Wunderwaffe Alge: Wie gesund ist die grüne Hoffnung?
Egal ob als Pesto, Suppe oder zu Fisch: Algen gibt es schon lange nicht mehr nur in Südostasien. Das Superfood aus dem Meer wird auch in Deutschland immer beliebter. Nur was steckt wirklich dahinter?
In Indonesien, Singapur oder Vietnam werden jährlich mehrere Millionen Tonnen Algen verzehrt. Nun ist die Trendwelle auch nach Deutschland geschwappt. Braun-, Rot- oder Blaugrün-Algen, die in bis zu hundert Metern Meerestiefen wachsen, gibt es inzwischen auch in Nordeuropa oder aus kontrollierter Süßwasserzucht. Egal ob in Dashi-Brühe, als Maki-Rollen oder in Kapseln verpackt, Algen haben enormes Potenzial.
Deswegen sollten wir mehr Algen essen
Der große Vorteil an Algen: Sie gehören zum unteren Ende der Nahrungskette und setzen Sonnenenergie zu einem sehr hohen Anteil in Nahrungsenergie um. Dabei genügt ihnen nur ein Lichtstrahl. Zudem verbraucht die Alge kein Ackerland und produziert 30-mal mehr Öl als Raps oder Mais. Aber nicht nur beim Thema Nachhaltigkeit, auch beim Thema Gesundheit scheint die Alge Vorteile zu haben.
Ein Top-Inhaltsstoff der Alge: Astaxanthin, ein Carotinoid. Den hellroten Farbstoff finden wir unter anderem bei Lachsen wieder, die Krebse fressen, die zuvor Algen gefressen haben. Dieser Wirkstoff ist hundertmal stärker als Vitamin E und soll Müdigkeit reduzieren, die Gesundheit der Augen stärken und die Haut schützen. Außerdem enthalten: Der natürliche Farbstoff Chlorophyll. Dieser ist reich an Eisen und Magnesium und optimal für eine Entgiftungskur.
Darauf sollte man beim Kauf achten
Wie bei allen Lebensmitteln sollte man es mit Algen aber auch nicht übertreiben: Denn getrocknet können sie zum Teil extrem viel Jod enthalten, das schädlich für die Schilddrüse sein kann. Außerdem enthält die Alge kein Vitamin B12, ein Mikronährstoff, den der Körper zum Leben braucht. Die Pflanze kann wegen ihrer hohen Filterleistung zudem Schadstoffe oder Pestizide binden und anreichern. Deswegen ein Tipp: immer auf Herkunft und Produktionsmethode der Produkte achten und nicht zuviel davon verspeisen.