Mit mächtig brüllendem Saugmotor stürzt sich die Rennversion des
Mercedes-AMG GT in die bevorstehende Rennsaison. Wie sich das
anfühlt, verrät unser exklusiver GT3-Tracktest.
Über den kleinen Hebel an der Mittelkonsole wird die Pedalerie
verstellt; gelber Drehregler für die ABS-Einstellung; blauer
Drehregler für die Traktionskontrolle.
SLS-Flügeltür – das ist Geschichte. "Am Anfang hat man sich
immer den Kopf beim Fahrerwechsel gestoßen, weil man die
Flügeltüren so gewöhnt war", erzählt Thomas Jäger schmunzelnd.
Der blaue Drehregler neben der ABS-Justierung steht auf Position
eins von zehn Stufen. Dahinter verbirgt sich die
Traktionskontrolle, welche gerade im
"Journalist-mach-bloß-nichts-kaputt"-Modus steht.
"Die Vorderachse gibt eine noch bessere Rückmeldung. Der GT ist
dadurch deutlich präziser fahrbar als der SLS. Dort war die
Vorderachse immer ein bisschen träge, und du hast das Gewicht mehr
gespürt", erklärt Jäger.
In den engen Kurven tendiert der GT3 heute jedoch zu leichtem
Untersteuern. "Gutmütiges Journalisten-Set-up?" Das Schmunzeln des
Profis bestätigt, dass der Mercedes AMG-GT3 im harten Renneinsatz
selten so konservativ aus der Box rollt.
Anders als bei der Serienversion sitzt unter der gestreckten
Haube des GT3-Renners nicht der Vierliter-V8-Biturbo, sondern noch
der 6,3-Liter-Saugmotor. Erst 2020 soll eine Turbo-Variante
folgen.
Würde es auch bei Tracktests Sterne geben, so würde sich der
Mercedes-AMG GT3 locker die Maximalzahl von fünf Sternen abgreifen.
Nur wenige GT3-Fahrzeuge sind einfacher zu beherrschen.
Auch Amateure werden hier im Grenzbereich schnell Vertrauen
aufbauen. Hinweis in eigener Sache: Falls ein AMG-GT3-Fahrer mal
kurzfristig verhindert sein sollte – ich würde sofort meinen
Kalender freiräumen!