Warnung vor Radarfallen und Blitzern: Die besten Gadgets

Warnung vor Radarfallen und Blitzern: Die besten Gadgets 2024
Du hast keine Lust, im Straßenverkehr geblitzt zu werden? Wir stellen Dir einige Gadgets vor, die Dich rechtzeitig warnen und Dir damit Bußgelder ersparen können.
Sind diese Gadgets erlaubt?
Durch technischen Fortschritt hat heute praktisch jeder einen potenziellen Radarwarner im Auto – denn das Smartphone reicht aus, und das haben die meisten Menschen immer in der Hosentasche. In Fällen, wo dies nicht ausreicht – etwa für Motorradfahrer –, gibt es kleine Geräte, die sogar in den Motorradhelm passen und damit während der Fahrt problemlos eingesetzt werden können.
Blitzer und Radarfallen werden meist dort positioniert, wo Menschen zu schnell fahren und damit die Gefahrenlage unnötig erhöhen. Langsamer zu fahren, ist daher im Interesse aller. Wirst Du dennoch angehalten und kontrolliert, kannst Du den Beamten den Zugriff auf dein Smartphone oder entsprechende Gadgets nicht verwehren.
Die Beamten dürfen einsehen, was Du mit deinen Geräten machst, wenn die Polizisten den Verdacht hegen, dass diese Gadgets Radarfallen orten. Strafen, die eventuell verhängt werden, kommen am Ende auf den Einzelfall an. Es kann durchaus sein, dass bestimmte Gadgets gegen geltendes Recht verstoßen und Du mit einem Bußgeld rechnen musst.
Wie sieht die Rechtslage im Detail aus?
Kommt es zu einer Verkehrskontrolle und Du führst einen Radar- und/oder Blitzerwarner mit dir, ist dies eine Ordnungswidrigkeit. Keine große Sache, aber eben doch mit einem Bußgeld von 75 Euro und einem Punkt geahndet. Die StVO sagt dazu, dass Du diese Geräte zwar besitzen und mit Dir führen darfst, aber sie dürfen nicht eingeschaltet sein. Auch der „betriebsbereite Zustand“ ist verboten – also beispielsweise ein Gerät, das einfach im Standby-Modus auf dem Rücksitz liegt.
Diese Geräte, sofern bei Dir im Auto gefunden, darf die Polizei theoretisch auch mitnehmen. Ein Smartphone fällt aus dem Raster, da dessen primärer Zweck nicht die Warnung vor Radarfallen ist. Auf Grauzonen darfst Du ebenfalls nicht hoffen. Ausreden à la „Das gehört meinem Beifahrer“ gelten nicht (mehr). Sofern die Geräte bei Dir gefunden werden, können die Polizisten ein Bußgeld verhängen.
Ob dies im Einzelfall wirklich geschieht oder nicht, wird vor Ort entschieden. Es kann sein, dass man dich einfach verwarnt und Dir eine gute Reise wünscht – aber das erwähnte Bußgeld ist ebenso denkbar.
Wie darf ich mich schützen?
Insgesamt gibt es vier Methoden, um sich effektiv vor Radarfallen zu schützen und die sind allesamt legal
- Radio: Radiosender geben mit schöner Regelmäßigkeit Verkehrsinformationen aus, zu denen auch die Warnungen vor Blitzern zählen.
- Verkehrsteilnehmer: Du darfst andere warnen und andere dürfen dich warnen, wenn ihr einen Blitzer seht. Ein oder zwei Mal die Scheinwerfer aufblitzen zu lassen, ist dafür üblich und erlaubt.
- Vorabdienste: Du darfst dich vorher ausgiebig informieren, wo welche Radarfallen stehen und diese Informationen anschließend zu deinem Vorteil nutzen.
- Freunde und Bekannte: WhatsApp und ähnliche Dienste bieten sich an, um sich vor Blitzern zu warnen. Bei der Smartphonenutzung im Auto gelten dennoch die üblichen Regeln.
Eine sehr effektive Methode kommt zum Schluss: Hältst Du dich einfach an die Geschwindigkeit, die vorgegeben ist, musst Du dich nie mit Blitzern auseinandersetzen.
Moment: Warum sind Radiowarnungen erlaubt?
Du selbst darfst dich nicht vor Radarfallen warnen, aber das Radio darf das? Das klingt widersprüchlich. Der Gesetzgeber argumentiert so: Im Radio erhältst Du keine genauen Angaben vor Blitzern, sondern nur flächendeckende Warnungen. Diese Durchsagen sind sehr grob („Im Raum Göttingen in nördlicher Richtung steht ein Blitzer“) und nicht auf dich persönlich zugeschnitten. Autofahrer sind anschließend in der gesamten Gegend im Durchschnitt langsamer unterwegs, was die Fahrsicherheit verbessert.
