Mit Freeware gegen den PC-Hitzetod

Ihrem Rechner droht bei hohen Temperaturen der Hitze-Tod. Soweit sollten Sie es nicht kommen lassen. Freeware, die bei Bedarf Alarm schlägt, schafft Abhilfe.
Der Rechner wird von außen durch hitzige Raumtemperaturen belastet. Wegen der vielen Anwendungen laufen die Festplatte und die CPU auf Hochtouren. Aber ab wann leidet Ihr Computer eigentlich und bei welchen Plusgraden steht er kurz vor dem sicheren Hitze-Tod?
Wir präsentieren Ihnen Freeware, die die Ressourcen Ihres Systems überwacht und sich bei Überhitzung meldet. Beispielsweise können Sie dadurch unnötige Prozesse abschalten, um die Festplatte zu entlasten. Sie können auch einen Alarm auslösen lassen, wenn die Temperatur einen bestimmten Wert überschreitet und der Ventilator nicht mehr gegen die hohen Temperaturen ankommt. Darüber hinaus stellen wir Ihnen kostenlose Tools vor, die das CD/DVD-Laufwerk entschleunigen, um zum einen durch eine reduzierte Drehzahl die durch die Reibung entstehende Hitze zu verringern sowie zum anderen die Lebensdauer zu erhöhen.
Zu den vorgestellten Tools gehört z. B. Prime95. Es bringt Ihren PC bis an seine Grenzen. Sie können auf diese Weise etwa nach dem Übertakten gründlich prüfen, ob wirklich alle Bestandteile auch bei hoher Belastung weiter korrekt funktionieren oder bei der erstbesten Gelegenheit ihren Dienst einstellen. Sie bekommen genaue Informationen über Ihre Grafikkarte, den darauf verbauten Grafikchip und seine Funktion sowie den derzeit auf ihrem System verwendeten Treiber. Das Gratis-Analyse-Tool GPU-Z, welches sehr systemnah arbeitet, sollten Sie vorsichtig anwenden und sämtliche Programme vorher schließen. Besonders an Profis richtet sich auch das Tool Process Explorer, das alle auf dem Rechner laufenden Prozesse analysiert. Diese werden dann in einer Baumstruktur dargestellt. Ferner gibt Process Explorer eine Menge Informationen - etwa auf welche Registry-Einträge, Dateien und Systemkomponenten ein Task zugreift.
Die Geräusche des Lüfters mit Speedfan bekämpfen
Speedfan ist eines des beliebtesten Tools, um sich eines geräuschintensiven Lüfters zu entledigen. Dabei muss nicht einmal auf zusätzliche Lüfter-Steuerungen zurückgegriffen werden. Möglich ist aber auch, dass Speedfan Ihr Mainboard nicht unterstützt und Ihnen daher keine Lüfter-Steuerung anbieten kann. Dann empfehlen wir Ihnen, sich bei dem Produzenten Ihrer Hauptplatine zu informieren, der Ihnen unter Umständen eine Alternative verschaffen kann. Auch GPU-Z verrät Ihnen, über welches Mainboard Sie verfügen.
Ein Alarm sollte bei einem Prozessor spätestens ab 70 Grad Celsius erfolgen, bei GPUs ab 85 Grad Celsius. Wenn Sie in "Geschwindigkeiten" wechseln, können Sie der Reihe nach Ihre aktiven Einträge anwählen. Danach aktivieren Sie die "Automatische Variation" unter dem Fenster. Hier lassen sich auch die Lüfter-Geschwindigkeiten in Prozent eingeben. Um auszuschließen, dass sich die Lüfter überhaupt nicht mehr drehen, sollte beim Punkt "Min. tempo" ein Wert stehen, der größer als Null ist. Wir raten zu 30 bis 40 Prozent. Hierbei kommt es jedoch immer auf die installierten Lüfter und Komponenten an. Daher sollten Sie unter diesem Aspekt im Hauptfenster etwas herumexperimentieren, indem Sie die jeweiligen Prozentwerte eintragen und dem Geräusch des PCs lauschen. Dabei ist auch wichtig, im Hauptfenster noch einen Haken bei "Automatische Lüfter-Geschwindigkeiten" zu setzen.
