Reihensechszylinder von Fiat Chrysler
Schon länger gibt es Gerüchte, Fiat Chrysler (FCA) arbeitet an einem Reihensechszylindermotor. Nun enthüllt die Patentamtsanmeldung vom 2. April 2019 unter der Nummer „US 10,247,142 B1“ einen Benzin-Reihensechszylinder mit Turboaufladung.
Konkret handelt es sich um die Patentanmeldung für ein Abgasrückführungssystem für turbogeladene Benziner. Bereits 2019 wurden zwei weitere Patente für Motorsysteme eingereicht, diese zeigten jedoch explizit V6-Motoren.
GME-T6 kommt zuerst im Cherokee?
Intern trägt der Reihensechszylinder den Code GME-T6 (Global Motor Engine Turbo-6) oder „Tornado“. Der Reihenvierzylinder, den FCA seit 2016 unter anderem in der Alfa Giulia sowie dem Alfa Stelvio oder dem Jeep Cherokee verbaut, trägt die Bezeichnung GMW-T4 beziehungsweise „Hurricane“. Dieser Motor läuft im Motorenwerk in Trenton im US-Bundesstaat Michigan sowie in einem chinesischen Werk vom Band.
Der Tornado-Turbo-Motor mit E-Boost soll nach Insider-Informationen über drei Liter Hubraum verfügen und in diversen Modellen des Konzerns eingesetzt werden. Das Leistungsspektrum liegt zwischen 360 und 525 PS. Als erstes Modell könnte der Motor im Jeep Grand Cherokee des Modelljahres 2021 Einzug halten. Fraglich, ob das Unternehmen seine V6-Motoren durch den R6 ablöst.
Comeback des Reihensechszylinders
Der Reihensechzylinder feiert derzeit ein Comeback. Jaguar, Land Rover, BMW, Mercedes und neuerdings auch Mazda führen das Motorkonzept wieder oder ganz neu ein. Die Motorbauart erlaubt es, neben V6- auch V8-Motoren zu beerben. Die gleichlaufenden Auf- und Abbewegungen der Kolben führen zu ausgeglichenen Massekräften, wodurch auch ein ruhiger und gleichförmiger sowie vibrationsarmer Motorlauf möglich ist. Bei V6-Aggrgaten sind da noch zusätzliche Ausgleichwellen vonnöten. Hinzu kommen weitere Bauteile und der Vorteil, Katalysatoren möglichst nah an der Auslassseite für eine effektive Abgasreinigung zu verbauen.