Die besten Seniorenautos von 25 bis 30.000 Euro
Autos, die sich besonders gut für den Alltag älterer Menschen eignen, lassen sich mit entsprechenden Suchkriterien finden – so wie die des ADAC. Nach den günstigsten Optionen stellen wir Ihnen nun fünf Kandidaten zwischen 25 und 30.000 Euro vor.
Ältere Autofahrer stellen besondere Anforderungen an ihr Fahrzeug, wobei Komfort, eine klare Übersicht und eine einfache Bedienung im Vordergrund stehen. Weniger wichtig sind oft komplizierte technische Spielereien oder maximale Motorleistung. Nachdem wir uns im letzten Bericht der Auswahl an Neuwagen im Preisbereich bis 25.000 Euro gewidmet haben, rücken nun Modelle ins Zentrum, die zwischen 25.000 und 30.000 Euro liegen.
Im Vergleich zu den Mini-SUVs vom letzten Mal kommt nun zum einen etwas mehr Ausstattungsvielfalt ins Spiel und zum anderen ein gewisses Plus an Fahrzeuggröße. Wer außerdem Gefallen an T-Cross, Captur und Co. gefunden hat, findet ebenjene Typen zum größeren Budget mit spürbar verbesserter Ausstattung und stärkeren Motoren. Weitere Erwähnung verdient der Škoda Kamiq, der in seiner Basisversion um Haaresbreite über der 30.000-Euro-Schwelle liegt. In Format, Technik und Ausstattung ist er so nah an seinen Brüdern VW T-Cross und Seat Arona, dass wir hier nicht näher auf ihn eingehen, was ihn freilich nicht weniger empfehlenswert macht.
Wie der ADAC in seiner fundierten Auswahlhilfe feststellt, sind Modelle, die genannten Anforderungen erfüllen, oft Crossover oder kompakte SUVs, wobei die Eignung nur bei bestimmten Abmessungen gegeben ist: Die Höhe sollte mindestens 1,50 Meter betragen, die Sitzhöhe idealerweise 47 Zentimeter oder mehr. Darüber hinaus sind eine einfache Bedienbarkeit (Testnote höchstens 2,6) und eine gute Rundumsicht (maximal Note 4,0) entscheidend. Entlang dieser Werte sprechen auch wir unsere Empfehlungen aus. Der höhere Preisrahmen ermöglicht nun den Blick auf moderne, gut ausgestattete Modelle, die in diesen Disziplinen oft punkten können und teilweise bereits Mild-Hybrid-Antriebe bieten. Wir stellen die besten Empfehlungen im Detail vor, beginnend mit dem preislich attraktivsten Kandidaten dieser Klasse.
Fiat 600 Hybrid 1.2 – ab ca. 25.490 €
Um den 600 treffend zu schildern, müssen wir ein wenig ausholen. Mit kugeliger Silhouette und den markanten Scheinwerfer-Augen ähnelt er dem Design-Klassiker 500 nicht nur zufällig. Schon in den 1950er-Jahren gab es mit dem Typ 600 eine größere Alternative zum arg winzigen 500 – dasselbe Konzept, nur in allen Richtungen etwas größer. Ungefähr so steht er auch heute im Fiat-Programm. Objektiv ist er mit 4,17 Meter Länge kein besonders großes Auto, und doch bietet er dank erhöhter Sitzposition und fünf Türen erheblich mehr Platz als der Knirps-Klassiker 500. Hinzu kommen gut gemachte und moderne Antriebstechnik, gepaart mit einem hübschen, aber bedienfreundlichen Innenraum, und im Verhältnis faire Preise
Neben der heutzutage unverzichtbaren Basisausstattung in Form von Klimaanlage und Fensterheber erfreut der 600 zudem mit LED-Licht vorn und hinten, einem gut bedienbaren 10,25-Zoll-Infotainment-System mit Smartphone-Spiegelung, sowie Parkpiepsern im Heck. Komplett im Preis enthalten ist außerdem eine launige Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung. Dieser Fiat bereitet auch im Alltag schon eine gewisse Fahrfreude.
Angetrieben wird der Seicento vom Stellantis-Einheitsmotor, dem 1.2 Puretech, der hier in zweiter und somit unproblematischer Generation verbaut wird. Anstelle des nasslaufenden Zahnriemens, der häufig für ernsthafte Probleme sorgt, ist hier eine solidere Steuerkette verbaut. Zudem besitzt der Motor eine Mildhybrid-Unterstützung. Ins Rennen wirft er sich mit 110 PS und 200 Newtonmeter Drehmoment, was in dieser Fahrzeugklasse ein typischer Basiswert ist, der für das Leergewicht von knapp 1,4 Tonnen in der Regel ausreicht.
