Elektrische Transporter
Nicht nur die Deutsche Post AG hat im Programm etablierter Autohersteller kein ausreichendes Angebot an Elektroautos gefunden. Auch UPS geht neue Wege. In London und Paris testet das Unternehmen Elektro-Kastenwagen des Start-ups Arrival.
Elektroauto-Start-ups gibt es auch im Bereich der Nutzfahrzeuge. Das Londoner Unternehmen Arrival (dt.: Ankunft) gehört dazu. Das Team, zu dem u.a. ehemalige Mitarbeiter etablierter und neuerer Autohersteller wie Aston Martin, Audi und Jaguar und Tesla gehören, entwickelt einen elektrisch angetriebenen Kastenwagen.
Liefer- und Kurierdienste sowie Paketzusteller sind die Kernzielgruppe für Nutzfahrzeuge mit Elektromotor. Die im Vergleich zum Diesel geringere Reichweite stellt bei den meist nur innerstädtisch eingesetzten Fahrzeugen kein Problem dar, zudem dürfen die E-Transporter künftig auch in für Verbrenner womöglich gesperrte Innenstadtbereiche fahren.
UPS ist neuer Partner von Arrival. Das amerikanische Logistikunternehmen hat bereits vereinzelt elektrische und hybridisierte Zustellfahrzeuge auf Basis der bekannten UPS.Transporter in Betrieb. Mit den Arrival.Kastenwagen kommt aber erstmals ein von Grund auf neu entwickeltes Elektroauto zum Einsatz.
Elektroflotte startet noch 2018
UPS hat eigenen Angaben zufolge 35 Fahrzeuge bei Arrival bestellt. Sie sollen eine Reichweite von 240 Kilometern haben. In London und Paris sollen sie noch im Jahr 2018 zu Testzwecken im täglichen Zustellverkehr eingesetzt werden.
„UPS arbeitet mit Arrival, weil uns die elektrischen Transporter helfen, unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren“, erklärt Luke Wake, International Director Automotive Engineering bei UPS. „Wir fördern weltweit die Innovation in der Automobilindustrie und tragen dazu bei, die Nachfrage nach disruptiven Technologien zu steigern. Das Ergebnis ist eine sichere und saubere Flotte für die Städte, in denen wir Pakete ausliefern.“
Die Deutsche Post setzt auf die eigenen StreetScooter
Ähnliches hat man schon einmal gehört, und zwar von der Deutschen Post AG. Der deutsche UPS.Konkurrent hat den Hersteller der StreetScooter-Zustellfahrzeuge kurzerhand übernommen und baut die Elektrotransporter in Eigenregie. Auch hier hatte man keine Angebote von etablierten Autoherstellern für den Aufbau einer Elektroflotte bekommen. Also suchte man weiter und fand die Lösung im Start-up der Universität Aachen. Neben dem ScreetScooter in den Laderaumgrößen M und L erweitert das Unternehmen das Porfolio in Kürze um eine XL-Variante, die auf dem Ford Transit basiert.
UPS hat im Londoner Stadtteil Camden die Voraussetzungen für das Nachladen der Elektrofahrzeuge geschaffen. Im dortigen Depot soll eine große Anzahl von Transporter gleichzeitig mit Strom versorgt werden können, zum Beispiel über Nacht.
Auch in den USA ist UPS elektrisch unterwegs. Das Unternehmen ist der erste Kunde des batteriebetriebenen LKW von Daimlers Tochter Fuso, dem eCanter.