So ist Ihr Handy im Urlaub geschützt

Wichtig für die schönsten Wochen im Jahr: Auf diese Weise bewahren Sie Ihr Handy oder Notebook auch auf der Ferienreise vor Kostenfallen und Diebstahl.
Manche Tipps unseres Ratgebers erlauben Ihnen preiswertes oder sogar kostenloses Telefonieren und Surfen im Ausland. Andere dienen dem Diebstahlschutz. Darüber hinaus geben wir Ihnen Hinweise, wie Sie Ihre Wohnung in Abwesenheit schützen können. Viele der Maßnahmen sind aber nicht nur nützlich, wenn Sie auf Reisen sind. Denn Ihr Smartphone kann Ihnen schließlich auch auf dem Weg zur Arbeit abhanden kommen.
Auf jeden Fall sollten Sie aber eine Vorsorgemaßnahme unbedingt treffen. Sie müssen die eindeutige Gerätenummer Ihres Handys oder Notebooks dokumentieren. Selbst nach dem Zurücksetzen des Geräts auf die Werkseinstellungen bleibt diese erhalten. Diese Maßnahme wird dann wichtig, wenn Sie beispielsweise im Fundbüro vor zehn oder mehr gleichen Handy-Modellen stehen. Dann ist es nicht einfach, das eigene Gerät aufgrund von irgendwelchen individuellen Merkmalen zu identifizieren. Außerdem müssen Sie ja noch die Menschen im Fundbüro davon überzeugen, dass ein bestimmtes Smartphone Ihnen gehört. Mit der eindeutigen Gerätenummer, der IMEI (International Mobile Station Equipment Identity), geht das am einfachsten. Wenn Sie die Telefon-App auf Ihrem Handy starten und danach den Code *#06# eingeben, erscheint die IMEI. Entweder können Sie die Gerätenummer abschreiben oder einfach ein Foto davon machen und es anschließend an Ihren PC senden. In der Regel gelingen Bildschirmfotos am Handy über eine bestimmte Tastenkombination, die Sie eine bestimmte Zeit lang gedrückt halten müssen.
Vor der Urlaubsreise
Vor Ihrer Urlaubsreise sollten Sie Ihrem Handy, Laptop oder Tablet einige Sicherheits-Tools gönnen. Daneben verdient auch andere wertvolle Ausrüstung, wie beispielsweise eine Kamera, einen besonderen Schutz. Sie finden die besten Lösungen aus dem Software- und Hardware-Bereich hier.
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Apps und Ortungsprogramme für Windows und Android
Android: Sie können Ihr Smartphone im Falle eines Verlusts ab Android 4.1 über einen Dienst von Google orten lassen. Seit iOS 6 sind gleiche Funktionen auch hier inklusive ( www.icloud.com). Sie können sich auch optional eine Zusatz-App installieren, die ebenfalls das Handy orten kann und daneben weitere nützliche Funktionen bietet. Ratsam sind vor allem die kostenlosen Avast Anti-Theft und Avira Antivirus Security.
Wichtig: Sie sollten allerdings von den Lokalisierungs-Apps keine Wunder erwarten. Wenn ein betrügerischer Finder das Smartphone auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt oder schon heruntergefahren hat, wird sich das Handy nicht mehr orten lassen. Auch wenn das Gerät gerade keine GPS- und Datenverbindung hat, können Sie das Aufspüren vergessen. Sollte der Akku leer sein, ist natürlich auch Ende.
So geht's: Über www.pcwelt.de/locate sollten Sie zunächst die entsprechenden Lokalisierungsfunktion in Android 4.1 oder höher aktivieren. Danach bestätigen Sie an Ihrem Gerät die neue Funktion. Nach dem Verlust des Smartphones klappt eine Aktivierung also nicht. In iOS wählen Sie "Einstellungen / iCloud / Mein iPad suchen". Sie werden nun per Assistent von den oben genannten Apps durch die Aktivierung geführt.
