Windows 11: Deswegen jetzt umsteigen
Es sind nun bereits mehr als zweieinhalb Jahre vergangen, seitdem Microsoft mit Windows 11 den Nachfolger von Windows 10 vorgestellt hat. Dennoch hat sich die aktuellste Version des Betriebssystems noch nicht durchgesetzt. Das sollte sich jedoch bald ändern. Dabei dürften die technischen Verbesserungen für viele Interessenten schwerer wiegen als die etwas sterile Optik und einige fehlende Anpassungsoptionen. Aber welche Gründe sprechen aktuell genau für den Umstieg von Windows 10 auf Windows 11?
Deswegen lohnt sich der Umstieg von Windows 10 auf Windows 11
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Das Lebensende von Windows 10 rückt näher
Das Ende ist nahe: Microsoft hat angekündigt, dass der (kostenfreie) Support für das alte Windows 10 nur noch bis Mitte Oktober 2025 laufen wird. Diese Tatsache bedeutet natürlich nicht zwingend, dass Sie danach keine Unterstützung und Patches mehr aus Redmond erhalten. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen aber, dass Microsoft User, die nach diesem Zeitpunkt weiter auf das alte Betriebssystem setzen, dafür zahlen lassen wird.
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Wenn alles so bleibt wie aktuell, könnte das durchaus eine lohnende Geldquelle sein. Denn im März 2024 betrug der Marktanteil von Windows 11 auf Desktop-Rechnern mit Windows in den USA nicht einmal 30 Prozent. Bei Windows 10 belief sich der Anteil hingegen auf mehr als zwei Drittel. Wer sich das Geld für den Support sparen möchte, sollte also in den nächsten eineinhalb Jahren umsteigen, zumal Windows 11 Pro derzeit legal für nur rund 70 Euro erhältlich ist, während sich die unverbindliche Preisempfehlung auf 259 Euro beläuft.
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Suboptimale Hardwareunterstützung für Windows 10
Nicht nur Betriebssysteme, sondern auch Hardwarekomponenten entwickeln sich weiter. Besonders rasant sind die Fortschritte oft bei Computerprozessoren. Hier war es bisher in der Regel so, dass Betriebssysteme irgendwann ältere Prozessorgenerationen nicht mehr unterstützten. Der Chip-Gigant Intel ging jedoch zuletzt den umgekehrten Weg. Der führende Hersteller von Computerchips erklärte nämlich, dass die im Jahre 2021 eingeführte Prozessor-Generation Alder Lake unter Windows 10 deutlich weniger Vorteile als bei der Verwendung mit Windows 11 bieten werde. Ursache sind vor allem Unterschiede bei der Bearbeitung von Multithreads durch den Thread Director. Wer weiter auf Windows 10 setzt, muss hier zwangsläufig Leistungseinbußen akzeptieren.
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Windows 11 bietet mehr KI-Features für Apps
Wenn es einen Megatrend gibt, an dem seit Monaten fast niemand vorbeikommt, so ist dies Künstliche Intelligenz (KI). Das zeigt sich sogar bereits bei Windows 10. So lassen sich Bilder in der Foto-App des alten Windows etwa mit der KI-Funktion Generative Erase bearbeiten. Das ist zugegebenermaßen praktisch, aber streng genommen nur ein Abklatsch des Magic Eraser, den Google-Nutzer schon länger kennen dürften. Windows 11 kann hingegen mit neueren KI-Features punkten. Und damit ist nicht die Assistentenfunktion Copilot gemeint, die Microsoft deutschen Nutzern ja noch gar nicht direkt anbietet.