Anders verhält es sich bei Warnungen, die Du persönlich von Geräten in deinem Auto erhältst: Dann wirst du sehr exakt vor der Position des Blitzers alarmiert, und dies hat zur Folge, dass Du vielleicht die letzten 200 Meter vor der Radarfalle langsamer fährst – aber sonst nicht. Somit wird die Verkehrssicherheit im Allgemeinen kaum verbessert bzw. nur auf diesem sehr geringen Stück Strecke. Ob Du dieser Argumentation folgst oder nicht, sei dahingestellt: So sieht es der Gesetzgeber und deshalb sind Radiowarnungen erlaubt.
Die Situation im Ausland
Jedes Land kocht sein eigenes Süppchen, wenn es um Gadgets zur Warnung vor Blitzern geht. Als Faustregel kannst Du dennoch annehmen, dass die Verwendung dieser Geräte fast überall verboten ist, wenn Du gerade aktiv am Straßenverkehr teilnimmst. Mit welchen Strafen Du zu rechnen hast, ist länderabhängig.
In Österreich beträgt das Strafmaß bis zu 5.000 Euro, bei unseren niederländischen Nachbarn sind es nur 500 Euro – aber dafür nehmen diese das Gerät gleich mit, was in Österreich nicht passiert. Bist Du in Frankreich, hast Du mitunter noch schlechtere Karten: Dort kann die Polizei theoretisch das komplette Auto beschlagnahmen, sodass Du anschließend ohne Fahrmöglichkeit dastehst. Befindest Du dich nur vorrübergehend dort, etwa für einen kurzen Urlaub, wäre das natürlich höchst unangenehm.
Acht Blitzerwarner im Vergleich
Wir haben uns acht Geräte und Softwaretricks angeschaut, mit denen Du dich vor Radarfallen warnen kannst. Ob Du diese angesichts des Bußgeldpotenzials nutzen möchtest oder nicht, liegt in deinem eigenen Ermessen.
Drive One
Nur etwa 30 Euro kostet der kleine Drive One. Etwaige Kosten für Abonnements, wie es bei anderen Geräten teilweise der Fall ist, musst Du hier nicht befürchten. Die Daten, mit denen Drive One gefüttert werden, stammen von blitzer.de. Außerdem können andere Verkehrsteilnehmer automatisch Daten hinzufügen, sodass sich die Informationen stets auf einem sehr aktuellen Stand befinden. Passende Halterungen findest Du im Handel ebenfalls, was die Nutzung während der Fahrt erleichtert.
Praktisch ist weiterhin, dass Du nicht viel tun musst: Drive One aktiviert sich automatisch, sobald Du das Auto startest und deine Fahrt antrittst. Mit einem kurzen Druck auf den Button am Gerät schickst Du eine Warnung, dass an diesem Ort ein Blitzer steht, an alle anderen Besitzer des Gerätes.
Über einen Akku für die Wiederaufladung verfügt Drive One aber nicht, alles geht nur über Batterien. Das können zwar Akkubatterien sein, aber Du musst sie eben dennoch rechtzeitig wechseln, damit dem Gadget unterwegs nicht der Strom ausgeht. Der Melde-Button ist außerdem sehr empfindlich, da touchbasiert. Es kann also leicht passieren, dass Du Fehlmeldungen sendest – keine große Sache, aber eben doch ärgerlich.
Alpine Electronics Dashcam
300 Euro für einen Blitzerwarner? Dieses Modell von Alpine Electronics ist nicht nur ein Warn-Tool vor Radarfallen, sondern auch eine Dashcam, wodurch sich der hohe Preis wieder relativiert. Sobald Du dein Auto in Betrieb nimmst, zeichnet die Dashcam automatisch alles auf, was vor Dir vor sich geht. Die Videosegmente sind immer ungefähr 60 Sekunden lang und werden ständig überschrieben, sodass der Speicher nicht überlaufen kann.
Wird ein Zusammenstoß registriert, wird die entsprechende Aufnahme gespeichert, damit Du sie bei rechtlichen Auseinandersetzungen verwenden kannst. Die Radarwarnung ist eine zusätzliche App an Bord. Aktuelle Warnungen lädst Du Dir über die passend angebundene Datenbank herunter. Dazu bietet diese Dashcam zahlreiche weitere Funktionen: Sie warnt vor eventuellen Kollisionen, hat einen Spurhalteassistenten an Bord, zeichnet auch nachts hervorragende Bilder auf und mehr.