Windows: Es gibt auch Tools für die Ortung von Notebooks mit dem Betriebssystem Windows. Diese gelingt dabei jedoch viel weniger zufriedenstellend als beim Handy. Denn in aller Regel besitzen die Geräte keinen GPS-Empfänger, der die derzeitige Position via Satellit orten könnte. Auch über Mobilfunkmasten funktioniert die Lokalisierung nicht. Dadurch bleibt nur die Möglichkeit, über den WLAN-Router und dessen IP-Adresse zu suchen. Ein Laptop weist aber nur eine IP-Adresse auf, wenn das Gerät einen Zugang zum Internet besitzt. Dennoch gibt es Software-Tools, die nach dem Verlust einen Laptop zu orten versuchen.
Gratis: Notebooks können mit der kostenlosen Version von Prey gefunden werden. Mithilfe Ihres PCs können Sie das Gerät über die IP-Adresse orten. Im Falle eines Diebstahls fertigen Sie auch Screenshots mit der Webcam an. Sperren und Löschen gehören auch zum Prey-Funktionsumfang.
Kostenpflichtig: Für rund 45 Euro im Jahr bietet Absolute Software die Software Lojack for Laptops, die Ihren Laptop bei einem Verlust orten kann. Bei einer ganzen Reihe von Laptop-Modellen greift Lojack auf der Platine auf einen Chip zu. Auf diese Weise ist das Gerät auch dann noch lokalisierbar, wenn das Betriebssystem erneut installiert wurde. Eine Liste mit allen geeigneten Notebooks finden Sie über diese Seite.
Tablet und Smartphone: Bildschirmsperre und SIM-PIN aktivieren
Damit der Dieb Ihres Smartphones nicht sofort über alle Ihre Daten verfügen kann, ist es ratsam, eine geschützte Bildschirmsperre zu aktivieren. Auch eine nicht optimal sichere Sperre - wie beispielsweise die Gesichtserkennung - ist besser als überhaupt keine. Sie aktivieren die Sperre bei Android über "Einstellungen / Sicherheit / Bildschirmsperre" oder Optionen ähnlichen Namens. Die Sperre bei iOS wird über "Einstellungen / Allgemein / Codesperre" aktiviert.
SIM-PIN: Sie sollten in jedem Falle, wenn Sie eine nicht ideal sichere Bildschirmsperre gewählt haben, die SIM-PIN aktivieren. Dabei handelt es sich um den vierstelligen Code der SIM-Karte, den Sie von Ihrem Provider für den Mobilfunk erhalten haben. Denn wenn ein Dieb im Ausland Ihr abhanden gekommenes Handy zum ausgiebigen Telefonieren und Surfen verwenden, ist das trotz niedrigerer Roaming-Kosten nicht billig. Aber auch im Heimatland bleibt die SIM-PIN ein sinnvoller Schutz. Warum? Wenn hier ein unehrlicher Finder Ihr Smartphone für Auslands-Telefonate nutzt, wird es auch dann teuer.
So geht's: Sie starten "Einstellungen" und wählen "Sicherheit". Hier gibt es den Eintrag "SIM-PIN Optionen", über diesen können Sie die Code-Eingabe erneut aktivieren.
Daten schützen per Geräteverschlüsselung
Sie erhalten den besten Schutz Ihrer Daten auf dem Tablet oder Handy, wenn Sie die Datenverschlüsselung aktivieren. Der Schutz für Apple-Geräte ist ab iOS 4 eingebaut und wird aktiv, wenn Sie für das Gerät einen PIN-Code vergeben. Ab 4.0 gibt es den Schutz bei Android. Über "Einstellungen / Sicherheit / Geräteverschlüsselung" (oder ähnlich lautend) lässt sich dieser aktivieren. Bei Android-Usern ist die Datenverschlüsselung allerdings nicht sehr beliebt. Mit aktiver Verschlüsselung reagieren die meisten Geräte langsamer als vorher. Beispielsweise halbierte sich die Lesegeschwindigkeit vom eingebauten Speicher bei eingeschalteter Verschlüsselung in unserem Test mit einem Samsung S4 Mini. Darüber hinaus lässt sich die Verschlüsselung nicht zuverlässig deaktivieren. Wenn Sie sie wieder loswerden möchten, müssen Sie vorab alle Daten extern sichern. Erst danach können Sie das Handy über die Einstellungs-App auf seine Werkseinstellungen zurücksetzen.
