Gebrauchte Reifen kaufen: Finger weg oder Schnäppchen?

Gebrauchte Reifen kaufen: Finger weg oder Schnäppchen?
Es muss nicht immer ein neuer Reifen sein. Doch bei den Gebrauchten ist Vorsicht geboten.
Neue Reifen sind teuer. Bereits gefahrene Reifen können unter bestimmten Voraussetzungen eine Alternative sein.
Warum überhaupt gebrauchte Reifen?
Eins ist bei Reifen sicher: Sie verschleißen und müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Das ist für den Fuhrpark und auch privat jedes Mal eine Investition, denn meistens kauft man gleich einen ganzen Satz neuer Reifen. Die Suche nach günstigen Alternativen liegt da auf der Hand und kann Sinn machen. Zum Beispiel, wenn man gebrauchte Reifen in Erwägung zieht. Allerdings gibt es einige Fehler, die Sie dabei nicht begehen sollten.
Grundsätzlich ist der Kauf von gebrauchten Reifen nicht ohne Risiko. Denn es gibt dafür keine gesetzlichen Qualitätsstandards und meist wird speziell beim Privatkauf jede Gewährleistung ausgeschlossen. Und nicht alles kann man den Reifen ansehen, etwa, ob sie in der prallen Sonne gelagert wurden. Insofern gehen die Meinungen zum Gebrauchtreifenkauf sehr auseinander. Manche Autofahrer haben damit schlechte Erfahrungen gemacht, andere ziemlich gute. Denn gerade, wenn den Verkäufer zum Beispiel nur die Optik der Reifen stört, sind hier häufiger qualitativ hochwertige Schnäppchen möglich.
Was muss ein gebrauchter Reifen bieten?
In jedem Fall sollten Sie genau hinsehen. Schauen Sie nach Kerben, Schnitten, Verfärbungen am Reifen und Roststellen oder anderen Schäden an der Felge. All das sind Ausschlusskriterien. Nicht schlimm ist hingegen eine ungleichmäßige Abnutzung. bei einem richtig montierten Reifen korrigiert sich das von selbst. Reifen mit Unwuchten allerdings sollten Sie nicht kaufen – hier kommen zusätzliche Kosten auf Sie zu.
Außerdem ist das Reifenalter, erkennbar an der DOT-Nummer, wichtig. Selbst wenn ein Reifen top aussieht und fast unbenutzt ist, kann er zu alt sein. Sechs bis acht Jahre werden maximal zur Nutzung empfohlen, denn das Gummi altert, wird hart und verliert an Grip. Insofern sollte ein gebrauchter Reifen maximal drei Jahre alt sein. Achten Sie außerdem auf ausreichend Restprofil – dabei messen Sie die Profiltiefe an verschiedenen Stellen der Lauffläche und orientieren sich am kleinsten Wert. Empfehlenswert sind mindestens 5 Millimeter. Fragen Sie den Verkäufer zudem, wie die Reifen gelagert wurden, auch wenn Sie es nicht kontrollieren können. Erzählt er Ihnen von selbst, dass es dort meist feucht, hell und warm war, gilt: Finger weg.