Wo das „Peace“-Zeichen zum Stinkefinger wird…

Sie kennen das sicherlich auch aus Ihrem Urlaub im Ausland: Wenn’s mit der fremden Sprache nicht klappt, muss man sich mit Händen und Füßen verständigen. Doch Vorsicht: Viele Gesten, die wir zu Hause kennen, haben in anderen Ländern eine völlig andere Bedeutung. Das musste auch Reporterin Judith Reker (43) erfahren, die in einem Buchladen in Kairo nach einem bestimmten Roman fragte.

Hier geht's zur Bildershow mit den schlimmsten Missverständnissen!

Die „Antwort“ des Verkäufers war ein Handzeichen: Er legte die Fingerspitzen zu einer leicht aggressiven Geste zusammen – und verschwand im Hinterzimmer. Judith Reker war verdutzt – denn dieses Handzeichen kannte sie aus Italien. Dort heißt es nämlich: „Was willst du eigentlich!“ Erst später klärte sich das Missverständnis auf: In Ägypten ist die Geste höflich gemeint – „Einen Moment, bitte!“

„Viele Gesten halten sich nicht an Landesgrenzen“
Auch ihre Kollegin Julia Grosse (34), die als Auslandsreporterin zurzeit in London arbeitet, hat so manche Gesten-Missverständnisse verschiedener Kulturen auf ihren Reisen kennengelernt. So kamen die beiden Frauen auf die Idee, ein Ratgeber-Handbuch darüber zu veröffentlichen: „Versteh mich nicht falsch!“ (Bierke Verlag, 14,90 Euro). Anhand von vielen Fotos erklären sie die unterschiedlichen Bedeutungen von Hand-Gesten in unterschiedlichen Ländern (einige Beispiele: siehe Bildershow). Die Autorinnen: „Natürlich halten sich viele Gesten nicht an Landesgrenzen. Teenager mit Internetzugang benutzen den gleichen Handshake von Nairobi bis Nürnberg.“

Auch berühmte Politiker wurden schon Gesten-Opfer
Als der ehemalige US-Präsident George Bush 1992 durch Australien reiste, machte er das Friedenszeichen („V“) – allerdings nicht mit den Handrücken nach innen, sondern nach vorn. In Amerika hat beides dieselbe Bedeutung. Nicht so in Australien: Dort entspricht die Geste nämlich einem doppeltem „Stinkefinger“! Peinlich, peinlich.