Sergio Perez: 10/10 - Endlich ein Sieg. Das zehnte Podium war
das beste. Perez musste 190 Rennen auf den großen Moment warten.
Und er hat ihn voll verdient. Drei Podestplätze wurden ihm dieses
Jahr durch Taktik oder Defekte gestohlen. Der Sieg war trotz des
Pechs von Russell verdient. Auch Perez hatte Pech. Leclerc nahm ihn
in der ersten Runde auf die Hörner. Nach dem Boxenstopp war Perez
Letzter. Zum Schluss hatte er den Speed, um auch Russell
abzuwehren.
4. RENAULT: So schlecht das erste Bahrain-Rennen für Renault
verlief, so gut war das zweite. Mit 28 WM-Punkten und Platz 2
feierte der französische Nationalrennstall das beste
Saisonergebnis. Dumm nur, dass Racing Point noch mehr Punkte holte.
Die kurze Strecke von Bahrain verlangte eine Stufe weniger Abtrieb
als die große. Das kam den Renault entgegen.
Carlos Sainz: 8/10 - Sainz war McLarens Speerspitze. Der Spanier
tauchte nach einer unglaublichen Startrunde auf Platz 3 auf und
verteidigte diese Position bis zum ersten Boxenstopp. Es war ein
Fehler auf zwei Reifenwechsel zu setzen. Trotzdem brachte das
Safety Car Sainz wieder in die Position, um das Podium zu kämpfen.
Er hing eine Runde zu lang hinter Bottas fest. Im Ziel fehlten ihm
nur sieben Zehntel auf Stroll.
George Russell: 10/10 - Wir verneigen uns vor Russell. Dass er
ein Riesentalent ist, wissen wir. Aber, dass er gleich in seinem
ersten Rennen für Mercedes wie Hamilton fährt, das konnte keiner
erwarten. Als hätte er nie etwas anderes getan, stellte er den
Silberpfeil in die erste Startreihe, gewann den Start,
kontrollierte Bottas, bis ihm eine Boxenstopp-Panne und ein
Reifenplatzer zwei Mal den Sieg klauten. Platz 9 und die schnellste
Runde waren ein schwacher Trost.
Alpha Tauri hatte wie schon nach dem ersten Bahrain-Wochenende
das Gefühl, dass da mehr drin war als nur 14 Punkte in Summe. Das
Potenzial des Autos war definitiv besser als das Ergebnis. Das ist
bitter für Red Bulls Schwesterteam, denn Ferraris Schwäche bot eine
große Chance den Punkterückstand entscheidend zu verkürzen. So sind
es vor dem Finale immer noch 28 Zähler. Also fast uneinholbar.
2. RED BULL: Der dritte Startplatz gab Hoffnung auf den zweiten
Saisonsieg. Weil Verstappen nur 0,056 Sekunden auf die Pole
Position fehlten. Doch der Holländer schmeichelt Red Bull. Albon
war vier Zehntel langsamer, und das bei Rundenzeiten unter 54
Sekunden. Nach dem frühen Ausfall von Verstappen musste Albon
allein die Kohlen aus dem Feuer holen. Er machte es mehr schlecht
als recht. Racing Point und Renault lagen mit beiden Autos vor Red
Bull.
Charles Leclerc: 6/10 - Nach der Qualifikation stand Leclerc auf
Note 10. Das war die so genannte perfekte Runde. Der vierte
Startplatz mit dieser Gurke nötigt uns großen Respekt ab. Warum in
aller Welt wollte Leclerc dann in der vierten Kurve der ersten
Runde das Rennen gewinnen? Der Angriff auf Perez hatte keine Chance
auf Erfolg. Vielleicht hat sich Leclerc damit ein frustrierendes
Rennen erspart. Vettel zeigte, wie schlecht der Ferrari wirklich
war.