Auch E-Autobesitzer müssen ihr Fahrzeug drei Jahre nach der Erstzulassung und fortan alle zwei Jahre durch einen Sachverständigen bei einer Kfz-Prüfstelle durchchecken lassen. Aber kriegen die Stromer dabei eigentlich eine Sonderbehandlung?
Auch E-Autobesitzer müssen ihr Fahrzeug drei Jahre nach der Erstzulassung und fortan alle zwei Jahre durch einen Sachverständigen bei einer Kfz-Prüfstelle durchchecken lassen. Aber kriegen die Stromer dabei eigentlich eine Sonderbehandlung?
Nun, allenfalls geringfügig. Denn größtenteils gestaltet sich die Hauptuntersuchung (HU) grundsätzlich analog zu Verbrenner-Fahrzeugen – jedenfalls bisher.
Klar, die Abgasuntersuchung (AU) fällt beim E-Auto weg und die damit verbundenen Kosten für den Fahrzeugbesitzer (rund 40 Euro) ebenso.
Laut Dekra gebe es bei den wesentlichen sicherheitsrelevanten Baugruppen – also Bremsen, Lenkung, Lichtelemente, Achsen, Räder, Reifen, Aufhängung, Rahmen etc. – für die E-Auto-Inspektion aber zunächst keine fundamentalen Unterschiede zu Verbrennern.
Dennoch beinhalte die HU für PKW mit batterieelektrischem Antrieb nach Informationen der Dekra einige spezielle Prüfpunkte. Insbesondere stehe das Batteriesystem sowie der Ladeanschluss im Fokus.
Die Prüforganisation TÜV Süd gibt an, das Augenmerk liege eben auf jenen Komponenten, die ein Verbrenner-Fahrzeug nicht habe ...
... und erwähnt beispielhaft Hochvoltkabel, Batteriesystem und rekuperatives Bremssystem.
Die Fahrzeug-Überwachsungsorganisation KÜS versichert: "Alles, was einen Kurzschluss verursachen könnte, wird kritisch beäugt. Deshalb werden sogar die Ladekabel auf Beschädigungen hin überprüft."
Zum jetzigen Zeitpunkt beschränkt sich das Ganze aber auf eine oberflächliche Sichtprüfung. Viel mehr als fehlende Abdeckungen, unsachgemäße Befestigungen, heikle Kabel-Berührpunkte oder Flüssigkeits-Austritte mit vermeintlichem Gefahrenpotenzial können die Prüfer also nicht beanstanden.
Denn laut einem Bericht der Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt räumen die Autobauer den Diagnose-Programmen keinen umfassenden Zugang zu den Batteriesystemen ein. Die Beteiligten befänden sich dahingehend zwar bereits im Gespräch, einig werde man sich vor 2023 aber eher nicht.
Dekra bestätigte jedoch gegenüber auto motor und sport, dass neue Prüfverfahren für Elektroautos immerhin bereits in der Entwicklung stecken. Teurer als die Hauptuntersuchung an einem Verbrenner-PKW inklusive AU werde die Inspektion dadurch aber wohl nicht.