Autonomer Müllsammler für den Strand
Nicht nur die Meere selbst müsseln immer stärker zu, sondern auch die Strände. Der Beach Bot eines niederländischen Entwickler-Teams soll das ändern.
Nachdem sich die weltweiten Urlaubsaktivitäten aufgrund der Corona-Pandemie lange Zeit auf Sparflammen-Niveau bewegten, werden die Strände nun wieder stärker bevölkert. Dabei zeigt sich direkt ein altbekanntes Problem: Müll. Den gibt es nicht nur in viel zu großen Mengen in den Meeren selbst, sondern auch an den Stränden. Für Letzteres entwickelt ein niederländisches Team gerade eine Lösung. "The Beach Bot" ist ein autonomes Strandfahrzeug, das sich gezielt auf die Suche nach Müll macht und diesen einsammelt.
Damit der Beach Bot weiß, was Müll ist und was nicht, ist künstliche Intelligenz vonnöten. Durch maschinelles, fotobasiertes Lernen ist der Roboter mit der Zeit in der Lage, Unrat von Muscheln oder Ähnlichem zu unterscheiden – und nur Ersteren einzusammeln und Letzteres liegenzulassen. Darüber hinaus eignet er sich nach und nach weitere Müll.rten an, sodass er nach Zigarettenkippen später auch beispielsweise Eiscreme-Packungen oder zurückgelassene Sonnenmilch-Flaschen entfernen kann. Perspektivisch sollen sich übrigens mehrere Beach Bots miteinander vernetzen lassen, damit per Cloud der eine vom anderen Müll.ammler lernen kann.
Autonom und elektrisch über den Strand
Der Beach Bot bewegt sich autonom und elektrisch über den Strand, wobei den Entwicklern zufolge eine der größten Herausforderungen war, die beweglichen Elemente vor Sand und Rost zu schützen. Deshalb sind diese meist mit Faltenbälgen geschützt und/oder umfassend geschmiert. Auch die Greifer werden von am Rahmen angebrachten E-Motoren angetrieben, und das unabhängig voneinander. Dadurch kann der Müll.ammler Objekte aufnehmen, die in etwa die Größe einer 0,5-Liter-PET-Flasche aufweisen.
Um das Gewicht niedrig zu halten (die Entwickler, die in einer Techniker-Gemeinschaft in Den Haag zusammengefunden haben, nennen eine Masse von 1,5 Kilogramm), stammen die meisten Teile aus dem 3D-Drucker. Zudem ist der Beach Bot weitgehend modular aufgebaut, um Einzelteile leicht wechseln zu können.
Interaktion mit den Strandbesuchern
Der Beach Bot soll aber nicht die einzige Lösung für das Müll.roblem an den Stränden sein; dies ist für die Niederländer weiterhin der Mensch selbst. Das Gefährt soll nämlich für das Thema sensibilisieren beziehungsweise für ein schlechtes Gewissen sorgen. Deshalb ist der Sammelkorb offen gestaltet, damit die Strandbesucher sehen, wie viele ihrer Hinterlassenschaften weggeräumt werden müssen. Darüber informiert auch ein Bildschirm auf dem Rumpf. Zudem spricht der Beach Bot die Menschen direkt an, und zwar mit Sätzen wie: "Heben Sie Ihren Müll auf und machen Sie keinen Dreck!" Auch beim maschinellen Lernen sind die Urlauber gefragt: Und zwar im Rahmen einer Smartphone-Game-App, mit der man dem Beach Bot beibringen kann, was Müll ist und was nicht.