Ohne Umbau: Mehr Speicher für den Laptop

Mehr Speicherplatz für den Laptop ohne Umbau: Diese 5 Optionen helfen
Die Möglichkeiten, um den Speicher eines Laptops zu erweitern, sind aufgrund der Bauweise begrenzt. In erster Linie geht es dabei um externe Speicherlösungen.
Wer beim Laptop-Kauf den Speicherplatz vergisst, der hat häufig das Nachsehen. Im Gegensatz zu einem Desktop-PC lässt sich die Festplatte nicht so einfach austauschen. Das ist allerdings kein Grund, Dich mit dem knappen Speicherplatz zufriedenzugeben. Es gibt ein paar Mittel und Wege, um für zusätzlichen Spielraum zu sorgen. Zumeist geht es dabei um externe Speicherlösungen, die gar nicht mal so viel kosten müssen.
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1. SD- und microSD-Karten für wenig Geld
Die günstigste Option besteht in der Anschaffung von SD- oder microSD-Karten. Dafür muss der Laptop jedoch einen SD-Kartensteckplatz verbaut haben. UHS-I SD-Karten sollten die meisten Laptops unterstützen. Dann lassen sich die SD-Karten problemlos anschließen und wieder entfernen. Auch an anderen Laptops kannst Du so schnell auf die Daten zugreifen, denn viel Platz in der Tasche nehmen die SD-Karten nicht ein. -
Perfekt ist diese Lösung jedoch nicht, denn SD-Karten gehören zu den langsamsten Speichermedien. Bei den UHS-I-Karten beträgt die Datenübertragungsrate lediglich 104 MB pro Sekunde. Bei den UHS-II-Karten kommen dagegen 312 MB pro Sekunde zustande, jedoch unterstützen nicht viele aktuelle Modelle diesen SD-Standard.
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Gute Werte bei der Übertragungsgeschwindigkeit lassen sich mit SD-Karten erzielen, welche die Kennzeichnung A2 oder V30 aufweisen. Dazu zählt unter anderem die 512 GB Samsung Pro Plus microSD-Karte mit A2- sowie V30-Leistung. Sie kostet lediglich 50 Euro. Ist Dir ausreichend Speicherplatz wichtiger als die Übertragungsrate, dann bietet sich etwa die 1,5 TB Sandisk Ultra microSD-Karte an. Diese ist nur als A1 eingestuft und kostet gut 120 Euro, speichert jedoch Daten bis zu 1.500 GB.
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In der Regel bevorzugen die Käufer die microSD-Karten und nehmen dafür auch Leistungseinbußen und weniger Speicherplatz in Kauf. Die Vorteile, die sich aus ihren kleinen Maßen ergeben, überwiegen im Vergleich zu den größeren SD-Karten. Nicht nur lassen sie sich leicht transportieren, sie stören auch im eingesteckten Zustand kaum. Die größeren Varianten nehmen jedoch mehr Raum ein, was sich auch im eingesteckten Zustand bemerkbar macht. Dadurch sind die SD-Karten weniger dafür geeignet, dauerhaft eingesteckt zu bleiben.
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2. USB-Sticks für schnelle Übertragungsraten
USB-Sticks werden in erster Linie dazu genutzt, ohne Internetverbindung Dateien von einem Gerät zum anderen zu übertragen. Gleichzeitig lassen sie sich als zusätzlicher Datenspeicher nutzen. Wahrscheinlich hast Du ohnehin einen herumliegen. USB-Sticks sind unkompliziert und übertragen Daten zumeist schneller als SD-Karten. Für den dauerhaften Gebrauch am Laptop sind sie jedoch nicht konzipiert. -
Moderne Laptops haben häufig entweder USB 3.2 Gen 1 mit Übertragungsraten von 625 MB pro Sekunde oder Gen 2 mit bis zu 1.250 MB pro Sekunde verbaut. Die Übertragungsrate der USB-Sticks beläuft sich jedoch häufig auf zwischen 300 und 500 MB pro Sekunde. Schnellere Übertragungsraten kann etwa ein Thunderbolt 4- oder USB4-Anschluss liefern. Allerdings gehen die 2.800 MB pro Sekunde weit über das hinaus, was die gewöhnlichen USB-Sticks leisten können. Solche Anschlüsse sind eher für SSDs geschaffen worden.
