Faszination Geisterstädte und Ruinen

Faszination Geisterstädte und Ruinen
Heute belebt, morgen verlassen: Geisterstädte und Ruinen sind gleichzeitig gruselig und aufregend!
Naturkatastrophen oder der Zusammenbruch der Infrastruktur: Blühende Städte können schon morgen verlassene Ruinen sein. Doch der Verfall hat auch seine Faszination. Geisterstädte sind gruselig und aufregend gleichzeitig.
Sie waren ganz normale Städte, bis die Katastrophe sie erreichte. Ob sie einem Atomunfall zum Opfer gefallen sind, einem Kohlebrand, Erdbeben oder Erdrutsch - viele Städte mussten lange vor ihrer Zeit aufgegeben werden. Andere erlebten ihren Niedergang mit Ende der Goldgräberzeit oder werden verlassen, wenn andere Rohstoffe zur Neige gingen. Hier geht's zur großen Bildershow mit den faszinierendsten Geisterstädten!
Machen Sie sich auf eine Zeitreise zu den verlassenen Städten dieser Welt, von den USA über Japan und Chile bis Frankreich, Italien und Deutschland. Erleben Sie die Schönheit und den Schauder der Ruinenstädte unserer Welt.
1930
Bodie (Kalifornien/USA)
Im Jahr 1859 fand Wiliam Bodey in der Gegend Gold, das den Reichtum der nach ihm benannten Stadt Bodie begründete. Als die Goldminen versiegten, wurde die Stadt verlassen und verfiel zur Geisterstadt, die heute eine Touristenattraktion der Gegend ist.
1944
Oradour-sur-Glane (Frankreich)
Am 10. Juni 1944 wurde Oradour-sur-Glane von deutschen Truppen fast vollständig zerstört und die Bevölkerung ermordet. Nach dem Krieg begann ein Neuansiedlung neben der ursprünglichen Stadt. Oradour-sur-Glane wurde zur Mahn- und Gedenkstätte, als welche sie heute besichtigt werden kann.
1946
Bokor Hill Station (Kambodscha)
Auf dem Plateau des Berges Phnom Bokor gelegen wurde Bokor Hill Station zu Beginn der 20er Jahre während der französischen Kolonialherrschaft erbaut und im Indochinakrieg aufgegeben. Kernstück ist das Hotel-Kasino das heute als Ruine beeindruckend atmosphärisch ist. Bis in die 90er Jahre galt Bonkor Hill Station als letzte Hochburg der Roten Khmer. Heute gibt es Pläne das Plateau neu zu gestalten und das Hotel-Kasino zu renovieren.
1953
Balestrino (Italien)
Wegen der Gefahr von Erdbeben und eines befürchteten Erdrutsches wurde Balestrino von seinen Einwohnern verlassen, welche sich neben der alten Stadt erneut nieder ließen. Die neue Stadt Balestrino liegt direkt neben dem alten und verlassenen Ortskern, der im Jahr 2008 als Kulisse für den Film ‚Tintenherz‘ diente.
1960
Kolmanskop/ Kolman(n)skuppe (Namibia)
Diamantenfunde ließen die Stadt in vormals Deutsch-Südafrika blühen und gedeihen. Inmitten von Sand und Hitze entstand seit 1905 eine Stadt nach deutschem Vorbild mit zum Teil herrschaftlichen Häusern. Als 1930 die Diamantenfunden erschöpft waren, verließen die Einwohner die Stadt, bis 1960 auch der letzte von ihnen ging. Heute ist Kolmanskop als Freiluftmuseum zugänglich.
1961
Humberstone (Chile)
Die Humberstone-Salpeterwerke sind heute Weltkulturerbe und eine Industrieruine mit Geisterstadt. Bis zur Entdeckung der Ammoniak-Synthese war Salpeter ein lukratives Abbauprodukt. 1961 wurde das Salpeterwerk endgültig geschlossen, die Wohnungen verlassen und die Infrastruktur dem Verfall anheim gegeben.
1962
Centralia (Pennsylvania/USA)
Einst florierte die Stadt Centralia Dank des Abbaus von Anthrazitkohle. Doch 1962 brach ein Feuer aus und seitdem brennen die unterirdischen Kohlelagerstädten und werden es voraussichtlich noch 100 bis 200 Jahre weiter tun, bis die Kohle aufgebraucht ist. Alle Löschversuche, die bisher durchgeführt wurden, blieben ergebnislos. Weitere sind nicht geplant. Die Gegend ist durch den Kohlebrand nahezu unbewohnbar.
1963
Craco (Italien)
Die mittelalterliche Stadt Craco wurde in den 60er Jahren, vor allem ab 1963 nach einem Erdbeben und Erdrutsch, aufgegeben. 1991 wurden bei einem erneuten Erdrutsch einige Häuser mitgerissen. Craco diente unter anderem für den Film ‚Die Passion Christi‘ als Kulisse.
1974
Gunkanjima/Hashima (Japan)
Seit den 1890ern baute Mitsubishi vor der japanischen Insel Hashima unterseeisch Kohle ab. Die Siedlung, in welcher die Arbeiter und ihre Familien wohnten, erstreckt sich zu weiten Teilen unterirdisch. Mit der Schließung der Kohleminen wurde Hashima in kurzer Zeit von seinen Bewohnern verlassen. In seiner Blütezeit wies die Stadt die höchste Einwohnerdichte der Welt auf. Ihren Spitznamen Gunkanjima verdankt sie ihrem Aussehen, das an ein Kriegsschiff erinnert (jap. Gunkanjima).
1986
Prypjat (Tschernobyl/Ukraine)
An die 48.000 Einwohner zählte die Stadt Prypjat bei der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl. Die Stadt, in welcher vor allem Arbeiter des Kernkraftwerkes lebten, wurde in kurzer Zeit geräumt. Zurück gelassen wurde eine Stadt, in welcher die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Überall finden sich noch Alltagsgegenstände ihrer ehemaligen Bewohner, auch wenn es trotz Absperrung des Bereichs zu Plünderungen gekommen ist. Heute wird Prypjat von Katastrophen-Touristen in geführten Touren besucht, auch wenn die Gegend noch immer hochgradig verstrahlt ist.
1999
(Alt-)Holz (Deutschland)
Unter den zahlreichen Dörfern, welche dem Braunkohleabbau Garzweiler zum Opfer gefallen sind und noch fallen werden, ist Holz nur eines. Die Umsiedlung begann 1999 mit dem Bau von Neu-Holz (heute: Holz). Bis zum Abriss des letzten Gebäudes im Januar 2011 war die Stadt eine Geisterstadt mitten in Deutschland.
2008
Valdeluz (Spanien)
Es sollte eine Vorzeigestadt aus der Retorte werden, mit Wohnungen, einem Golfplatz und einem Bahnhof, der einen Anschluss an die Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Barcelona bieten sollte. Doch dann kam die Wirtschaftskrise, Wohnungskäufer blieben aus und so ist Valdeluz heute praktisch eine Geisterstadt. Zurzeit leben noch 500 Menschen in der für 30.000 Bewohner ausgelegten Retortenstadt, zu den besten Zeiten waren es auch nie mehr als 5.000.
2011
Tomioka (Fukushima/Japan)
Am 11. März 2011 wurde Tomioka Opfer eines Erdbebens und des daraus resultierenden Tsunamis. Aufgrund seiner Nähe zu Fukushima wurde die Stadt nach dem Reaktorunglück evakuiert. Sie liegt heute in der 20 Kilometer großen Sperrzone. Seine Bewohner werden vermutlich nie nach Tomioka zurückkehren können.