Renault bestückte den R.S.17 in Baku mit neuen Leitblechen unter
der Nase. Sogenannte Turning Vanes. Zwei der drei Luftabweiser sind
miteinander verknüpft und bilden einen Tunnel.
Allerdings fehlte es dem Auto trotzdem an Anpressdruck. Force
India, Williams und Toro Rosso waren von den Mittelfeldteams
besser. Die Nahaufnahme zeigt, mit welcher Detailarbeit die
Ingenieure rangehen, um die Luft in die gewünschten Bahnen zu
leiten.
Um auf den Geraden nicht zu verhungern, schraubte man einen
Heckflügel für weniger Luftwiderstand drauf. Die Endplatte ist am
oberen Teil zweifach geschlitzt.
Red Bull wählte in Baku das Monza-Format. Daniel Ricciardo war
auf der Zielgerade pfeilschnell. Im Training wurde der Australier
mit 356,3 km/h gemessen.
Trotz des Mini-Flügels waren die Red Bull in den langsamen und
mittelschnellen Kurven ein Gegner für Mercedes und Ferrari. Das
Team macht auf der Chassis-Seite mehr und mehr Fortschritte. Bald
könnte Red Bull aus eigener Kraft ein echter Gegner für Silber und
Rot sein.
Auch Toro Rosso bevorzugte weniger Luftwiderstand gegenüber mehr
Anpressdruck im Heck. Die Endplatte ist im oberen Bereich mit zwei
Schlitzen versehen. Das Hauptblatt biegt sich wie beim Renault und
vielen anderen Konkurrenzprodukten durch.
Ferrari zeigte mehr Enthusiasmus an der Technikfront. Wenn auch
nicht im übertrieben Maß. Der SF70H ist ein gutes Rennauto, das im
Detail weiterentwickelt wird.
Im Training probierten die roten Rennwagen zudem zwei
Carbon-Auflagen aus, die man am hinteren Ende der Motorabdeckung
anbrachte. Im Qualifying und Rennen waren sie verschwunden.
HaasF1 wechselte die Philosophie des Heckflügeldesigns. Das
Hauptblatt stützen zwei Pfeiler. Vorher war es nur eine Stütze. Der
US-Rennstall folgt damit dem Beispiel von Ferrari.
Am Wochenende entdeckten wir diese zwei Pitot-Rohre auf der
Crashstruktur des Mercedes W08. Die Ingenieure wollten Daten
generieren. Was genau, wissen wir leider nicht.
Nicht neu, allerdings noch einmal einen Blick wert: die
Motorabdeckung des FW40. Der obere Teil hat eine horizontale Ebene.
Hier könnte man ein Glas abstellen.
Modifikationen gab es laut Teamchef Eric Boullier auch an den
vorderen und hinteren Bremsbelüftungen. Im Training bestückte
McLaren den MCL32 von Stoffel Vandoorne mit entsprechenden
Messsensoren.