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Damit der USB-Stick als dauerhafter Speicher nicht stört, sollte er nicht zu lang sein. Spezielle Modelle bieten dafür sinnvolle Maße, wie der 512 GB Sandisk Ultra Fit. Dieser USB-Stick wirkt etwas zu kurz geraten, doch das ist für den Zweck als ständig eingesteckte Speicherlösung ideal. Gute Sticks mit einem USB-C-Anschluss sind da häufig klobiger und ragen stärker hinaus.
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3. Externe SSDs für die schnellste Übertragungsrate
Den meisten Speicherplatz und die schnellsten Übertragungsraten bieten noch immer externe Festplatten. Vor allem, wenn sie nicht ständig angeschlossen sein müssen, sind externe, schnelle SSDs ideal. Mit ihren schlanken Maßen nehmen sie selbst am Arbeitsplatz wenig Platz ein. Welche Geschwindigkeit die Datenspeicher tatsächlich liefern können, hängt nicht nur von der SSD ab, sondern auch von der im Laptop verbauten Verbindungstechnologie. -
Ältere Laptops bieten häufig nur einen USB 3.0- oder 3.2 Gen 1-Anschluss mit bis zu 500 MB pro Sekunde. Bei den neueren Modellen kann der USB 3.2 Gen 2-Anschluss bis zu 1.000 MB pro Sekunde übertragen. Die neuere Verbindungstechnologie Thunderbolt 4 schafft sogar Datenübertragungsraten bis zu 2.800 MB pro Sekunde.
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Die große Auswahl an verschiedenen SSD-Festplatten macht die Entscheidung schwer. Wichtige Aspekte umfassen dabei die Übertragungsrate, die Größe des Speichers und den Preis. Die Adata SE920 zum Beispiel wäre eine SSD mit schneller USB4-Übertragungsgeschwindigkeit. Ist der Geldbeutel nicht prall gefüllt, dann stellt die Teamgroup T-Force M200 mit USB-C 2.0/2.0Ga eine kostengünstige Alternative dar. Schnellere Übertragungsraten bei einem höheren Preis bekommst Du mit der Crucial X9 Pro. Diese bietet USB-C 3.2. Ein USB-Hub hilft dabei, verschiedene USB-Geräte gleichzeitig anzuschließen. Dann musst Du Dich nicht zwischen Maus, externer Tastatur, Monitor und SSD-Festplatte entscheiden, sondern kannst alles über einen Dock laufen lassen.
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4. Daten über WLAN an den NAS-Server übertragen
NAS steht für „Network-Attached Storage“. Hierbei handelt es sich um einen Server, bestehend aus mehreren Festplatten, die Du über das Netzwerk oder auch unterwegs erreichst. Jeder Laptop, PC, Tablet, Smartphone, im Grunde jedes Gerät, das Teil dieses Netzwerkes ist, kann auf das NAS Daten übertragen. Eine sinnvolle Anschaffung wäre etwa das Buffalo LinkStation 210 mit 2 Terabyte. -
Ein USB-Kabel ist dann nicht notwendig, um vom Laptop aus Daten auf das externe Laufwerk zu übertragen oder auf sie zuzugreifen. Allerdings ist diese Lösung nicht perfekt, denn die Übertragungsgeschwindigkeit ist speziell unterwegs abhängig von der Internetverbindung. Das gilt sowohl für Geräte im WLAN als auch für LAN-Verbindungen.
