schöne Wanderung ist dabei die Wanderung durch den Zauberwald am Hintersee in Ramsau, die durch eine mythische Landschaft führt.
Campingplatz-Tipp: Campingplatz Allweglehen
Sachsen-Anhalt: Roßtrappe
Ein Granitfels als einzigartiges Wanderziel? Die Roßtrappe im Harz ist das auf jeden Fall. Knapp 400 Meter über dem Bodetal thront der einzigartige Fels gegenüber des sagenumwobenen Bergplateaus Hexentanzplatz in Thale, das ebenfalls eine Vielzahl von WanderliebhaberInnen anzieht. Die Roßtrappe, die ihren Namen der Vertiefung zu verdanken hat, die einem großen Hufabdruck ähnelt, ist von Thale, Treseburg und Wienrode aus erreichbar.
Als wunderschöne Wanderung ist der Präsidentenweg zu empfehlen, der auf sieben Kilometern durch den lichten Wald vorbei an Höhlen führt. An der Roßtrappe erwartet BesucherInnen nicht nur ein fantastischer Ausblick auf das umliegende Tal und bei klarer Sicht bis zum Brocken, sondern auch ein Berghotel mit Aussichtsterrasse zum Einkehren. Wem der Aufstieg dann doch zu anstrengend ist: Von Thale aus transportiert ein Sessellift BesucherInnen in kürzester Zeit auf den Berg hinauf.
Campingplatz-Tipp: Kloster Camping Thale
Baden-Württemberg: Naturpark Obere Donau
Atemberaubend schön ist das Durchbruchtal der Donau in Baden-Württemberg, das auch unter dem Namen Naturpark Obere Donau bekannt ist. Die imposante Donau trifft hier auf spannende Felslandschaften mit Höhlen, Ruinen und kulturellen Besonderheiten, die am besten auf einem der vielen Wanderwege erkundet werden können. Mit kurzen Spaziergängen, Naturstrecken, Stadterkundungen und längeren Touren ist für jeden Wandergeschmack etwas dabei.
Ein Highlight ist dabei der Rundwanderweg, der am Schloss Werenwag, dem Donautal und dem Vogelschutzgebiet Südwestalb vorbeiführt. Die elf Kilometer lange Wanderung startet dabei am Park- und Rastplatz Langenbrunn und endet auch dort. Besondere Ziele sind außerdem der Schäferbrunnen, das Heidentor, die Teufelslochfelsen, die Nonnenhöhle und die Ruine Fannenstiel.
Mit dem Caravan entlang der Donau: Tipps, Ausflugsziele & Campingplätze.
Campingplatz-Tipp: Campinggarten Leibertingen
Hessen: Nationalpark Kellerwald-Edersee
Eine einzigartige Kombination aus Wald und Wasser erleben CamperInnen im Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen. Seit 2011 gilt der Wald als UNESCO-Weltnaturerbestätte Buchenurwälder und lockt jedes Jahr zahlreiche AktivurlauberInnen an. Diese können sich auf Fernwanderwegen, eintägigen Touren oder kurzen Wanderungen die Zeit inmitten der unberührten Natur vertreiben.
Auf insgesamt 20 Rundwanderwegen können die alten Buchen, klare Quellen, weite Wiesentäler und steile Hänge bestaunt werden. Atemberaubende Ausblicke versprechen dabei besonders die Wege mit Aussichtspunkten auf den Edersee. Bei Wanderfans ist außerdem der Baumkronenweg TreeTopWalk am Edersee beliebt, der nicht nur eine tolle Aussicht auf den See, sondern auch einen beeindruckenden Blick auf die Buchen gibt.
Campingplatz-Tipp: Campingplatz Bettenhagen
Nordrhein-Westfalen: Teutoburger Wald
Der Teutoburger Wald ist wohl den meisten als Schauplatz der Varus-Schlacht ein Begriff. Doch der Wald in Ostwestfalen-Lippe hat noch viel mehr zu bieten: Die Externsteine als Sandsteinformation sind im Sommer ein wahrer Besuchermagnet. Die 13 grauen Kreidesandsteinfelsen sind eines der bekanntesten Natur- und Kulturdenkmäler Deutschlands und mit 40 Metern Höhe ausgesprochen imposant.
Die rätselhaften Anlagen im Inneren und das Relief der Kreuzabnahme Christi aus dem 12. Jahrhundert verleihen der Felsformation ein mythisches Ambiente. BesucherInnen erreichen die Externsteine am einfachsten über den Hermannsweg, der als einer der bekanntesten und beliebtesten Wanderwege Deutschlands gilt. Doch auch weitere Naturerlebnispfade sind rund um die Externsteine zu finden. Auch das Hermannsdenkmal bei Detmold oder das Silberbachtal sind lohnende Ziele im Teutoburger Wald.
