Streaming vom Laptop zum TV – für Serien, Bilder & Co.

Sie möchten Inhalte von Ihrem Notebook an einen Fernseher streamen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie das via WLAN oder Kabel schaffen.
Wenn es etwas größer sein soll
Nicht immer ist das Display eines Notebooks geeignet, um die darauf zu sehenden Inhalte auch angemessen darzustellen. 15 bis 17 Zoll große Displays sind beispielsweise recht klein, um etwa hochauflösende Fotos oder Ultra-HD-Videos in ihrer vollen Pracht zu genießen. Das merken Sie vor allem dann, wenn Sie nicht allein auf Bilder zugreifen möchten, sondern auch Familie, Freunden & Co. ihren Urlaub präsentieren wollen. Eigentlich ist dieses Problem einfach zu lösen - wenn Sie wissen, wie es geht. Technisch eher unbedarfte Anwender werden jedoch mit einem Dschungel aus Anschlüssen und Standards konfrontiert.
Daher zeigen wir Ihnen jetzt die besten Methoden, um Ihre Inhalte entweder drahtlos an den Fernseher zu streamen oder zumindest via Kabel Abhilfe zu schaffen. Generell gilt dabei: Die drahtlose Variante ist immer bequemer, aber auch niemals so stabil wie eine kabelgebundene Option. Probieren Sie am besten aus, welche Möglichkeit für Sie in Betracht kommt. Wenn Sie vorhaben, etwa Serien von Netflix oder Amazon an den Fernseher zu streamen, empfehlen wir entweder eine kabelgebundene Lösung für maximalen Datendurchsatz oder starkes WLAN gekoppelt mit Miracast. Dort spielt dann auch die Qualität des Routers eine Rolle - denn WLAN ist nicht gleich WLAN.
So streamen Sie vom Laptop auf den Fernseher
Drahtlos über Miracast
Miracast (gesprochen wie das englische "mirrorcast") hat sich für die drahtlose Übertragung als Standard praktisch etabliert. Der Vorteil an Miracast gegenüber Technologien wie AirPlay bei Apple, Screen Mirroring bei Samsung oder auch WiDi von Intel ist die Tatsache, dass es ein offener, freier Standard ist, der nicht an Lizenzgebühren geknüpft ist. Viele moderne Fernseher unterstützen daher Miracast von Haus aus, 2013 kamen dazu die ersten Geräte von Firmen wie LG und Philips auf den Markt. Auch Sony war bereits früh mit an Bord.
Um Miracast nutzen zu können, müssen sowohl der Fernseher als auch das Zuspielgerät - also etwa ein Smartphone, Tablet oder Notebook - die Technik unterstützen. Im Handel finden Sie außerdem Miracast-Sticks, die Sie in einen freien HDMI-Port Ihres Fernsehers stecken können. Auch Geräte, die den Standard nicht kennen, können Sie damit im Nachhinein tauglich für das Streaming machen. Achtung: Miracast ist nicht auf hohe Bandbreiten spezialisiert. Das heißt, dass das Übertragen von Filmen und Videos eher selten ruckelfrei funktionieren wird.Miracast Schritt für Schritt
Um diese Technik zu aktivieren, gehen Sie am besten wie folgt vor:
1. Navigieren Sie zuerst in die Einstellungen Ihres Fernsehers. Generell würden wir empfehlen, unter einer Option wie "Netzwerkdienste" nachzuschauen. Dort aktivieren Sie dann Miracast.
2. Weiter geht es am Notebook: Verwenden Sie Windows 10, drücken Sie die Windows-Taste + K. Daraufhin sehen Sie ein neues Menü, in dem Sie sich mit anderen Geräten in der Nähe verbinden können. Wählen Sie dann Ihren Fernseher aus.
Fertig: Jetzt werden einige Sekunden vergehen, bis die Verbindung aufgebaut ist. Anschließend stellt der Fernseher alles dar, was Sie auch auf dem Laptop-Display sehen. Falls Sie eine Fehlermeldung wie "Ihr PC oder mobiles Gerät unterstützt kein Miracast" bekommen, müssen Sie auf dem Notebook zuerst den passenden Treiber installieren. Nutzen Sie dazu am besten die Software Wireless Display von Intel.Die altmodische Variante via Kabel
Es kann natürlich sein, dass Ihr Fernseher zu alt ist und weder Miracast noch WLAN unterstützt. Dann steht Ihnen einerseits die bereits beschriebene Option der HDMI-Dongles bereit: Googles Chromecast beispielsweise ist eine Option, andere Produkte hören auf Namen wie Anycast oder Mirascreen. Sofern Ihr TV-Gerät einen freien HDMI-Port hat, können Sie darüber dann auch einen älteren Fernseher "smart" machen. Die Einrichtung ist normalerweise simpel und wird von einem Assistenten begleitet. Rechnen Sie, je nach Modell, mit Kosten zwischen 20 und 80 Euro.