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Es geht vielmehr um die KI-Features, die Microsoft Nutzern von Windows 11 in den einzelnen Apps spendiert oder bald bieten wird. Aber können die Redmonder Interessenten für die neuen Funktionen begeistern? Auf jeden Fall, wenn die Ablösung des lange sehr beliebten Windows 7 durch Windows 10 ein Maßstab ist. Denn hier boten die Redmonder 2017 mit dem Windows 10 Creators Update sowie dem Windows 10 Herbst Creators Update Nutzern so viel Mehrwert, dass bald fast alle das neue Betriebssystem wollten. Das könnte sich wiederholen. Aber welche KI-Features bietet Windows 11? Ein paar Beispiele:
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Automatisches Transkribieren
Wer schon einmal Audiodateien manuell transkribieren musste, weiß, wie mühselig und zeitaufwendig das sein kann. Mit Windows 11 ist das hingegen automatisiert möglich - und das in überraschend guter Qualität. Das automatische Transkribieren funktioniert nicht nur mit bereits aufgezeichneten, sondern auch bei eingehenden Audiodateien - etwa bei Anrufen via Microsoft Teams. Zudem lässt sich mithilfe der KI auch die Audiospur von Filmen transkribieren. Das Feature lässt sich beispielsweise auch auf Heimvideos & Co anwenden.
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Auto HDR
Mehr Farben, höhere Helligkeit, immersiveres Spielen: Genau das zeichnet viele moderne Games dank High Dynamic Range - oder kurz: HDR - aus. Leider unterstützen jedoch nicht alle Spiele HDR. Kein Problem: Windows 11 lässt mit dem aktivierbaren Feature Auto HDR auch ältere Games glänzen, sodass Sie tiefer in die Spielwelt eintauchen können. Erforderlich ist dafür jedoch ein geeigneter Bildschirm mit HDR-Support.
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Automatic Super Resolution
Die Vorschauversion eines kommenden Updates für Windows 11 enthielt ein spannendes neues Feature, das Nutzer des Betriebssystems wohl bald testen können. Dabei handelte es sich um Automatic Super Resolution (Auto SR). Durch KI soll es diese Funktion unter Windows 11 ermöglichen, die Bildrate automatisch hochzuskalieren. Auch das funktioniert allerdings nur im Zusammenspiel mit einer geeigneten Grafikkarte bzw. GPU.
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Paint
Fast jede(r) dürfte schon einmal mit Paint herumgespielt oder gearbeitet haben. Doch das Malprogramm bietet unter Windows 11 einige neue Funktionen. Dafür sorgt vor allem Cocreator. Dabei handelt es sich um eine moderne Generationstechnologie mit KI-Unterstützung. Es lassen sich mit dem neuen Paint nicht nur Hintergründe, sondern sogar Ebenen entfernen. Das erinnert etwas an die neue und vielfach gefeierte Version von Adobe Photoshop, die durch KI-Features ebenfalls produktiveres Arbeit gestattet. Auf derartige Möglichkeiten müssen Nutzer von Windows 10 hingegen verzichten.
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Windows Studio-Effekte
Sie möchten sich bei Teams oder Zoom immer bestmöglich präsentieren? Dann sind Windows Studio-Effekte die Lösung. Diese sorgen mithilfe von KI bzw. Machine Learning dafür, dass Ihr Gesicht bei Videokonferenzen immer optimal im Bilde ist, sodass Sie aufmerksam und interessiert wirken. Befinden Sie sich vielleicht gerade während der Arbeitszeit im Café und möchten das verschleiern? Durch KI-Audiofilterung und Sprachfokus wirkt ihre Stimme - im Zusammenspiel mit geeigneter Hardware - dennoch klar und gut verständlich. Denn störende Hintergrundgeräusche blendet das Feature einfach aus.
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Zukünftige KI-Features
Weil sich mit KI derzeit alles besser verkauft und die Technologie diverse reale Vorteile bietet, ist damit zu rechnen, dass Microsoft auch in naher Zukunft in diesem Bereich diverse Features anbieten wird. Diese werden die Redmonder aber wohl nicht in das Auslaufmodell Windows 10 integrieren. Zunächst hatten Experten gemutmaßt, dass der neue KI-Fokus im Rahmen von Windows 12 stattfinden wird. Doch nun ist klar, dass bereits Windows 11 kräftige KI-Unterstützung erhält.
