Hände weg: In diesen Ländern sollten Sie kein Leitungswasser trinken
Durst? Dann ist der Weg zum nächsten Wasserhahn meist nicht weit. In Deutschland ist das Trinken von Leitungswasser unbedenklich – doch in vielen Ländern sieht das anders aus. Worauf müssen Sie achten, wenn Sie in andere Länder verreisen?
Wo ist es besser, kein Leitungswasser zu trinken?
Es gibt viele Länder, in denen Leitungswasser zum Trinken geeignet ist, aber auch einige, in denen Sie lieber die Finger davon lassen sollten.
Grund dafür ist oftmals eine fehlende oder nur unzureichende Aufbereitung des Wassers. Frischwasser kommt „häufig aus dubiosen Quellen, Brunnen, Zisternen, Hochbehältern und nach langen Standzeiten über brüchige und kontaminierte Rohrleitungen aus dem Wasserhahn“, so das Auswärtige Amt.
Auf diese Weise können sich Bakterien und Co. leicht vermehren. Verunreinigtes Wasser kann neben harmlosen Magen-Darm-Infektionen auch für ernsthafte Erkrankungen wie Cholera, Typhus, Hepatitis oder Polio sorgen.
Auch absolut klares Wasser kann biologisch oder chemisch verunreinigt sein. Die US-Gesundheitsbehörde "Centers for Disease Control" hat die Wasserqualität sämtlicher Länder bewertet. In unserer Bildershow zeigen wir Ihnen einen Ausschnitt der Ergebnisse, in welchen Ländern Sie kein Leitungswasser trinken sollten.
Leitungswasser in Deutschland
In Deutschland herrschen die strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung: Das Leitungswasser darf keine Stoffe und Krankheitserreger in gesundheitsgefährdender Konzentration enthalten und muss rein und genusstauglich sein.
Für die Untersuchungen sind die Wasserversorger zuständig, die wiederum unter der staatlichen Aufsicht der Gesundheitsämter stehen.
Viele Studien bestätigen, dass man Leitungswasser in Deutschland problemlos trinken kann. So spricht die Verbraucherzentrale von „sehr guter Qualität“, das Umweltbundesamt geht davon aus, dass eine „Gesundheitsgefahr nicht gegeben ist“ und die Stiftung Warentest sieht im Wasservergleich „klar Pluspunkte für Leitungswasser“.
Woher kommt deutsches Leitungswasser?
Das Leitungswasser in Deutschland kommt zu 70 Prozent aus Grund- und Quellwasser, zu 30 Prozent aus Flüssen, Seen, Talsperren oder Fluss- und See-nahen Brunnen.
In Wasserwerken wird das Wasser dann analysiert und aufbereitet, falls es nötig ist. Danach wird es über die Rohrleitung der Wasserversorger bis an den Hausanschluss geleitet. Bis dahin ist der Versorger für die Kontrolle der Wasserqualität verantwortlich.
Ins geförderte Wasser können dennoch schädliche Substanzen gelangen. Schuld daran ist die Massentierhaltung und die konventionelle Landwirtschaft, deren gesundheitsschädlichen Pestizide und Düngemittel Stoffe wie Nitrate in Flüsse und Seen abgeben oder im Boden versickern und so ins Grundwasser gelangen. Viele Giftstoffe stammen jedoch auch aus dem Abwasser.
Vorteile gegenüber Mineralwasser
Leitungswasser wird vom Wasserversorger so lange kontrolliert und überprüft, bis es in den Rohren des Hausanschlusses angekommen ist. Das Mineralwasser allerdings wird nur am Abfüllort kontrolliert, danach nicht mehr.
Leider können Kunststoffverpackungen und Verschlüsse das Wasser geschmacklich verändern. Außerdem besteht der Verdacht, dass das in Plastikflaschen abgefüllte Wasser hormonell wirksame Stoffe enthalten kann, die den körpereigenen Hormonhaushalt durcheinander bringen könnten.
Der Verbraucherzentrale zufolge ist das Wasser aus der Leitung circa 100-mal preiswerter als das gekaufte Mineralwasser, wohingegen das Mineralwasser das Klima im Schnitt 600-mal mehr belastet als das Leitungswasser. Allein der Transport und der Verbrauch von Plastikflaschen machen dabei einiges aus.
Tipp beim Trinken von Leitungswasser
Wenn Sie gerne Leitungswasser trinken oder von nun an kein Mineralwasser aus dem Supermarkt mehr kaufen möchten, gibt es einen wichtigen Tipp von der Verbraucherzentrale: Lassen Sie das Wasser vor dem Trinken erst einmal laufen, bis es kalt aus dem Hahn kommt.
Denn Wasser, das für eine Weile im Rohr stand, ist nicht mehr frisch. Das lange Verweilen in der Leitung begünstigt eine mögliche Verkeimung. Um es nicht zu verschwenden, können Sie dieses Wasser zum Putzen, Spülen oder Blumengießen verwenden.