Suchst Du ausschließlich ein Gerät, das dich vor Blitzern warnt, dürfte die Alpine Electronics Dashcam natürlich überdimensioniert sein – vor allem angesichts des Preises. Möchtest Du aber auch die zusätzliche Sicherheit genießen, die eine Dashcam mit sich bringt (vor allem bei rechtlichen Schwierigkeiten), ist dieses Gadget eine Überlegung wert. Praktisch: Eine 32 GB große microSD-Karte ist im Lieferumfang inbegriffen.
Saphe MC Verkehrsalarm
Der große Vorteil des Saphe MC sind die kompakten Abmessungen. Das Gerät ist so klein, dass Du es problemlos in einen Motorradhelm integrieren kannst. Das Datennetz ist – typisch für Geräte von Saphe – sehr umfassend, sodass Du auf Warnungen vor praktisch jedem Blitzer in Deutschland zählen kannst. Damit das funktioniert, platzierst Du das Gerät an einer geeigneten Stelle im Helm. Kommst Du dann in die Nähe eines Blitzers, bekommst Du ein lautes, akustisches Warnsignal zu hören.
Das Saphe MC ist zwar klein, aber nicht unsichtbar. Es kann durchaus sein, dass Du das kompakte Gerät während der Fahrt irgendwo an deinem Kopf spürst. Dies hängt sehr vom Helm und deiner Kopfform ab: Manche Personen spüren es, andere nicht. Probefahrten sind anzuraten, bevor Du das etwa 40 Euro teure Gerät kaufst. Abo-Gebühren oder ähnliche „versteckte“ Kosten entfallen zum Glück.
Saphe MC wird via Batterie betrieben, die Du also regelmäßig tauschen bzw. aufladen musst. Direkt am Gerät funktioniert dies nicht. Bist Du viel im Ausland unterwegs, musst Du alle 30 Tage nach Deutschland zurückkehren – denn nach dieser Zeitspanne verlangt das Gadget nach einem Update im Ursprungsland.
OOONO Co-Driver No2
Die Aufladung via Batterie kommt für dich nicht in Frage? Der Co-Driver No2 ist vielleicht die Antwort: Der Blitzerwarner verfügt über einen integrierten Akku, sodass Du das Gerät mit einem gewöhnlichen USB-C-Kabel aufladen kannst. Das ist ein riesiger Vorteil im Auto, wenn Du dort ohnehin eines dieser Kabel verwendest, um vielleicht dein Smartphone zu laden. Außerdem warnt dieses Modell von OOONO nicht nur in Deutschland, sondern im ganzen EU-weiten Ausland.
Die dafür genutzten Daten stammen von blitzer.de und sollten damit brandaktuell sein. Ein Abonnement fällt nicht an. Die Warnungen fallen vielfältig aus: Du kannst dich entweder durch ein akustisches Warnsignal oder den LED-Ring warnen lassen. Dieser blinkt einmal dezent auf, wenn Du in die Nähe eines Blitzers gerätst. Zusätzlich Support für Apples Car Play und Android Auto mit an Bord.
Kostenmäßig schlägt der Co-Driver No2 mit etwa 80 Euro zu Buche, womit es zu den teureren Modellen gehört – aber dafür bekommst Du auch mehr Funktionen als bei den anderen Herstellern. Starterkennung und Co. sind selbstverständlich mit an Bord.
Saphe Drive Pro
Etwa 70 Euro kostet das Drive Pro von Saphe. Anders als bei den anderen bisherigen Gadgets bekommst Du hier sogar ein etwa 1,5 Zoll großes Display geboten, das Dir einige Informationen anzeigt – wie die Distanz zum Blitzer, die aktuelle Geschwindigkeit und die aktuelle Maximalgeschwindigkeit, die erlaubt ist. Dabei warnt Drive Pro nicht nur vor stationären, sondern auch mobilen Blitzern. Unfälle und andere Hindernisse wie liegengebliebene Autos gehören ebenfalls zum Repertoire.
Die vielen nützlichen Funktionen und das Display haben aber ihren Preis: Um Drive Pro vollumfänglich zu nutzen, musst Du pro Monat 2,99 Euro bezahlen (oder jährlich 29,99 Euro). Immerhin: Der Hersteller schenkt Dir die ersten zwölf Monate nach Kauf des Gerätes. Im Auto musst Du das Gerät von Saphe außerdem mit einem Smartphone verbinden. Verkehrsdaten stammen, wie üblich, von blitzer.de oder von anderen Anwendern der Saphe-Geräte.
