Toyota Mirai: Nicht schön, aber erfolgreich
Angesichts einer überraschend hohen Nachfrage haben die Toyota-Manager die Produktionszahlen für den Mirai deutlich erhöht. 2016 sollen bereits 2.000, ein Jahr später sogar 3.000 Fahrzeuge vom Band laufen. Im September dieses Jahres ist der Mirai auch in Deutschland zu haben.
Es scheint, als ob sich Geschichte doch wiederholen kann. Die etablierten Autohersteller belächelten einst Toyota, als das Unternehmen den Prius mit Hybridantrieb auf den Markt brachte. Das war 1997. Physikalisch hielten selbst Fachleute zwei Antriebe in einem Auto für ineffizient. Tatsächlich stimmt das noch heute, wenn es um schnelle Autobahnfahrten geht, auf denen der Hybrid seine Kurzstreckenqualitäten nicht ausspielen kann. Der Markterfolg kam zwar langsam, mittlerweile hat das Unternehmen zusammen mit Lexus etwa sechs Millionen Hybrid-Fahrzeuge verkauft.
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Das erste serienmäßig kaufbare Brennstoffzellenfahrzeug hat Toyota auf der Los Angeles Autoshow im letzten November vorgestellt. Ein Bild von einem hässlichen Auto, aber ein technologischer Sprung, der wieder Toyota den Vorsprung bringt, den andere Hersteller gerne für sich reklamieren. Toyota schert sich nicht um Bedenken wie fehlende Infrastruktur zum Tanken des Wasserstoffs, sondern schafft den Bedarf, dem die Infrastruktur folgen muss und wird. Nebenbei: Das Automobil wäre nie ein Erfolg geworden, hätte man erst auf Tankstellen gewartet. Als Berta Benz ihre legendäre Fahrt mit der pferdelosen Kutsche von Mannheim nach Pforzheim absolvierte, musste sie Benzin in kleinsten Mengen noch in der Apotheke kaufen. Bedenkenträger hätten sich damals sicher nicht vorstellen können, dass es einmal überall Tankstellen geben würde. So dürfte es sich auch in Sachen Wasserstoff verhalten.
Ansturm auf Wasserstoffauto
Ursprünglich wollte Toyota 2015 insgesamt 700 Mirais verkaufen, der Ansturm auf das erste echte Wasserstoffauto hat selbst Toyota überrascht. Für den seit Dezember letzten Jahres in Japan erhältlichen Mirai seien innerhalb von nur vier Wochen über 1500 Bestellungen eingegangen, heißt es in Tokio. Ursprünglich haben die Toyota-Marketingexperten mit einem Jahresabsatz (!) von 400 Einheiten gerechnet. 60 Prozent der Bestellungen entfallen bisher auf Behörden und Unternehmen, vier von zehn Käufern sind Privatkunden.