Toyota Yaris 4. Generation im ersten Check
Toyota stellt die vierte Generation des Yaris vor – wir haben uns in den Kleinen vorn und hinten reingesetzt.
Er ist sogar ein paar Millimeter kürzer als sein Vorgänger – Toyota erkennt an, dass der Platz für Autos in Metropolen nicht steigt und auch nicht gleich bleibt, sondern eher jeden Tag ein bisschen abnimmt. Und Toyota-Chef Akio Toyodas Ausruf „No more boring cars!” (Keine langweiligen Autos mehr!) haben seine Designer erhört und aus dem Yaris einen sehr ansehnlichen Kleinwagen gemacht. Die großen Radhauswölbungen über den Hinterrädern lassen den Fronttriebler sogar ein wenig nach Hinterradantrieb aussehen. Und wenn wir schon beim Heck sind: Die Kante über den Heckleuchten ist eigentlich ein mit dem Heck verschmolzener Spoiler – so groß, dass man dort locker eine Getränkedose abstellen könnte.
Tolle erste Reihe
Die vorderen Türen öffnen weit, der Einstieg in den Kleinen funktioniert komfortabel. Und erst die Sitze: Bessere haben selbst viele Mittelklasse-Fahrzeuge nicht. Genau die richtige Stützkraft gebend, bieten sie superguten Seitenhalt für Rücken und Oberschenkel. Laut Toyota gibt es im Innenraum trotz geschrumpfter Gesamt-Fahrzeuglänge mehr Platz als beim Vorgänger. Vorn herrscht daran jedenfalls kein Mangel, auch 1,88 Meter große Fahrer fühlen sich hier pudelwohl. Ein Schiebedach lässt Licht in den Innenraum und die Rundumsicht ist gut.
Das Lenkrad fasst sich gut an, Menschen mit großem Händen wünschen sich möglicherweise einen etwas dickeren Kranz. Aber vielleicht geht das gar nicht: Toyota ist nämlich stolz darauf, dass das Yaris-Lenkrad das zweitkleinste in der gesamten Modellpalette ist. Nur der GT86 hat ein noch kleineres Lenkrad. Toll sind auch die Instrumente: Weder analoge Rundinstrumente alter Schule noch teuer verkaufte und, möglicherweise, günstig hergestellte Flachbildschirme mit virtuellen Instrumenten sind im Blickfeld des Fahrers. Stattdessen gibt es zwei große Richtung Fahrer heraustretende Rundanzeigen mit Leuchtziffern, die ein wenig an die Temperaturwahlregler bei Audi erinnern. Ansonsten ist das Cockpit schlicht und übersichtlich gestaltet, der zentrale Infotainment-Bildschirm thront ergonomisch günstig hoch am oberen Ende der Mittelkonsole. Die Oberflächen wirken deutlich hochwertiger als noch beim Vorgänger.odell – dies gilt insbesondere für die Türfüllungen, die zudem ein Handschmeichler sind. An der Verarbeitung ist nichts auszusetzen.
Zweite Reihe in einem Kleinwagen
Bei den Fondtüren fällt auf, dass sie sich nur in einem vergleichsweise kleinen Winkel öffnen lassen – für einen bequemen Einstieg reicht es trotzdem. Die Beinfreiheit geht hier hinten für 1,88 Meter große Insassen ganz knapp in Ordnung, ihren Kopf müssen diese Personen aber ein bisschen einziehen. Bei Varianten ohne Schiebedach könnte die Kopffreiheit auch für diese großen Insassen passen. Allerdings ist an dieser Stelle nicht zu vergessen, dass es hier um einen Kleinwagen geht – dafür sind die Platzverhältnisse im Fond gut.
Die bequeme Rückbank kann mit den Champions-League-Vordersitzen nicht mithalten, dort Sitzende fühlen sich eher ein bisschen wie in einer Kuhle – das fühlt sich nach Gurt-Durchtauch-Schutz (Submarining-Schutz) an.
Gute Nachrichten dann wieder von ganz hinten: Die Kofferraumgröße bleibt trotz Fahrzeugverkleinerung unverändert. Ein verstellbarer doppelter Ladeboden erhöht die Praktikabilität.