Renault Symbioz – ab ca. 28.500 Euro
Gegenüber früheren Generationen hat Renault einen qualitativen Quantensprung hingelegt. Das Gute: auf die günstigen Preise hat sich das keinesfalls ausgewirkt. Der Symbioz ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Wie bei vielen kleinen oder kompakten SUV-Crossover-Wieauchimmer-Neuerscheinungen müssen wir den Symbioz erst einmal einordnen. Er hätte theoretisch auch "Grand Captur" heißen können, denn mit dem Captur teilt sich der Symbioz nicht nur Plattform und Radstand, sondern gleich die ganze vordere Hälfte bis etwa zur B-Säule. Das Resultat misst 4,41 Meter und ist ganz schön geräumig.
Genau wie im Captur lässt sich nämlich die Rücksitzbank um 16 Zentimeter verschieben. So variiert das normale Kofferraumvolumen laut Herstellerangabe von 576 bis 708 Liter. 1.682 sind es, wenn die hinteren Lehnen umgeklappt werden. Auch der Sitzkomfort ist französisch bequem. Bedientechnisch (hier gilt wieder der besagte Quantensprung) lässt sich den Funktionen im Renault nichts ankreiden. Alles ist hinreichend klar beschriftet, Menüstrukturen sind sinnvoll aufgebaut.
Zum Grundpreis wird weder an der Ausstattung, noch an der Motorisierung gegeizt. Erstere fällt mit Alurädern, Klimaautomatik, Digitalcockpit, Einparkhilfe und Verkehrszeichenerkennung durchaus großzügig aus, letztere übertrumpft mit einem 140-PS-Mildhybrid-Vierzylinder deutlich die Konkurrenten in diesem Artikel. Der Rest fährt in der Basis nur mit drei Töpfen.
Ford Puma Titanium – ab ca. 28.900 Euro
Der Ford Puma ist ein modernes Sport Utility Vehicle, das eng mit dem mittlerweile eingestellten Fiesta verwandt ist. Bei seiner Entwicklung wurde großer Wert auf Nutzbarkeit, gute Raumausnutzung und moderne Assistenzsysteme gelegt, was ihn für die Anforderungen älterer Fahrer qualifiziert. Im Format liegt er näher an einem subtil "aufgeblasenen" Kleinwagen als am ausgewachsenen Kompakt-SUV.
Im Kofferraum wartet neben überraschend viel Platz eine kleine Überraschung, und zwar serienmäßig. Neben dem regulären Laderaum, der 456 bis 1.216 Liter fasst, verfügt der Puma über die sogenannte MegaBox: ein wasserdichtes Unterflurfach mit einer Ablassschraube. Dies vereinfacht die Reinigung und erlaubt das einfache Verstauen von nassen oder schmutzigen Gegenständen. Ein behelfsmäßiger Eis-Kühler fürs nächste Picknick lässt sich so ebenfalls realisieren.
Im Fokus der Antriebspalette stehen die Mild-Hybrid-Varianten des 1,0-Liter-EcoBoost-Motors. Das Mildhybridsystem nutzt einen riemengetriebenen Startergenerator, der den Verbrennungsmotor mit bis zu 50 Nm Drehmoment zusätzlich unterstützen kann. Diese elektrische Unterstützung im unteren Drehzahlbereich gleicht zudem das Turboloch des größeren Turboladers aus und steigert so den Fahrkomfort. Seit 2019 fährt der Motor übrigens mit einer bislang problemlosen Steuerkette anstelle des kritischen Ölbad-Zahnriemens. So blüht er mit Drehfreude und Laufruhe wieder zu dem Motor auf, der einst den "Engine-of-the-Year-Award" gewann. Die Titanium-Ausstattung stellt die Basis dar und bietet eine ganze Menge: Tempomat mit Verkehrszeichenerkennung, Aluräder, LED-Licht, 12-Zoll-Infotainment, Klimaautomatik und Rückfahrkamera. Ford verkauft ihn derzeit sogar mit rund 4.000 Euro Neuwagenrabatt – ein heißer Tipp.