Wenn Sie bei kritischen Werten der Temperatur eine Benachrichtigung erhalten möchten, lässt sich dies auch einstellen. Eine entsprechende Auswahl kann unter "Konfigurieren" und "Events" aus den unteren Dropdown-Menüs getroffen werden. Zum Beispiel wäre eine solche Benachrichtigung "If CPU (temp) >= 60 For 1 times, Allow every 1 seconds, Then beep": Mit einem allsekündlichen Piepsen wird Ihnen nun angezeigt, dass die CPU heißer wird als 60 Grad Celsius. Daneben sollten Sie noch wissen, dass mit einem Klick auf das "X" im rechten oberen Rand Speedfan komplett geschlossen werden kann und keine Überwachung des Lüfters mehr stattfindet. Um dies zu verhindern, markieren Sie "Beim Schließen minimieren" im Reiter "Optionen" unter "Konfigurieren".
Was man sonst noch tun kann, um ein Heißlaufen zu vermeiden
Die hier präsentierte Freeware ist selbstverständlich kein Allheilmittel. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Faktoren, die beachtet werden müssen. Das Gehäuse des Rechners spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Abfuhr der Wärme. Durch zusätzliche Lüfter lässt sich abhängig von der Ausführung ein konstanter Luftstrom erzeugen. In vielen Modellen sind inzwischen bereits einige Lüfter vorinstalliert, meistens in der Vorder- und Rückseite. Auf diese Weise saugen die Lüfter in der Vorderseite kalte Außenluft an und leiten diese in das Gehäuse. Die Lüfter an der Rückseite führen die Abwärme wieder hinaus. Hierbei ist zu beachten: Im Gehäuse sollten entsprechende Einbaumöglichkeiten mit exakten Maßen vorhanden sein.
Bei Lüftern betragen die handelsüblichen Größen 120 und 140 Millimeter. Oftmals existieren auch bereits eingebaute Lüfter von bis zu 200 Millimeter Durchmesser. Die Drehzahl des Lüfters spielt ebenfalls eine weitere wichtige Rolle: umso höher die Drehzahl, umso kräftiger der Luftstrom. Normalerweise leisten übliche Lüfter 600 bis 1200 Umdrehungen pro Minute. Schnellere Lüfter sind bedauerlicherweise oft lauter, wobei es inzwischen jedoch auch ausgefeilte Lüfterblätter-Designs gibt, welche den Geräuschpegel niedrig halten. Wie viel Kubikmeter Luft ein Lüfter in einer Stunde bewegen kann, ist ein weiterer wichtiger Faktor: die Angabe hierzu ist "m³/h". Leistungsfähige Lüfter erzielen einen höheren Luftdurchsatz bei niedrigeren Umdrehungen pro Minute.
Der Standort des PCs ist ebenfalls wichtig. Platzieren Sie den Computer nicht neben einer Heizung oder neben Warmwasser-Rohren und vermeiden Sie unmittelbare Sonneneinstrahlung. Sie sollten ebenfalls gewährleisten, dass ausreichen Platz um das Gehäuse herum vorhanden ist. Manche Einschub-Fächer von Schreibtischen für PCs lassen kaum Frischluft zur Abkühlung hindurch. Es ist empfehlenswert, für ein aufgeräumtes Inneres des Gehäuse. zu sorgen, um einen besseren Luftstrom zu gewährleisten - Stichwort: "Kabelmanagement". Sämtliche Kabel sollten so verlegt sein, dass die Luft möglichst ohne Hindernisse fließen kann, indem Sie diese z.B. an den Streben oder am Boden entlang führen. Zahlreiche neuere Gehäuse bieten schon um das Mainboard herum Durchführungen, sodass sich die Kabel in den Zwischenräumen verlegen lassen.