Leider verfügt das Drive Pro nicht über einen internen Akku, um die lästige Aufgabe des Batteriewechsels kommst Du somit leider nicht herum. Für einen Preis von 70 Euro plus Abo-Kosten könnte man einen integrierten Akku durchaus erwarten.
Saphe One+
Das 50 Euro teure One+ ist sehr klein und dezent und lässt sich daher an beliebiger Stelle im Auto positionieren. Abo-Gebühren wie beim vorherigen Drive Pro fallen nicht an. Wie üblich stammen die verkehrsrelevanten Daten von blitzer.de, per kurzem Knopfdruck kannst Du außerdem Warnungen an alle anderen Nutzer von Saphe-Produkten weiterleiten. Der Start geschieht automatisch, für die Verwendung ist allerdings eine Kopplung an dein Smartphone notwendig.
One+ warnt außerdem nicht nur vor Radarfallen, sondern auch vor Unfällen – und zwar nicht nur in Deutschland, sondern überall in Europa. Ein kleines Klebe-Pad wird mitgeliefert, damit Du das Gerät überall dort festkleben kannst, wo Du es für richtig hältst. Ein Akku ist leider nicht mit an Bord, die Batterie hat aber laut Hersteller eine Lebensdauer von etwa zwei Jahren bei typischer, täglicher Nutzung. Jene Batterie kannst du, sofern notwendig, auch tauschen.
Sehr praktisch ist die schnelle Weiterleitung von Ereignissen. Registrierst Du ein Hindernis auf der Fahrbahn, kannst Du einmal auf das Gerät tippen. Alle anderen Verkehrsteilnehmer in direkter Umgebung werden sofort darüber informiert – es vergehen wortwörtlich nur Sekunden.
TrueCam H7
Ähnlich wie die Alpine Electronics Dashcam ist die TrueCam H7 sowohl ein Blitzerwarner als auch eine Dashcam in einem einzigen Produkt. Hier bezahlst Du allerdings deutlich weniger, denn die H7 kostet nur 120 Euro im Vergleich zu den 300 Euro der Alpine Electronics Dashcam. Die Blitzerwarnungen werden aus einer Datenbank mit etwa 40.000 Einträgen bezogen, Warnungen werden per Sprachausgabe an dich weitergeleitet. Per USB-Kabel lädst Du das Gerät jederzeit wieder auf.
Ein Display ist leider nicht mit an Bord, Aufnahmen kannst Du Dir also nur über das angebundene Smartphone ansehen – was aber im Falle eines Unfalls ausreichen sollte. Der Radarwarner erledigt seine Aufgabe zuverlässig und unspektakulär. SD-Karten werden bis zu Größenordnungen von 128 GB unterstützt – die Du aber wohl nie komplett ausnutzen wirst. Vergangene Aufnahmen werden stets überschrieben, bis es zu einem Unfall kommt und die Aufnahme permanent gesichert wird.
Wie bei der Alpine Electronics Dashcam gilt auch hier: Die TrueCam H7 ist überdimensioniert, wenn Du nur einen reinen Blitzerwarner suchst. Hast Du jedoch Lust auf ein Allround-Paket, ist dieses Modell vor allem angesichts des günstigen Preises eine Überlegung wert.
POI Pilot
140 Euro kostet der POI Pilot, aber dafür bekommst Du sehr viel Komfort: Anders als bei den anderen Gadgets in unserer Liste ist hier eine SIM-Karte an Bord. Du benötigst also nicht zwingend eine Verbindung mit einem Smartphone. Über die Karte empfängst Du automatisch alle Updates und sonstige Daten für ein komplettes Jahr nach Inbetriebnahme. Danach kostet dich der Dienst 24,99 Euro pro Jahr. Für diesen Zeitraum wirst Du dann automatisch vor allen Blitzern gewarnt.
Auf dem simplen Display bekommst Du außerdem Zugriff auf alle wichtigen Daten: Wohin fährst Du, wie schnell bist Du, wie schnell darfst Du fahren, wann kommt der nächste Blitzer? Eine kleine Schwachstelle kann der Akku sein: Zwar ist es löblich, dass überhaupt einer dabei ist, allerdings musst Du ihn nach guten zwölf Stunden erneut aufladen. Hast Du ein Kabel im Auto, mag dies nicht weiter stören. Andernfalls ist das ständige Aufladen aber schon nervig.
Die Bedienung erfolgt direkt am Gerät, drei Knöpfe sind dafür notwendig und selbsterklärend. Ideal, wenn Du kein Smartphone benutzen willst oder schlicht keines besitzt.