Eine noch simplere Methode erwartet Sie, wenn Sie das Problem mit einem HDMI-Kabel lösen. Dazu nehmen Sie ein beliebiges HDMI-Kabel und verbinden damit die beiden HDMI-Schnittstellen an Notebook und TV miteinander. Wenn Sie jetzt zur Fernbedienung greifen und die Quelle des Inhalts auf dem Fernseher auf den HDMI-Port stellen, an dem auch der Laptop hängt, sollten Sie sofort den Inhalt des Laptop-Displays auf dem TV-Gerät sehen.
Probleme bekommen Sie eventuell bei sich stark voneinander unterscheidenden Auflösungen. Hier müssen Sie vielleicht ein wenig "basteln", bis Sie die richtige Auflösung auf dem Fernseher sehen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den Desktop und suchen Sie sich die passende Auflösung aus. Bei Full-HD-Fernsehern wären das etwa 1.920 * 1.080 Pixel, Ultra-HD-Geräte wünschen sich 3.840 * 2.160 Pixel. Sehr bequem ist diese Lösung auch, weil das HDMI-Kabel sowohl Bild als auch Ton in perfekter Qualität überträgt. Nur den Nachteil des Kabels, das den Aufstellungsort des Laptops limitiert, können Sie nicht aus der Welt schaffen.VGA-Anschluss: Was tun?
Der VGA-Anschluss ist jetzt zwar schon mehrere Jahrzehnte alt, aber hier und da ist er noch immer zu finden. Im Gegensatz zu HDMI oder DVI arbeitet diese Verbindung analog, die Qualität des Kabels spielt also eine Rolle. HD-fähig ist VGA auch nicht, Abstriche müssen Sie also auf jeden Fall akzeptieren. Aber dennoch: Laptops und Fernseher, die über Schnittstellen für VGA verfügen, lassen sich auch 2019 noch problemlos miteinander verbinden. Abhilfe schaffen eventuell auch Adapter von VGA auf HDMI.
Wichtig: Zuerst sollten Sie sowohl den Fernseher als auch den Laptop ausschalten. Dann legen Sie das Kabel zwischen Fernseher und VGA und achten ein wenig auf die empfindlichen Pins am VGA-Anschluss auf beiden Seiten des Kabels. Verbogene oder verschmutzte Pins könnten unter Umständen für ein schlechtes oder gar kein Bild auf dem Fernseher sorgen. Danach gehen Sie wie folgt vor:
1. Schalten Sie das Notebook und den Fernseher ein. Navigieren Sie mit der Fernbedienung auf den entsprechenden Kanal, gekennzeichnet etwa durch "VGA" oder "Seriell".
2. Sehen Sie auf dem Fernseher nichts, gehen Sie auf dem Notebook in Windows nach einem Rechtsklick auf den Desktop in die "Bildschirmoptionen". Stellen Sie dort die Auflösung auf das ein, was der Fernseher maximal unterstützt. Wie hoch diese Auflösung genau ist, erfahren Sie in der Bedienungsanleitung des Geräts.
3. Jetzt sollte das Bild zu sehen sein - aber der Ton macht vielleicht Probleme. VGA überträgt keine Audiosignale und die Notebook-Lautsprecher sind unter Umständen zu schlecht für das, was Sie vorhaben. Die Lösung: ein 3,5-Millimeter-Klinkenkabel.
4. Verbinden Sie die grüne Audiobuchse des Laptops ("Output") mit dem orangen Anschluss des Fernsehers ("Input"). Damit sollte das Audiosignal übertragen werden und der Ton sollte aus dem Fernseher kommen - und nicht dem Laptop.
Klar ist: Diese Lösung ist aufwendig und umständlich, aber das ist angesichts der betagten Technik auch nicht anders zu erwarten. Die beschriebene Variante funktioniert übrigens auch für DVI-Anschlüsse, die den VGA-Anschluss vor Aufkommen von HDMI langsam aus der Computerhardware verdrängten. Dazu brauchen Sie dann aber einen Adapter. Generell finden Sie im Handel sehr viele unterschiedliche Adapter, um diverse unterschiedliche Anschlüsse am Ende doch miteinander kompatibel zu machen.