Wer einen Laptop mit Windows 8 Pro oder eine Windows-7-Ultimate- oder -Enterprise-Version verwendet, kann seine Daten vollständig per Bitlocker verschlüsseln. Sie aktivieren die Funktion über "Systemsteuerung / System und Sicherheit / Bitlocker-Laufwerkverschlüsselung". Wenn Sie Windows Home nutzen, können Sie Ihre Daten mit Freeware Veracrypt verschlüsseln.
Bei Online-Konten Passwortschutz prüfen
Die Zwei-Wege-Authentifizierung ist ein sinnvoller Schutz für wichtige Online-Konten, wie beispielsweise das Mailpostfach. Wer sie aktiviert hat, der muss nicht nur auf jedem neuen Gerät sein eigentliches Passwort eingeben, sondern darüber hinaus auch einen Code, den man entweder von einer App generiert bekommt oder per SMS erhält. Wenn Sie beispielsweise vom Hotel-Rechner auf Ihre eigenen Mails zugreifen möchten, müssen Sie das Smartphone für die App oder die SMS-Codes mitnehmen. Die meisten Dienste mit Zwei-Wege-Authentifizierung bieten alternativ sogenannte Notfallcodes an - bei Google werden diese als "Backup codes" bezeichnet. Jedoch sind diese nur einmal zu verwenden. Sie können sie in den Einstellungen Ihres Online-Kontos erzeugen und als Ausdruck mit in die Ferien nehmen.
Ortungs-Tokens für die teure Kamera oder die Schlüssel
Im Urlaub wächst das Risiko, dass Wertgegenstände gestohlen werden oder dass man etwas verliert. Jedoch können Sie die Chance erhöhen, Ihre Sachen zurückzubekommen, wenn Sie diese mit Ortungs-Tokens ausstatten. Vielfach sind das kleine Anhänger, die in der Größe zwischen einer Streichholzschachtel und einer Zwei-Euro-Münze variieren.
Allerdings funktionieren viele Ortungs-Tokens mit Bluetooth und haben aus diesem Grunde nur eine begrenzte Reichweite von wenigen Metern. Sie lassen sich innerhalb dieser Entfernung über zugehörige Handy-Apps lokalisieren. Beispielsweise mit Smart Key von Elgato ist dies möglich, jedoch nur für iPhone-Nutzer. Der Token Proximo von Kensington bietet eine App für Android. Beide Tokens kosten jeweils etwa 40 Euro.
Eine Prepaid-SIM-Karte kaufen oder einen Auslandstarif buchen
Wer mit seinem Standard-Mobilfunktarif im Ausland surft oder telefoniert, der ist gezwungen, sogenannte Roaming-Gebühren zu zahlen. Inzwischen sind diese im europäischen Ausland nicht mehr so teuer wie früher. Verivox rechnet vor, dass im Jahr 2007 durchschnittlich 13,69 Euro fällig wurden für zwei jeweils fünf Minuten dauernde Gespräche von einem anderen europäischen Land nach Deutschland. Über den regulierten Euro-Tarif fallen derzeit nur noch 2,26 Euro an. Dennoch kann sich ein besonderer Auslandstarif lohnen, vor allem wenn Sie das Daten-Roaming ebenfalls nutzen möchten. Bei diesem sind die Preise noch nicht so extrem reduziert worden.
