Mitsubishi Space Star (2020)
Mitsubishi verpasst seinem Topseller, dem kleinen Space Star, ein frisches Design und verfeinert das Interieur. Ob sich sonst noch was geändert hat, klären wir im ersten Fahrbericht.
Nein, diesmal spannen wir Sie nicht auf die Folter, zumal es aus fahrerischer Sicht nicht allzu spannend ist. Auch wenn der neue Space Star optisch nun deutlich mehr Präsenz zeigt, fährt er so wie bisher. An Fahrwerk und Motor sind die Techniker nicht rangegangen. Nur die Fünfgang-Box erhielt im Zuge der WLTP-Zertifizierung eine längere Spreizung. So fährt der maximal eine Tonne schwere Mitsubishi weiterhin wenig spektakulär.
Die turbolosen Dreizylinder leisten unverändert 71 oder 80 PS (1.2), vibrieren angemessen und tönen fröhlich im kernigen Dreizylinder-Sound. Je höher die Drehzahl, umso mehr. Und da das maximale Drehmoment von 88 oder 106 Nm erst ab 5000 beziehungsweise 4000 Touren anliegt, bewegt man sich häufiger in diesem Bereich. Das macht Spaß und passt gut zu dem kleinen Floh. Das zugehörige Getriebe arbeitet zudem hinreichend präziser. Soll es auf der Autobahn einmal schneller voran gehen, fehlt es natürlich bald an Schubkraft. Maximal ist der Space Star 1.0 km/h schnell. Für 1100 Euro Aufpreis gäbe es für den 1.2er auch ein stufenloses CVT-Getriebe. Allerdings geht es sodann innen recht laut zu und die innerlich gefühlte Freude am dreizylindrigen Fahren ist schnell verloren.
Weniger spektakulär sind Fahrwerk und Lenkung. Der Space Star federt prinzipiell ganz manierlich und rumpelt entsprechend selten über Querfugen. Sind drei Leute an Bord und es geht einmal etwas flotter über mäßige Strecken, knallt es hingegen schon mal recht deutlich im Gebälk. Die sehr indirekt eingestellte Lenkung wiederrum erledigt ihren Job wie so viele Kleinwagen: Mit wenig Rückmeldung und wenig Präzision.
Neues Infotainment und mehr Extras
Ähnlich unaufgeregt geht es im Cockpit weiter. Neue Dekore in den Türen, feschere Sitzpolster und ein spürbar verbessertes Infotainmentsystem mit Touchscreen. Das wars im Grunde. Macht aber nix – die Instrumente sind unverspielt und gut ablesbar, die Sitze bieten gerade den Seitenhalt, den der Space Star benötigt und das Platzangebot fällt vorne wie hinten klassengemäß gut aus. Der Laderaum packt wie bisher 235 bis 912 Liter ein. Auch ein flaches Unterbodenfach ist verfügbar.
Neu an Bord – allerdings nur für die teuren Varianten sind zudem ein passiver Spurhalter, ein Notbrems- und Fernlichtassistent sowie eine Rückfahrkamera.
Womit wir uns abschließend noch ein bisschen der nicht finalisierten Preisliste des Space Star widmen. Von dem vermutlich größtem Lockangebot, dem Preis verabschiedet sich Mitsubishi. War der Space Star bislang ab 9990 Euro zu haben, liegt der Grundpreis nun bei 10.490 Euro. Eine etwas bessere Variante (Plus) mit kleinem Motor, Klimaanlage und Radio kommt auf 12.890 Euro. Der 1,2 Liter große Benziner ist nur in der Variante Top für 16.890 Euro bestellbar. LED-Scheinwerfer, die genannten Assistenzsysteme, Klimaautomatik und einiges mehr sind dafür aber schon an Bord. Der Vorgänger kostete maximal 15.490 Euro. Zwei weitere Ausführungen (Intro Edition und Edition Plus inklusive TomTom-Navi) für 11.790 und 14.490 Euro stellt Mitsubishi gleich zu Beginn schon zur Seite.
Gut so, denn in dieser Liga fahren so einige andere Modelle, die mehr bieten können. Gutes Beispiel ist beispielsweise der Kia Picanto. Sein Basispreis liegt bei 10.290 Euro und mit einem 100 PS starken Turbobenziner ist der Kia in der sportlichen GT Line-Ausführung für 16.190 Euro zu haben. Inklusive siebenjähriger Herstellergarantie. Vom Dacia Sandero der preislich zwischen 6990 und 13.750 Euro (für einen schicken Stepway Prestige dCi 95) liegt, ganz zu schweigen.
Das weiß auch Mitsubishi und sicher dürften im kommenden Jahr einige Sonderaktionen an den Start gehen. Rund 22.000 Space Star sollen ihre Besitzer finden. In diesem Jahr landet der derzeit meistverkaufte Mitsubishi knapp 21.000 Stück.