Die zwei besten Autos der Formel 1 im Vergleich. Wir zeigen
Ihnen, in welchen Technik-Details sich der Mercedes und der Ferrari
ähneln und wo es gravierende Unterschiede gibt ...
In Sachen Frontflügel gibt es wieder mehr Ähnlichkeiten. Die
Kaskadenelemente mit der Finne innen und dem zweigliedrigen
Flügelelement außen sind vom Konzept her gleich. Die Gliederung des
Hauptblatts und der Flaps ist wiederum komplett verschieden.
Auf eine ähnliche Lösung sind die Designer in Sachen
Onboard-Kamera gekommen. Ferrari und Mercedes sind die einzigen
Autos im Feld, bei denen die Halterungen über der Nase "schweben"
und nicht seitlich wegstehen.
Bei Mercedes ist nur eine kleine Öffnung zu sehen, um die
Bremsen zu kühlen. Interessant ist das schlanke "S"-förmige Element
im hinteren Bereich. Es erzeugt gewünschte Wirbel. Das gibt es in
dieser Form an keinem anderen Auto.
Die Größe der Seitenkästen ist ähnlich. Bei Mercedes ist die
Öffnung etwas runder. Bei Ferrari ist die Flanke seit dem GP
Spanien etwas gestuft. Komplett unterschiedliche Konzepte verfolgen
die Designer auch in Sachen Leitbleche.
Mit den Spiegelbefestigungen wird die Luft gelenkt. Bei Mercedes
ist noch eine zusätzliche Finne am Cockpitrand befestigt. Der
Bügelflügel um den Seitenkasten geht bei Mercedes durch, bei
Ferrari ist er in 2 Elemente geteilt.
Auch bei der Form der Barge-Boards möchte man nicht glauben,
dass die Ergebnisse des Windkanals solch unterschiedliche
Ergebnisse produzieren. Bei Mercedes sind über dem Leitblech noch
kleine Finnen montiert.
Die Form der Seitenkästen ähnelt sich nach hinten hin. Mercedes
ist etwas bauchiger. Beide Heckflügel stehen auf einer Stelze, die
sich in der Form allerdings leicht unterscheidet.
Mercedes fährt seit dem GP Kanada sicherheitshalber mit einem
größeren Hybrid-Kühler. Das Bauteil zeichnet sich in einer großen
Beule in der Motorhaube ab.
Auch beim Unterboden verfolgen die Ingenieure unterschiedliche
Konzepte. Bei Mercedes gibt es außen nur einen Schlitz. Zwei große
Finnen dirigieren den Luftstrom in die Lücke zwischen Reifen und
Diffusor. Bei Ferrari gibt es nur einen Strömungsrichter, dafür 3
Schlitze im Unterboden.
Im Heck sind die Endrohre bei beiden Autos eng umschlossen - bei
Mercedes noch ein Tick mehr. Auffällig sind die kleinen Flügelchen,
die beim Silberpfeil links und rechts von der Crash-Struktur
montiert wurden.
Die Unterschiede in Sachen Heckflügel-Endplatte sind auf einen
Blick zu erkennen. Die Version von Mercedes wirkt fast schon etwas
plump im Vergleich zum sehr detailliert ausgearbeiteten
Ferrari-Modell. Offenbar muss es aber gar nicht so kompliziert
sein.
Beim Diffusor verfolgen die Ingenieure wieder komplett
unterschiedliche Konzepte. Vor allem an den Außenseiten - Mercedes
kantig, Ferrari rund - sind die beiden Autos direkt zu erkennen.
Auch bei den Finnen an den hinteren Radträgern gibt es kleine
Abweichungen.
In Sachen Aufhängungen hat Mercedes letztes Jahr einen
besonderen Trick salonfähig gemacht. Der untere Querlenker
verbindet sich außen zu einem (Flügel-)Element. Mercedes ist
übrigens mit einer Pushrod-Aufhängung unterwegs. Der Dämper lenkt
oben am Chassis an.
Ferrari fährt eine Pullrod-Dämpfung, die unten an der
Carbonröhre ansetzt. Den Trick mit dem verbundenen unteren
Querlenker haben die Italiener mittlerweile kopiert.