F1-Test Barcelona (Tag 7)
Sebastian Vettel drehte am vorletzten Testtag von Barcelona die schnellste Runde überhaupt. Ohne komplett durchzuziehen. Lewis Hamilton folgte mit einem Abstand von drei Zehnteln. Esteban Ocon angelte sich den dritten Rang.
Der Donnerstag (9. März 2017) stand im Zeichen von Quali-Runs und Rennsimulationen. Das Programm der Teams unterbrachen vier Rotphasen. Zweimal löste sie Stoffel Vandoorne im McLaren-Honda aus. Je einmal Daniil Kvyat im Toro Rosso und Jolyon Palmer im Renault. Doch arbeiten wir uns zunächst durch die schnellsten Rundenzeiten.
Vettel auf Ultrasofts zu 1:19.0 Min.
Ferrari schickte Sebastian Vettel in der Früh auf einige kurze Ausfahrten. Mit dem Ziel, das Qualifying zu simulieren. Der Ferrari.Star beeindruckte. Auf der Softmischung gelang ihm zunächst eine Rundenzeit von 1:19.3 Minuten. Mit dem Supersoft fand er zwei weitere Zehntel. Und mit dem Ultrasoft umrundete Vettel die 16 Kurven des Circuit de Barcelona-Catalunya schließlich in 1:19.024 Minuten. Schneller war bei den diesjährigen Testfahrten bislang kein anderer Pilot.
Vettel hätte sogar noch schneller gekonnt. Der viermalige Weltmeister beschleunigte in seinem schnellsten Versuch nicht voll aus der Zielkurve. Er lupfte den Gasfuß. Das kostete einige Zehntel. Ferrari will seine wahre Stärke verschleiern. Ob es was bringt? Eigentlich nicht. Die schlauen Rechenprogramme der Teams bestimmen die optimale Zeit für Ferrari ohnehin. Trotzdem: Ferrari untermauerte seine Ambitionen. Der SF70H lief wie ein Uhrwerk. Vettel strampelte insgesamt 156 Runden ab. Es war sein letzter Einsatz in Barcelona. Am Freitag bringt Kimi Räikkönen die Tests für Ferrari zu Ende.
Keine Panik bei Mercedes
Mercedes hatte vor den Testfahrten zu viele Ultrasofts bei Pirelli bestellt. Einige davon musste das Weltmeister-Team heute verbraten. Lewis Hamilton quetschte die weichste Reifenmischung aus und landete 0,326 Sekunden hinter Vettel. Im Mercedes-Lager herrscht keine Panik angesichts der starken Ferrari.Form. Man hört, die Silbernen trauen sich mit leerem Tank zu, die 1:18er Marke zu knacken. Bei Dauerläufen am Nachmittag sah Valtteri Bottas, der von Hamilton übernahm, sehr konstant aus. Gleiches trifft aber auch auf Vettel zu. Ferrari wählte für eine Rennsimulation die Reifenfolge Soft, Soft, Medium.
Die geplante Distanz von 66 Runden unterbrach Daniil Kvyat. Der Russe blieb im Toro Rosso mit einem Fehler im Benzinsystem auf der Bahn liegen. In den Stunden zuvor gelang dem ehemaligen Red Bull-Fahrer die viertschnellste Tageszeit (+ 1,392 Sek.) auf Supersofts. Davor schob sich Esteban Ocon im Force India. Der lange Franzose büßte auf Ultrasofts lediglich 1,137 Sekunden auf die Bestmarke ein.
Steigerung von Force India./strong>
Force India wirkte besser aussortiert als noch am Mittwoch. Die Risse im Auspuff, die immer wieder auftreten, flicken die Mechaniker provisorisch. Das Problem mit dem Endstück kann erst für Melbourne gelöst werden. Die Risse sollen aber keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des VJM10 haben. Am Nachmittag wagte sich auch Ocon an eine Renndistanz. Mit anständigem Ergebnis.
Kevin Magnussen prügelte seinen HaasF1 VF-17 in 1:20.504 Minuten um den Kurs. Die Rundenzeit schaffte der Neuzugang auf der weichsten Pirelli-Sorte. Es folgte Daniel Ricciardo. Allerdings mit den gelbmarkierten Walzen. Red Bull kämpfte mit Setup-Problemen. Im Dauerlauf sah der RB13 deshalb um etwa zwei Sekunden langsamer aus als der Ferrari. Auch bei Red Bull nimmt man die Ferrari.Zeiten dennoch eher gelassen.
McLaren erlebte abermals einen schweren Tag. Diesmal ging die Batterie kaputt. Diesen Defekt können die Engländer nicht auf Motorpartner Honda abwälzen. McLaren baut seine Speicher selbst. Immerhin umrundete Vandoorne mit den pinken Gummis als Siebtschnellster den Kurs. Renault zwang eine defekte MGU-K zu einer längeren Standzeit. Eigentlich hätte Nico Hülkenberg am Nachmittag Jolyon Palmer ersetzen sollen. Dazu kam es aber nicht. Weil Palmer noch Kilometer sammeln soll. Bei Sauber splittete man das Programm. Marcus Ericsson konzentrierte sich am Vormittag auf eine Rennsimulation. Teamkollege Pascal Wehrlein im zweiten Teil der Session auf Quali-Umläufe.
Williams arbeitete sein Tagespensum unauffällig ab. Der FW40 war wohl schwer betankt. Felipe Massa und Lance Stroll belegten die letzten beiden Positionen. In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen die Tageshighlights aus Barcelona.