Die vierte Baureihe wird ein E-Auto
Lamborghini strebt Richtung Nachhaltigkeit. Ab 2025 wollen die Italiener ihren CO2-Ausstoß um 50 Prozent reduzieren. Dazu will der Hersteller seine Modellpalette bis 2024 komplett hybridisieren. Nach 2025 soll ein Elektro-Lamborghini anrollen.
Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann präsentierte dazu am 18. Mai 2021 den Dekarbonisierungs-Fahrplan "Direzione Cor Tauri". Cor Tauri ist der hellste Stern im Sternbild Stier. Er soll für die Elektrifizierungs-Strategie von Lamborghini stehen, die den Grundsätzen der Marke jedoch treu bleibt. Drum liegt auch bei der Elektrifizierung der Produkte der Fokus auf einem Höchstmaß an Leistung und Fahrdynamik liegen.
"Direzione Cor Tauri" gliedert sich in drei Phasen:
- Im Zeichen des Verbrennungsmotors (2021–2022): Mit neuen Modellen wollen die Italiener das konstante Wachstum (siebenmaliges Umsatzwachstum in den letzten 15 Jahren) feiern. Allein für 2021 hat das Unternehmen die Markteinführung zweier Neuheiten seines V12-Modells angekündigt.
- Hybridisierung (bis Ende 2024): 2023 will Lamborghini sein erstes Hybridfahrzeug auf den Markt bringen, bis Ende 2024 soll die gesamte Modellpalette elektrifiziert sein. Performance und Lamborghini-Fahrerlebnis werden für die Entwickler nach wie vor im Fokus liegen. Den Gewichtszuwachs durch Batterien und E-Antriebs-Komponenten sollen Leichtbaumaterialien aus Karbonfaser kompensieren. Ziel in dieser Phase: Eine Verringerung der CO2-Emissionen um 50 Prozent ab Anfang 2025 gegenüber heute. Mehr als 1,5 Milliarden Euro in vier Jahren, die größte Investition in der Geschichte von Lamborghini, wollen die Italiener in die Hybridisierung stecken.
- Erster vollelektrischer Lamborghini (ab 2025): Die zweite Hälfte des Jahrzehnts soll im Zeichen des Elektroantriebs stehen. Ein viertes Modell (neben Huracan bzw. V10-Mittelmotor-Sportwagen, Avantador bzw. V12-Mittelmotorsportwagen und dem SUV Urus) soll rein elektrisch fahren. Der elektrische Lamborghini soll Spitzenleistung bieten, was wie bei Bugatti eine Kooperation mit dem kroatischen Elektro-Spezialisten Rimac nahelegt, der aktuell mit der Serienfertigung seines 1.915 PS starken Supersportwagens beschäftigt ist. Außerdem besagen anhaltende Gerüchte, dass Rimac die Nobelmarken des VW-Konzerns durch eine Übernahme elektrifizieren soll. Stephan Winkelmann ist nicht nur Lamborghini-, sondern auch Bugatti-Chef.
Die Lamborghini-Agenda bis 2030: Eine ganzheitliche Nachhaltigkeits-Strategie von den Produkten bis zum Standort Sant'Agata Bolognese mit Produktionslinien bis zu den Büros soll Lamborghini "grün" machen. Der Standort in Italien, eine 160.000 Quadratmeter große Fläche, ist seit 2015 als CO2-neutral zertifiziert – und ist es trotz der Verdoppelung des Produktionsstandorts in den letzten Jahren immer noch. Neben der Verringerung der CO2-Emissionen sind auch der Umweltschutz, die Nachhaltigkeit der Lieferkette, der aufmerksame Umgang mit den Mitarbeitern und die soziale Unternehmensverantwortung Teil dieser Strategie.