Audi Q2 30 TFSI – ab ca. 29.000 Euro
Der Audi Q2 ist das Kompakt-Crossover von Audi und seit Herbst 2016 auf dem europäischen Markt erhältlich. Er basiert auf der MQB-Plattform des VW-Konzerns. Mehr noch: In den Grundzügen seiner Karosserie ist er baugleich mit dem VW-Bestseller T-Roc. Der wurde erst kürzlich in die zweite Generation geschickt und ist erst für knapp über 30.000 Euro zu haben. Obwohl er mit einer Länge von rund 4,20 m im Vergleich zu manchen Konkurrenten etwas kompakter ausfällt, bietet er dennoch die gewünschte erhöhte Sitzposition. Streng genommen ist ein normaler Golf im Innenraum sogar ein Quäntchen geräumiger. Q2 und T-Roc schöpfen ihren großen Verkaufserfolg also in Gänze aus dem SUV-artigen Anstrich und der besagten Sitzhöhe. Kurzum: Die Karosserie bietet in der VW-Konzernfamilie die günstigste und platzsparendste Weise, um den hier gewünschten Einstiegskomfort zu bekommen.
Typisch für Audi bietet der Q2 eine astreine Bedienbarkeit. Der serienmäßige MMI-Monitor ist oben auf der Instrumententafel positioniert und wird primär über einen physischen Dreh-/Drücksteller und zwei Tasten auf dem Mitteltunnel bedient. Dieses Konzept, das auf ein überlegtes haptisches Feedback setzt, wird oft von Fahrern geschätzt, die reine Touchscreen-Bedienung als ablenkend empfinden.
Bis auf das gewohnte Mindestmaß an Fahrassistenz, Klimaanlage und Fensterhebern hat er – ebenfalls Audi-typisch – nicht viel an Serienausstattung zu bieten. Wer zum Basispreis kauft, fährt also mit Radkappen und Halogenlicht vom Händlerhof. Der 30 TFSI wird von einem Dreizylinder-Ottomotor mit 81 kW (110 PS) angetrieben. Im Euro-NCAP-Crashtest von 2016 erreichte der Audi Q2 die Bestwertung von fünf Sternen.
Seat Ateca 1.0 TSI (116 PS) – ab ca. 29.290 Euro
Der Seat Ateca war das erste SUV-Modell des spanischen Herstellers Seat und wird seit 2016 gefertigt. Er nutzt die MQB-A1-Plattform und ist technisch eng mit Modellen wie dem VW Tiguan oder dem Škoda Karoq verwandt. Mit einer Länge von bis zu 4.394 mm und einer Höhe von bis zu 1.625 mm bietet der Ateca einen komfortablen Zustieg und eine gute Rundumsicht, die für ältere Fahrer wichtig sind. Aufgrund der sehr üppigen Platzverhältnisse im Innenraum und des 510 bis 1.604 Liter großen Kofferraums ist er zudem sehr beliebt bei Familien. Er lässt VW T-Roc und Audi Q2 in Sachen Platzangebot spielend hinter sich und bietet dieselbe Funktionalität.
Obwohl der Ateca preislich am oberen Ende unserer aktuellen Spanne liegt, ist er ein beliebtes Modell, was sich historisch in der großen Nachfrage und den zeitweise langen Lieferzeiten von bis zu 13 Monaten widerspiegelte. Er wird im Škoda-Werk in Kvasiny produziert. Die Käufer schätzen ihn jedoch für sein ausgewogenes Gesamtpaket.
Die Basisversion 1.0 TSI mit 115 PS und 200 Newtonmeter Drehmoment besitzt den gleichen Einliter-Dreizylinder-Turbo wie der Audi (nur mit einer Winzigkeit mehr Leistung). Das klingt nach relativ wenig Motor für viel Auto. Wer aber hauptsächlich im Stadtverkehr unterwegs ist, wird darin kein großes Problem finden. Zuverlässig und relativ sparsam ist der Motor noch dazu, auch wenn Vielfahrer mit einem (teureren) Diesel wirtschaftlicher unterwegs sind. In puncto Sicherheit erhielt der Ateca im Euro NCAP-Crashtest 2016 die Bestnote von fünf Sternen. Zuletzt noch ein Tipp, falls es doch ein wenig mehr Ausstattung sein darf: Das optionale Adaptivfahrwerk ist sein Geld wert, weil es eine große Spreizung zwischen weicher Sänfte und sportiv-straff bietet. Die gelungene Serienabstimmung liegt genau dazwischen.