Campingplatz-Tipp: Campingpark Extertal
Thüringen: Nationalpark Hainich
Ein Nationalpark der Superlative ist der Hainich, der als größtes zusammenhängendes Laubwaldgebiet Deutschlands einem wahren Urwald gleicht. Im Nationalpark selbst gibt es 20 Rundwanderwege, die verschiedene Themenschwerpunkte besitzen. So können CamperInnen auf dem Urwaldpfad, dem Wildkatzenschleichpfad, der Waldpromenade oder dem Welterbepfad durch den Nationalpark streifen. Für Familien mit Kindern ist der Feensteig zu empfehlen, der als Erlebnispfad die Spuren der Märchen verfolgt. Ein beliebtes Ausflugsziel ist auch der Baumkronenpfad, der im Herbst einen tollen Blick auf die Farbenpracht des Nationalparks ermöglicht. Am höchsten Punkt kann man von einem Aussichtsturm auf die herbstlichen Farben der Bäume blicken.
Campingplatz-Tipp: Campingplatz am Tor zum Hainich
Mecklenburg-Vorpommern: Nationalpark Jasmund
Kreidefelsen, Buchenwälder und die Ostsee prägen den Nationalpark Jasmund, den kleinsten Nationalpark Deutschlands. Auf der schönen Insel Rügen gelegen, zieht der Nationalpark Jahr für Jahr tausende BesucherInnen in seinen Bann. Die fast 15 Kilometer lange Rügener Kreidefelsenküste gehört zum Nationalpark und wird am besten über den Hochuferweg Jasmund zwischen Sassnitz und Lohme erwandert.
Der Weg führt außerdem am Wahrzeichen Rügens vorbei, dem 118 Meter hohen Königsstuhl. Dort erwartet BesucherInnen eine Plattform mit einem atemberaubenden Blick über die Ostsee. Auch an der Victoria-Aussicht, einer kleineren Plattform mit Blick auf den Königstuhl, könnte man unzählige Stunden einfach dastehen und die Aussicht genießen. In den Herbstmonaten ist der Nationalpark zum einen weniger überlaufen, zum anderen erstrahlt er in wunderschönen herbstlichen Tönen.
Campingplatz-Tipp: Campingplatz Rügen
Sachsen-Anhalt: Biosphärengebiet Mittlere Elbe
Zwischen Wittenberg und Seehausen liegt ein Gebiet, das mit verwunschenen Auenlandschaften, Biberburgen und Naturbelassenheit lockt: Das Biosphärengebiet Mittlere Elbe. Dabei handelt es sich um das größte zusammenhängende Hartholzauenwaldgebiet Mitteleuropa, das als Heimat des Elbebibers einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leistet. Die vom Aussterben bedrohte Art findet dort optimale Lebensbedingungen vor, weshalb sich dort inzwischen rund 1.200 Exemplare tummeln. Doch auch 250 Vogelarten sind im Biosphärenreservat beheimatet. So einzigartig wie das Gebiet auch ist, liegt der Grund für die Entstehung nicht nur im Artenschutz, sondern im Schutz vor Hochwasser. Diesem hat man diese einzigartige Auenlandschaft zu verdanken, die auf 19 Auenpfaden erkunden kann, die zwischen einem und 12 Kilometer lang sind. Dabei erhalten WanderliebhaberInnen einen Einblick in naturraumtypische Arten und Lebensräume der Tiere und Pflanzen.
Campingplatz-Tipp: Campingplatz Olympiasee
Rheinland-Pfalz: Pfälzerwald
Eine eindrucksvolle Naturkulisse trifft auf eine spannende Vergangenheit: Der Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands und mit dem Naturpark Nordvogesen das einzige grenzüberschreitende Biosphärenreservat Deutschlands. Die Natur des Pfälzerwaldes wird von Mischwäldern, Wiesentälern und Felsentürmen geprägt, in der zahlreiche Burgen und Ruinen beheimatet sind. Die Reichsfestung Trifels oder das Hambacher Schloss sind beliebte Ausflugsziele und können auf einem der vielen idyllischen Wege erwandert werden. Der Pfälzer Waldpfad mit 142 Kilometern und der Pfälzer Weinsteig mit 170 Kilometern bilden hierbei die beiden Hauptwanderwege des Pfälzerwaldes. Ein besonderer Ausflugstipp ist außerdem der Baumwipfelpfad am Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn.
Mit dem Wohnwagen in die Pfalz: Naturerlebnis und Kulinarik.
Campingplatz-Tipp: Campingplatz Neudahner Weiher