Red Bull mit neuem S-Schacht-Trick
Am neuen Red Bull RB12 haben wir in Australien Eintrittslöcher in der Nase entdeckt, die an einen S-Schacht erinnern. Doch es nicht zu erkennen, wo die eingefangene Luft wieder ins Freie strömt.
Der S-Schacht ist eine alte Erfindung. Luft wird dabei unterhalb der Nase angesaugt und über einen Kanal auf die Oberseite des Chassis geführt. Der Hauptzweck dieser Luftdurchleitung ist es, die an den inneren Frontflügel-Kanten erzeugten Turbulenzen aus dem Weg zu schaffen. Hinter den Eintrittslöchern soll unterhalb der Nase wieder saubere Strömung anliegen.
Ein kleiner Nebeneffekt ist, dass hinter dem Auslass die Strömung rund um das Cockpit beschleunigt wird. Allerdings scheint dieser Effekt nicht so wichtig zu sein. In Australien war am Red Bull eine S-Schacht-Version zu erkennen, die auf einen Auslass auf der Oberseite des Chassis verzichtet.
Kein Luftauslass am Red Bull
Der S-Schacht ist optisch leicht zu erkennen. Am einfachsten am Austrittsschacht. Die Eintrittslöcher sind in manchen Fällen schwerer zu finden. Mercedes hat sie weit nach vorne gelegt. Der Spalt sieht aus wie das geöffnete Maul eines Hais.
Force India hat ihn ebenfalls unter der Nase, aber weiter hinten. Toro Rosso hat seitlich an der der Nase gleich 2 Luftschleusen installiert. McLaren nutzt Öffnungen direkt an den Chassis-Kanten der A-A-Sektion, schön integriert an die Leitbleche.
Jetzt haben wir also auch bei Red Bull zwei Eintrittslöcher entdeckt. Sie erinnern an die McLaren-Lösung. Doch wo am Red Bull tritt die Luft wieder aus? Nirgendwo auf der Oberseite des Chassis ist ein Schlitz zu erkennen.
Ingenieure der Konkurrenz vermuten, dass Red Bull die "schlechte Luft" im Cockpit abbläst. Weiter hinten macht keinen Sinn, weil sich die Strömung auf dem langen Weg nach hinten zu stark abbremsen würde, um im Heck noch etwas Positives anzurichten.
In unserer Galerie zeigen wir Ihnen die mysteriösen Lufteinlässe an der Red Bull-Nase.