War Ferrari wirklich besser, oder lag es nur an der Strecke? Und
was hat sich am Kräfteverhältnis im Mittelfeld getan? Wir haben
alle 11 Teams in unserem Formcheck...
1. Mercedes - Mercedes war so stark wie in Baku. Im Prinzip
herrschten die gleichen Voraussetzungen. Wenig Abtrieb, lange
Geraden, viel Stop and Go, ein paar schnelle Kurven. Ferrari und
Red Bull holten sich schallende Ohrfeigen ab.
2. Ferrari - Ferrari ist wieder dort, wo man vor dem GP
Österreich war. Vettel nannte es „Normalzustand“. Aber immer noch
viel zu weit von Mercedes weg. 0,837 Sekunden fehlten auf die Pole
Position. Vor einem Jahr betrug der Rückstand nur 0,234
Sekunden.
Das Motor-Upgrade war ein Fortschritt. GPS-Daten zufolge
hauptsächlich bei der Abgabe der elektrischen Leistung. Der Motor
ist nicht Ferraris Problem. Es dauerte wieder bis Samstag, bis die
zwei SF16-H einigermaßen ausbalanciert waren.
3. Red Bull - Red Bull war in Monza nur dritte Kraft. Riccardo
und Verstappen mussten sich sogar vor den Williams in Acht nehmen.
Ricciardo kam erst sieben Runden vor Schluss an Bottas vorbei.
Der Red Bull ist ein Auto für viel Abtrieb. Wenn der
Anpressdruck reduziert werden muss, passt die Effizienz nicht mehr.
Die Ingenieure müssen dann entweder Top-Speed oder Abtrieb oder
beides opfern.
In Spa konnte sich Red Bull noch retten, weil die Abstimmung
viele Optionen offenlässt. In Monza hat man nur die Wahl zwischen
wenig und ganz wenig Abtrieb. Red Bull ging am Samstag von ganz
wenig auf wenig.
6. Haas F1 - Gutierrez startete in den Top 10 und stürzte in der
Startrunde ans Ende des Feldes ab. Grosjean ging wegen eines
Getriebewechsels von Platz 17 aus ins Rennen und wurde Elfter. Mit
vertauschten Rollen hätte es für WM-Punkte gereicht.
7. McLaren - McLaren-Honda ging wie Red Bull mit gemischten
Gefühlen nach Monza. Nach dem Freitagstraining keimte Hoffnung auf,
die am Samstag einen kleinen Dämpfer erhielt. WM-Punkte wären
trotzdem möglich gewesen. Aber nur bei einem perfekten Rennen.
Button landete in der Startrunde nach einen Rempler von einem
Sauber-Pilot an letzter Stelle. Der Engländer wurde noch Zwölfter.
Alonso fuhr in den Punkterängen, verlor dann aber viel Zeit, weil
die Boxenampel nicht funktionierte.
8. Toro Rosso - Toro Rosso hat die Richtung verloren. Ein
Vergleichstest zwischen alter und neuer Aero-Konfiguration am
Freitag deutete an, dass die Ingenieure dem letzten Upgrade nicht
trauen. Am Ende fuhren Sainz und Kvyat mit dem neuen Aero-Paket und
waren chancenlos.