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Einige Berichte deuten in diesem Zusammenhang hin, dass Microsoft die interne Suchfunktion des Betriebssystems verbessern will. Statt der bisherigen Suche soll ein durch KI unterstütztes Tool zum Einsatz kommen. Zudem zeichnet sich ein Revival der Timeline ab, dieses Mal allerdings mit KI-Unterstützung. So könnte die eher nüchtern gestaltete Benutzeroberfläche der Assistentenfunktion Copilot auch bald ansprechender ausfallen. Beide Elemente sollen auf Grundlage von Informationen über Nutzer und dessen Aktionen mit weniger Aufwand bessere Ergebnisse liefern. Das mag zunächst etwas gruselig klingen, könnte im Alltag aber für einen echten Mehrwert sorgen. Wahrscheinlich stehen diese KI-Features schon ab Mitte des Jahres zur Verfügung - wohl nicht ganz zufällig zum Verkaufsstart des Surface Pro 10 und des Surface Laptop 6 aus dem Hause Microsoft.
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Verbesserungen bei der Benutzerfreundlichkeit
Diese skizzierten technischen Verbesserungen klingen zwar spannend. Eine große Rolle im Alltag spielt aber auch die Benutzerfreundlichkeit. Hier bietet Windows 11 diverse Optimierungen gegenüber seinem Vorgänger. Auch wenn diese nicht so spektakulär erscheinen, sparen diese jedoch Zeit und Nerven. Dabei kann es von Nutzer zu Nutzer ganz unterschiedlich sein, welche Änderungen wie ein großer Wurf oder komplett überflüssig wirken.
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Automatische Computersperrung
Natürlich können Sie Ihren Computer immer in den Ruhemodus versetzen oder komplett herunterfahren, wenn Sie wegmüssen. Aber nicht alle Nutzer tun das generell und auch vorsichtige User vergessen es manchmal. Dementsprechend drohen Zugriffe durch Unbefugte. Windows 11 bietet hier die Möglichkeit, den Computer automatisch zu sperren, wenn Sie den Raum verlassen. Dazu nutzt das Betriebssystem verschiedene Sensoren, die die Anwesenheit prüfen.
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Kompatibilität zu Phone Link
Verwenden Sie ein Smartphone von Apple? Dann wissen Sie vermutlich Phone Link zu schätzen. Mit Windows 10 war hier leider keine Verbindung möglich. Diese Schwäche behebt Windows 11 nun.
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Narrator
Haben Sie keine Lust, Texte selbst zu lesen? Dann lassen Sie sich diese doch vorlesen. Der Microsoft Narrator liest unter Windows 11 Texte in ansprechender Qualität vor. Der natürliche Tonfall erinnert dabei kaum noch an die blecherne Sprachausgabe früherer Programme.
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Speicherung von Bildschirmeinstellungen
Wer öfter unterwegs ist und verschiedene externe Monitore mit seinen Notebooks verwendet, wird dieses Feature zu schätzen wissen. Windows 11 speichert nämlich Position und Einstellungen der Bildschirme. So können Sie sich den Aufwand ersparen, jedes Mal neu angeschlossene Monitore zu konfigurieren und ihre Zeit stattdessen produktiver nutzen.
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Verbessertes Windows Snap
Mit Windows Snap lässt sich bekanntlich die Anordnung von Fenstern bzw. die Bildschirmausnutzung optimieren. Unter Windows 11 funktioniert das deutlich besser als bei Windows 10. Denn Snap bietet beim neuen Betriebssystem nicht nur mehr Möglichkeiten. Auch die Bedienung selbst funktioniert einfacher, schneller und intuitiver, wenn Sie Fenster andocken möchten. Hier macht die KI Ihnen nämlich automatisch eine Reihe von Layoutvorschlägen, wenn Sie den Mauszeiger auf das Icon "Fenster maximieren" bewegen. Erfahrungsgemäß ist hier immer eine passende Option dabei. Unter Windows 10 mussten Sie die Fenster hingegen noch umständlich mit der Kombination aus Windowstaste und einem Richtungspfeil von Hand verschieben.