Clubhouse: Alle Details zur neuen Top-App

Die Clubhouse-App bietet die Möglichkeit, dass sich iPhone-Nutzer untereinander per Audio-Chat austauschen.
Seit wenigen Tagen sorgt die App Clubhouse sowohl für reges Interesse als auch für hitverdächtige Downloadzahlen. Derzeit ist sie nur für das iPhone verfügbar, und ohne Einladung kommen Sie nicht in das Netzwerk. Clubhouse ist eine neue soziale Plattform, in der es vor allem um Audio-Chats geht. Die Nutzer treffen sich in Räumen und diskutieren live via Handy. Es handelt sich quasi um eine Mischung aus Talkshow und Twitter-Feeds.
Derzeit ist in den deutschen Räumen hauptsächlich die Gründerszene zu finden, aber auch Politiker entdecken dieses neue Medium für sich: Der FDP-Chef Christian Lindner war bereits eingeladen, und die Digital-Staatsministerin Dorothee Bär von der CSU lauschte zum Thema "Wird 2021 das Diversity-Jahr?". Die Themen der Gesprächsrunden drehen sich vorwiegend um Finanzierungsmodelle, Investoren oder Start-up-Unternehmen. Weitere prominente Zuhörer waren Joko Winterscheidt, Mario Götze oder André Schürle. Die Diskussionsrunde "VC-Talk - Insights in die europäische VC-Szene" konnte 700 Zuhörer begeistern, unterhielten sich doch die beiden Amorelie-Gründerinnen mit dem Präsidenten des "Bundesverbandes Deutsche Startups".
Das Zuhören oder Mitmachen bei Clubhouse ist aber mit gewissen Hürden verbunden. Das beginnt schon damit, dass es derzeit nur eine App fürs iPhone gibt. Ob eine Android-Version nachgeliefert wird, steht bis heute noch nicht endgültig fest. Außerdem ist für die Teilnahme eine Einladung notwendig, und diese kann nur ein User, der bereits registriert ist, aussprechen. Das führt zu einem interessanten Sekundärmarkt für Einladungen, die auf eBay mit bis zu 50 Euro gehandelt werden. Clubhouse erschien in Amerika im Jahr 2020 und wurde dort sofort populär, in Deutschland beginnt der Siegeszug in diesen Monaten.
Allerdings steht Clubhouse bezüglich des Umganges mit dem Datenschutz durchaus auch in der Kritik. Die App verlangt bei der Installation den Zugriff auf die Kontakte, Gespräche in den Chat-Räumen werden vermutlich gespeichert. Wofür die Kontakte notwendig sind, wird nicht verraten: Die Betreiber haben die AGB eher schwammig verfasst, Eindeutiges lässt sich nicht herauslesen. Auch behalten sich die Programmierer viele Rechte vor. Falls Sie also Geschäftskontakte am iPhone gespeichert haben, sollten Sie vorsichtig sein: In der Regel ist für die Weitergabe nämlich die Zustimmung des jeweiligen Partners notwendig. Zusätzlich dazu gibt es Vorwürfe, dass Clubhouse rassistischen oder antisemitischen Content nicht moderiert und die entsprechenden Mitglieder nicht sperrt. Die Hersteller haben aber Besserung gelobt.