Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Besuch in der
Redaktion von auto motor und sport. Der gelernte
Naturwisschenschaftler verstand es aus dem Stand, mit den den
versammelten Technik-Journalisten auf Augenhöhe zu diskutieren.
Baden-Württemberg lebt von und mit der Automobilindustrie. Auf
Kuschelkurs geht Kretschmann deshalb aber nicht. Vor allem nach der
Zeit des Dieselskandals war es ihm wichtig, sich nicht von den
Konzernen zu entfernen. „Da habe ich nicht Abstand genommen,
sondern bin näher an sie herangerückt!“. Das war ihm wichtig, „weil
du als Ministerpräsident nur so das richtige vom falschen Jammern
unterscheiden kannst!“
Prioritäten setzen ist Kretschmann wichtig. Das gilt auch fürs
Thema Tempolimit. Da habe sich seine Haltung nie geändert.
Emotional kann er den Spaß am schnell Fahren sehr gut
verstehen.
Dennoch ist für Kretschmann „ein Tempolimit ein Gebot der
Vernunft!“. Der Kampf um die Durchsetzung einer
Geschwindigkeitsbegrenzung hat für ihn allerdings keine große
Priorität mehr. „Das habe ich aufgegeben!“, so Kretschmann im
Redaktionsgespräch mit auto motor und sport.
Das Klimapaket der Bundesregierung ist für Kretschmann nicht
mehr, als ein minimaler erster Schritt. Vor allem der angedachte
CO2-Preis ist für den Ministerpräsidenten viel zu niedrig. "weil er
in dieser Höhe keine Lenkungswirkung hat!".