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Ruckelige oder langsame Übertragungsraten sind etwa beim Streaming hinderlich. Es gibt jedoch einige NAS-Server, die über schnelle Schnittstellen hohe Übertragungsraten liefern können, wenn die Internetverbindung mitspielt. Dazu zählt unter anderem das Ugreen NASync DXP2800 mit zwei Einschüben. An diesem NAS-Server lassen sich auch Festplatten mit 64 Terabyte Speicherplatz anschließen. Die Daten werden dann mit bis zu 2,5 GB pro Sekunde übertragen. Fast die doppelte Leistung schafft das Ugreen NASync DXP4800 mit vier Einschüben. Hieran kannst Du Festplatten mit bis zu 112 Terabyte Speicher anschließen.
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5. Daten auf der Cloud speichern
Neben physischen Speichermedien sind auch Cloud-Speicher eine sinnvolle Option. OneDrive ist in Windows-Laptops standardmäßig integriert. Hier kannst Du Dateien schnell hoch- und wieder herunterladen. Eine Datei steht dann im OneDrive-Ordner zum schnellen Herunterladen mit nur einem Klick zur Verfügung. -
In der kostenlosen Variante kannst Du nur bis zu 5 GB speichern. Das reicht für simple Dateien mehr als aus, kann jedoch bei größeren Files wie Media-Dateien schnell an seine Grenzen stoßen. Den Speicherplatz kannst Du mit kostenpflichtigen Tarifen erweitern, wie etwa 100 GB für 20 Euro im Jahr mit Microsoft 365 Basic oder 1 Terabyte für 100 Euro im Jahr mit Microsoft 365 Single. Diese bekommst Du im Paket mit anderen Windows-Anwendungen. Alternativen wären Cloud-Speicher-Anbieter wie Mega, Google Drive, Dropbox oder Sync.
Wenn möglich, einfach den Laptop aufrüsten
Für manche sind diese Optionen lediglich Notbehelfe. So kann es die bessere Entscheidung sein, den internen Speicherplatz des Laptops schlicht mit einer größeren Festplatte aufzurüsten. Das bietet sich auch an, um die Datenübertragungsrate zu verbessern. Neue Modelle nutzen oft NVMe M.2 SSDs mit einer PCle 3.0-Schnittstelle. Diese können 3,5 GB an Daten pro Sekunde übertragen. Mit PCle 4.0 sind es sogar 7 GB pro Sekunde. Externe Datenspeicher können mit solchen Geschwindigkeiten zumeist nicht mithalten. Eine externe USB 3.0-Festplatte schafft nur 500 MB pro Sekunde. Selbst die schnelleren USB 4- oder Thunderbolt 4-Festplatten erreichen nur Werte von 2.800 MB. Bei SD-Karten oder USB-Flash-Laufwerken beträgt die Leistung weniger als 200 MB pro Sekunde.
Solche externen Datenspeicher sind für moderne Videospiele und für hochwertige 4K-Videos nicht geeignet. Hier benötigst Du moderne, interne SSDs mit schnellen Übertragungsraten. Jedoch sind nicht alle Laptops für einen solchen Umbau geeignet. Vor allem schlanke Geräte oder leichte Ultrabooks haben nicht genügend Platz für leistungsstarke SSDs. Bei den Business-Laptops und modernen Gaming-Varianten sieht es meistens anders aus.
Bevor Du den Schraubenzieher hervorholst und den Laptop öffnest, solltest Du zunächst nachprüfen, ob sich der Speicher überhaupt aufrüsten lässt. Solche Informationen entnimmst Du der Hersteller-Webseite, dem technischen Datenblatt oder dem Service-Handbuch. Übrigens, wenn sich der Laptop problemlos öffnen lässt, heißt das nicht, dass Du die Festplatte genauso leicht austauschen kannst. Denn viele sind fest mit der Hauptplatine verbunden.
Antworten kann auch die Suchanfrage „SSD Upgrade“ + das Laptop-Modell liefern. So findest Du eventuell Antworten in YouTube-Videos oder Forenpostings. Hier erfährst Du, was Du alles beim Öffnen und Austausch der internen Festplatte beachten musst. Die Inhalte der alten Festplatte solltest Du vor dem Austausch klonen und dann auf einen externen Datenträger übertragen.