Normalerweise können Sie einen Auslandstarif bei Ihrem Mobilfunkanbieter buchen. Hierzu gibt es meist auf der Anbieter-Website entsprechende Informationen. Wenn Sie kein attraktives Angebot finden, greifen Sie eventuell auf eine Prepaid-Karte eines anderen Providers mit einem besseren Auslandstarif zurück. Einzige Voraussetzung:
Sie benötigen ein Smartphone ohne SIM-Lock. Unter anderem sind die Roaming-Pakete von Simyo günstig für das EU-Ausland. Beispiel für eine Symio-Karte: Sie müssen zunächst eine Simyo-Prepaid-Karte für 10 Euro bestellen (Tarif "Starter"). Dann können Sie für den Urlaub etwa das "EU Sorglos-Paket" für 20 Euro buchen und bekommen 150 SMS, 150 Freiminuten und 300 MB Datenvolumen. Macht zusammen 30 Euro. Sollten Sie nur einen Tarif zum Surfen benötigen, dann kommen Sie schon für 5 Euro an 100 MB Datenvolumen für eine Woche, macht zusammen 15 Euro. Viele anderen Prepaid-Anbieter stellen ebenfalls günstige Auslandstarife bereit. Sollten Sie ein Handy mit SIM-Lock besitzen und dennoch auf eine Prepaid-Karte Wert legen, ist ein Urlaubshandy die Lösung.
Günstige Handys zum Mini-Tarif für den Strand
Moderne Top-Smartphones kosten viele Hundert Euro. Wer Ferien am Strand plant, dem ist möglicherweise nicht ganz wohl dabei, das teure Teil mit zum Baden zu nehmen. Wollen Sie aber dennoch erreichbar bleiben, empfiehlt sich vielleicht ein preisgünstiges Einsteiger-Handy. Wer einen Preisvergleich macht, dem werden bereits Geräte ab 10 Euro zuzüglich Versand angeboten. Im April 2015 gab es bei Amazon ein gebrauchtes Siemens C45 für nur 10 Euro. Das günstigste neue Handy beim gleichen Anbieter war ein Samsung E1200i für 12 Euro. Die Auswahl steigt ab 20 Euro deutlich an und Sie erhalten Handys von Nokia, Alcatel, Motorola und vielen weiteren Herstellern. Diese Geräte taugen zum Telefonieren allemal.
Die nützlichsten Apps für den Urlaub
Hier finden Sie die Apps, die Sie vor einer Reise installieren sollten. Damit Sie im Urlaub auch im Hinblick auf die Software gut aufgestellt sind.
Offline-Karten-App: Nokia Here ist eine empfehlenswerte Karten-App - und es gibt sie seit 2015 auch für Android. Wer eine Registrierung in der App vornimmt, darf die Karten auf das Smartphone für eine Offline-Nutzung herunterladen. Auf diese Weise funktioniert auch die Navigation ohne Zugang zum Internet.
Katastrophenschutz: Reisende auf der ganzen Welt werden durch die neue App Safeture vor Gefahren gewarnt und über wichtige Ereignisse benachrichtigt. Dazu zählen Unwetterwarnungen, Informationen über Terroranschläge oder Epidemien wie Ebola und Hinweise zu anderen Gefahrensituationen. Die App ist gratis, Nachrichten kosten etwa 5 Euro monatlich.
Datensicherheit: Wenn Sie beispielsweise im Hotel per WLAN online gehen, schützt eine VPN-App Ihre Daten. In einem solchen Fall ist die App Steganos Online Shield VPN, die 500 MB Datenvolumen kostenfrei bietet, empfehlenswert.
IP-Telefonie: Sie telefonieren mit der App Skype weltweit zum Ortstarif. Dabei muss Ihr Handy über eine Internetverbindung verfügen. Allerdings erreichen Sie Ihren Gesprächspartner sogar über einen gewöhnlichen Festnetzanschluss. Dafür müssen Sie ein paar Euro Guthaben in Ihr Skype-Konto laden.
WLAN-Netze finden: Wo es in der unmittelbaren Umgebung kostenlose sowie kostenpflichtige Hotspots gibt, verrät Ihnen die App WiFi Finder.
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