Der Weg zum vierten WM-Titel begann für Lewis Hamilton am 23.
Februar. Auf der Strecke im Silverstone durfte er den neuen
Silberpfeil erstmals ausprobieren. Da ahnte noch keiner, was für
eine Diva der W08 sein würde.
Bei den Testfahrten in Barcelona mussten sich alle Piloten an
die neue Generation Rennautos gewohnen. Breitere Reifen, mehr
Abtrieb, neue Dimensionen - die Umstellung war massiv.
Auch Hamilton gelang die Eingewöhnung nicht ohne Ausrutscher.
Dennoch reiste Mercedes als klarer Favorit von den Wintertests zum
ersten Rennen in Melbourne.
In Bahrain präsentierte sich die Reihenfolge an der Spitze nur 7
Tage später wieder umgekehrt. Spätestens da wussten die
Ferrari-Fans, dass für Vettel dieses Jahr mehr drin ist.
In Russland stand erstmals eine Strecke mit vielen
rechtwinkligen Kurven auf dem Programm. Das schmeckte dem
Silberpfeil gar nicht. Hamilton kämpfte im Rennen zudem noch mit
einem überhitzenden Auto und kam nur auf Rang 4.
Teamkollege Valtteri Bottas holte die Kohlen für Mercedes aus
dem Feuer. Der Finne gewann den Start gegen Vettel und konnte sich
trotz schlechterer Pace das ganze Rennen vor dem Ferrari halten. Es
war der erste Sieg von Bottas in der Formel 1, zu dem Hamilton
artig gratulierte.
Am Ende feierte Ferrari einen überlegenen Doppelsieg. Hamilton
landete sogar nur auf Position 7. Danach rauchten bei den
Ingenieuren ordentlich die Köpfe. War es das schon mit dem
WM-Titel?
In Ungarn schlug das Pendel dann wieder in die andere Richtung
aus. Die Mercedes-Diva kam mit dem kurvigen Kurs in Budapest nicht
zurecht. Auch die hohen Temperaturen schmeckten dem Silberpfeil
nicht.
Weil Vettel hinter den beiden Silberpfeil-Piloten nur auf Rang 3
ins Ziel kam, übernahm Hamilton mit 3 Zählern die WM-Spitze. Er
sollte sie bis zum Saisonende nicht mehr abgeben.
Mercedes klagte über die schlechte Pace des Autos, konnte mit
der Punkteausbeute aber zufrieden sein. Der Vorsprung von Hamilton
in der WM wuchs immer weiter.
Von Takuma Sato gab es dazu noch den Indy500-Sieger-Ring. Der
Titel war damit so gut wie sicher. Die große Frage lautete nur
noch, wann er eingefahren wird.
In Mexiko sollten die Korken dann Knallen. Hamilton brauchte nur
noch einen fünften Platz. Doch in der Startrunde rutschte ihm
Vettel in den rechten Hinterreifen.