Ausgang offen

Die Nissan-Marketingstrategen haben den offenen 350Z klar positioniert: Sportlicher als der Mercedes SLK 350 und einen Tick kommoder als der Porsche Boxster S – so lautete der Auftrag. Tatsächlich stellt sich die Sache jedoch anders dar
RUNDENZEIT KLEINER KURS HOCKENHEIM
Manchmal kommt es anders, als man denkt – so geschehen auf dem Kleinen Kurs in Hockenheim. Nach der beeindruckenden Performance des Nissan 350Z im Supertest stand zu erwarten, dass der etwas schwerere Roadster sich auf diesem Terrain kaum weniger gut verkaufen und dem Mercedes SLK 350 das Leben ordentlich schwer machen würde. Doch weit gefehlt. Tatsächlich nimmt der erstaunlich agile Schwabe dem betont sicherheitsbewusst, sprich: stark untersteuernd ausgelegten Japaner auf 2,6 Kilometer exakt eine Sekunde ab.
AUF DEN PUNKT GEBRACHT
Das Ergebnis des vorliegenden Roadster-Vergleichs war so nicht unbedingt zu erwarten. Dass der Mercedes SLK 350 mit Abstand der teuerste der beiden Roadster sein würde, passt ins Bild. Insofern dürften die 15 114 Euro Preisdifferenz nur außen Stehende überraschen. Dass der Deutsche dem Japaner auch in sportlicher Hinsicht den Rang abläuft, geht dagegen als Novum durch. Galt uns doch der Nissan 350Z nach dem Ergebnis des Supertests (
sport auto
10/2003) als Inbegriff des preiswerten Sportwagens. Der mit 1651 Kilogramm rund 130 Kilo schwerer wiegende Roadster vermag der beachtlichen Vorgabe seines geschlossenen Bruders jedoch nicht ganz zu folgen. Seine stattliche Masse macht sich sowohl im Alltag als auch bei der Beschleunigungsmessung und der Zeitenhatz negativ bemerkbar. Auf der Strecke gereicht dem Nissan vor allem seine betont sicherheitsbewusste Fahrwerksabstimmung zum Nachteil.