Bis zum vorletzten Saisonrennen in Sao Paulo konnte man neue
Frontflügel-Versionen in den Garagen entdecken. Wir zeigen Ihnen
die Upgrades im Detail - angefangen mit dem neun Red-Bull-Flügel
...
Bei neuen Flügel ist der obere Teil des "R" von "Red" deutlich
abgeflacht. Außerdem zieht sich der obere Flap an der Innenseite
tiefer nach unten, wie man am oberen Ende des "d" gut erkennen
kann.
Alfa Romeo war in den letzten Wochen des Jahres ebenfalls sehr
aktiv, was die Frontflügel-Entwicklung anging. In Singapur stellte
man einen Flügel mit stark nach oben ausgewölbtem Flap (links) für
Extra-Abtrieb vor.
Williams brachte einen neuen Flügel nach Japan (oben). Die
oberen Flaps ragen an der Außenseite nicht mehr so weit nach oben.
Auch die Streben unter dem Flügel wurden neu angeordnet.
Hier das neue Modell, bei dem sich die Flaps stärker wölben,
wodurch der Luftström stärker zur Seite abgelenkt wird. Weil es
zunächst nur ein Exemplar gab, durften ihn die Piloten in Japan
noch nicht im Rennen einsetzen.
Der Infrarot-Fühler, mit dem die Oberflächentemperatur der
Vorderreifen gemessen wird, ist aerodynamisch effizient an der
Endplatte befestigt. Diese Lösung hat sonst kein anderes Team.
Renault kam nach Japan ebenfalls mit einem komplett neuen
Flügel-Modell (unten). Allerdings waren hier gleich von Anfang an
genügend Exemplare für beide Piloten vorhanden.
Die Aerodynamiker überarbeiteten vor allem den Übergang vom
standardisierten Mittelteil des Flügels zum frei designbaren
Außenteil. Hier die alte Version ...
Von oben ist zu erkennen, dass das zweite Element von unten nun
an der Verbindung zum Mittelstück einen Schlitz aufweist. Auch das
dritte Element darüber ist an der Innenseite komplett umgebaut.
Hier noch einmal ein genauer Blick auf den Schlitz. An dieser
Stelle wurde ein Stück aus dem 3D-Drucker in den Karbon-Flügel
gesetzt. Die vordere Kante des Plastikteils wird mit einem
Metalleinsatz geschützt.
Und hier der neue Flügel, bei dem der obere Flap am Übergang zur
Endplatte deutlich breiter ist. Die beiden Flaps darunter fallen
nach außen stärker ab als zuvor.
Toro Rosso hatte schon von Saisonbeginn an aufs richtige Pferd
gesetzt und die Flaps nach außen stark abfallen lassen. Trotzdem
gab es auch hier in Singapur noch einmal ein Upgrade.
Bei den Flaps ist kaum ein Unterschied zu erkennen. Aber kleine
Veränderungen haben in diesem Bereich des Autos große Wirkung. Am
besten lassen sich die Flügel-Versionen an den Verbindungsstegen
unterscheiden.
Wie ein genauer Blick zeigt, wurde auch an den vertikalen
Streben unter dem Flügel gearbeitet. Wie immer erst die alte
Version mit den abgerundeten Kanten...
Bei Haas suchten die Aerodynamiker das ganze Jahr verzweifelt
nach Abtrieb. Ein neuer Experimental-Flügel (oben), der in Austin
ausprobiert wurde, sollte endlich die erhofften Antworten bringen.
Wie bei Renault wurde der "Y250"-Übergang neu gestaltet. Die oberen
Flaps fallen nach außen stärker ab.
Beim neuen Flügel ist der Schwung im Hauptblatt nach außen
deutlich stärker ausgeprägt. Der zweite Flap von oben ist größer
als die Elemente darunter und darüber.
Um die Arbeitsbelastung für die Mechaniker zu reduzieren, wurden
die Sperrstunden vor dem ersten und dem dritten Training von acht
auf neun Stunden ausgedehnt. In dieser Zeit sind Arbeiten an den
Autos verboten.
Satte 29,4 Kilogramm bringen Flügel und Nase zusammen auf die
Waage. Leider wissen wir nicht, wie viel Ballast noch im Flügel
steckt. Im Mittelteil des Hauptblatts haben alle Teams kleine
Staufächer versteckt, in denen sie schwere Metalle (meist Wolfram)
zum Ausbalancieren stecken können.