Fiat Ducato (2020) im Test
Der neue Fiat Ducato ist da! Und die beliebte Wohnmobil-Basis kommt mit vielen neuen Features: Mit 9-Speed-Automatik, Assistenzsystemen und bis zu 180 PS – wir sind ihn erstmals in Turin Probe gefahren. Ein erster Fahrbericht.
Rund um Turin konnten wir den neuen Fiat Ducato zum ersten Mal bewegen. Obwohl neu ja nur bedingt zutrifft. Denn optisch bleibt er ganz der Alte. Die Revolution findet sich unter der Haube. Neue Motoren in vier Leistungsstufen (120/140/160/180PS) erfüllen die Schadstoffnorm Euro-6d-temp, es gibt neue Assistenzsysteme und – endlich – eine echte Automatik. Statt Halbautomatik (ein automatisiertes Schaltgetriebe) ist jetzt eine Wanderautomatik eingebaut. Die hat neun Gänge und wurde zusammen mit Automobilzulieferer ZF aus Friedrichshafen entwickelt.
Erste Testfahrt im Ducato
Für die erste Testfahrt haben wir uns die Topmotorvariante geschnappt. 180 PS mit Automatik in einem kurzen Kasten. Mit den handlichen 5,41 Meter des Ducato auf Maxi-Chassis kommt man problemlos durch das Verkehrschaos in Turin und die zugeparkten schmalen Straßen.
1485 Kilogramm darf der Kasten laut Werksangabe zuladen. Für die Testfahrten waren 500 Kilogramm im Stauraum. Damit hat der Motor keine Probleme und zieht später in den Bergen rund um Turin willig die Passstraßen hoch. Mit verantwortlich für das kraftvolle Beschleunigen ist das Drehmoment von 450 Nm, das schon bei 1500 Umdrehungen anliegt. Wer den 180 PS mit Handschalter bestellt bekommt allerdings nur 400 Nm maximales Drehmoment geliefert, weil das Getriebe nicht mehr aushält.
Der Verbrauch liegt bei unserer Ausfahrt über der Werksangabe von 7,2 – 7,4 Litern. Nach der rund einstündigen Testfahrt zeigte der Bordcomputer 8,8 Liter, die in Anbetracht der zügigen Gangart in Ordnung gehen.
Die 9-Speed-Automatik in der Praxis
Und was ist mit der Automatik. Mit einem Satz: Man spürt kaum, dass sie da ist. Und das ist das größte Lob, das man an eine Schaltung machen kann. Vorbei sind die Zeiten der Schaltpausen, der manchmal unverständlichen Gangwahl und dem Nicken der Passagiere beim Gangwechsel. Man tritt auf das Pedal und der Ducato beschleunigt ohne spürbare Zugkraftunterbrechung durch die neun Gänge.
Im neuen Fiat Ducato mit Automatik gibt es drei Fahrmodi, die mit einem Knopf am Wahlhebel gewechselt werden können. Normal, Power und Eco unterscheiden sich eigentlich nur im Zeitpunkt des Schaltzeitpunkts. Eco wechselt früh in den höheren Gang und Power eben später. Im Alltag dürfte sich der Normalmodus als am besten geeignet erweisen.
Noch ein paar Worte zu den neuen Assistenten. Der Ducato hat einen Notbremsassistenten, eine Start-Stopp-Automatik, einen Querverkehrswarner beim Rückwärtsfahren und einen Totwinkel-Warner neu im Programm. Einen Abstandsregeltempomaten sucht man aber weiterhin vergeblich in der Preisliste.