Marketing statt Performance? Auch vom Mercedes-AMG Project One
wird es keine Testwagen geben. Performance wird propagiert, aber
sie bleibt leider unüberprüfbar.
Offenbar hat sich bei der Entscheidung, den F1-Motor zu
verwenden, auch keiner Gedanken darüber gemacht, wie man die
fragile Konstruktion emissionstechnisch auf die Straße bringen
kann.
Bei Aston Martin ist es besonders kompliziert: Das Projekt wird
von Schweizer Investoren getragen, Adrian Newey zeichnet das Auto,
dazu muss das Special Vehicle Department (SVD) die
Straßentauglichkeit und praktische Vorarbeit leisten.
Rückbesinnung auf den Motor? Der Aston Martin Valkyrie hat
unsere Sympathie, denn bei diesem Hypercar steht der V12 im Zentrum
– der Hybrid ist marginal.
Der Ford GT hat zwar keine komplexe Hybridtechnik an Bord und
liegt mit 655 PS allenfalls im Supercar-Bereich, er spielt daher
per Definition nicht in der Hypercar-Liga.
Umso verblüffender die Aussage des obersten Produktkommunikators
von Ford Motor Europe in Le Mans 2019: Seine zwei Testwagen stünden
nur für „weiche“ Storys zur Verfügung, nicht für „harte“ Tests.
Das Auto ist, wohlgemerkt, nicht auf eine lächerlich geringe
Stückzahl limitiert, und Testwagen existieren – trotzdem dürfen sie
nicht getestet werden.
Das Straßenauto hat seine Existenz nur dem GT-Rennauto für Le
Mans zu verdanken! Das Rennauto entstand nicht nur parallel zum
Straßenauto, es entstand vor ihm, um eine maximale Performance aus
der Homologationsbasis zu quetschen!