Motorradneuheiten EICMA 2016
Extreme Superbikes und neue Retromodelle dominieren die Motorradmesse EICMA in Mailand. Besonders stark spielen die italienischen Hersteller bei ihrem Heimspiel auf. Ducati etwa zeigt die 1299 Superleggera für 80.000 Euro.
Die EICMA (Esposizione internazionale ciclo e motociclo) in Mailand vom 8. bis zum 13. November ist nach der Intermot in Köln das zweite Messehighlight für die Motorrad-Branche im Jahr 2016. Und in der italienischen Metropole brennen besonders die italienischstämmigen Hersteller ein ganz besonderes Feuerwerk ab.
Wohl das Highlight der Messe dürfte die Ducati 1299 Superleggera sein – eine noch extremer ausgelegte Variante des Supersportlers 1299 Panigale. Verbaut wurden nur allerfeinste Teile. Der V2 legte um 10 auf 215 PS und 149 Nm zu. Viel Kohlefaserlaminat und Aluminium drücken das Gewicht merklich. Fahrwerkskomponenten, Regelelektronik und Bremsen stammen direkt vom Werks-Superbike. Die Auflage der rund 80.000 Euro teuren 1299 Superleggera ist auf 500 Exemplare limitiert. Zum Bike gibt es ein umfangreiches Rennstreckenpaket, das die Leistung auf 220 PS anhebt.
Viel Ducati und eine MV Agusta
Auch bei MV Agusta bringt man Werks-Superbiketechnik auf die Straße – mit der MV Agusta F4 RC. Hier stehen 205 PS und ebenfalls jede Menge Kohlefaserlaminat auf zwei Rädern. Vom 40.000-Euro-Renner werden nur 250 Exemplare gebaut. Auch hier gibt es als Extra ein Racekit – mit dann 212 PS Leistung.
Ergänzt wird der Italo-Auftrieb durch die neue Monster 797, die mit 75 PS als neues Basismodell der Baureihe fungiert. Mit der Multistrada 950 schrumpft Ducati das Reiseenduro-Konzept in eine neue Hubraum- und Leistungsklasse. Der 950 ccm-V2 leistet 113 PS und 96 Nm. Ausgebaut wird auch das Retro-Angebot der Scrambler-Baureihe. Neu auf der EICMA: Die Ducati Scrambler Desert Sled und die Scrambler Cafe Racer. Wie die Namen schon verraten macht die eine auf Enduro und die andere auf Cafe-Racer. Mehr Leistung (150 PS), eine neue Einarmsachwinge und eine schlankere Linie zieren künftig die Monster 1200-Modelle. Mehr Hubraum gibt es für die Aprilia Shiver. Um die Euro4 zu schaffen wurde von 750 auf 900 ccm aufgebohrt – die Leistung bleibt mit 90 PS unverändert. Moto Guzzi wertet die V7-Baureihe mit vier Sondermodellen auf – Anniversario, Stone, Special und Racer. Wiederbelebt zeigt sich Husqvarna auf der EICMA. Enthüllt wurden die lang angekündigten Husqvarna Vitpilen 401 und Husqvarna Svartpilen 401. Die beiden Einzylinder-Nakedbikes basieren auf der KTM 390 Duke, werden aber von einer komplett eigenständigen Optik geprägt. Als Ableger der KTM RC 390 vorgestellt wurde die Studie Vitpilen 401 Aero – ein sportlicher Einzylinder, der frühestens 2018 kommen wird.
Honda zeigt Basis-Blade
Triumph setzt auf Customizing ab Werk und zeigt in Mailand die Bonneville Bobber – ein Old-School-Powerbike par excellence. Die Street Scrambler komplettiert die neu aufgelegte Bonneville-Modellfamilie mit einem Bike, das auf jedem Untergrund eine hervorragende Figur machen soll.
Aber auch Honda hat sich noch jede Menge Stars für Mailand aufgehoben. Nach den SP-Versionen der neuen Fireblade steht auf der EICMA nun die Basis-Blade mit 192 PS bei 195 kg. Die 25 PS starke Einzylinder-Enduro Honda CRF 250 Rally ergänzt zur neuen Saison die Offroad-Palette der Marke. CB 650 F und und CBR 650 F profitieren zum Neuen Modelljahr von 4 PS-Mehrleistung und überarbeiteten Linien. Ganz neu ist der Offroad-Großroller Honda X-ADV. Dessen 750 ccm-V2 mit 55 PS ist generell mit einem Doppelkupplungsgetriebe kombiniert. Besonders lecker wirken die beiden Honda-Studien CB 100 TR und Africa Twin Sports Concept. Während die CB auf Flattracker macht, scheint die Africa Twin direkt nach Dakar fahren zu wollen.
Yamaha ist in Mailand mit der Yamaha XSR 900 Abarth vertreten. Der Ableger der XSR 900 trägt ein Sport-Heritage-Outfit, das in Zusammenarbeit mit dem bekannten italienischen Tuningmarke entworfen wurde. Zu sehen gibt es aber auch die Studie T7, die mit ihrem 75 PS starken 700 ccm-Twin eine neue Enduro vorwegnimmt.
Suzuki ergänzt sein Angebot um zwei 25 PS starke 250er. Die V-Strom 250 dient als Einstiegsenduro, die GSX 250 R als Einstiegs-Racer.
Kawasaki Z 900-Comeback
BMW setzt weiter auf die R nine T-Reihe und zeigt auf der EICMA die Urban G/S, die an die legendäre R 80 G/S erinnert. Die Urban G/S lässt sich für den Straßeneinsatz oder das Gelände aufrüsten. Modernisiert hat BMW auch die Baureihen GS 1200 und F 800. Noch Zukunftsmusik ist die HP4 Race – eine weiter verschärfte Version der S 1000 RR.
Bei Kawasaki gibt es künftig wieder eine Z 900. Die hat zwar optisch nichts mit der Kawa-Legende gemein, setzt aber wie das historische Vorbild auf einen nackten Auftritt und einen Reihenvierzylinder. Eine Nummer kleiner tritt die neue Z 650 an, die die ER-6n ersetzt. Ihr Zweizylinder bringt es auf 72 PS. Und mit der Versys 300 gibt es eine neue, kleine Reiseenduro.
KTM setzt auf Power. Die Super Duke R erhält einen Leistungsnachschlag, die Studie 790 gibt einen Ausblick auf die kommende kleine Duke.
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